Imberger Horn (1656 m) und Gerenkopf (1566 m)


Publiziert von ju_wi , 27. Mai 2008 um 20:10.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:23 Mai 2008
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:22 km
Unterkunftmöglichkeiten:Pension Hinterstein

Nachdem wir Tags zuvor (www.hikr.org/tour/post6766.html) im Schnee versunken waren, nehmen wir uns für unsere heutige 2. Tour am Freitag ein Gipfelziel vor, dass auch bei der Altschneelage auf jeden Fall gehen sollte – das Imberger Horn (1656 m). Es ist ein recht alleinstehender Berg, der das Hintersteiner Tal – in dem unsere oft besuchte Privatpension liegt – nach Westen abschließt und das Flüsschen Ostrach in eine Kurve Richtung Hindelang zwängt. Man sieht das Imberger Horn vom Balkon unserer Pension – ein Hausberg also. Wir hatten es uns immer aufgespart für eine Jahreszeit, in der höhere Ziele nicht gehen – also genau jetzt! Zumal es nach Führer eine ganz interessante Tour ist, in der man auch seine Hände gebrauchen kann – trotz der niedrigen Höhe.
 
Das Wetter ist heute klasse – nach dem Regen gestern viel besser als erwartet - und wir brechen gegen 9 Uhr bestens gelaunt direkt von unserer Pension in Hinterstein auf. Für den Weg nach Bruck wählen wir einen kleinen Pfad, den wir noch nicht kennen, und der Richtung Zipfels Alpe zunächst hoch zum oberen Ortsrand und durch die Weidehügel führt. Allerdings ist dies eine Bullenweide und wir müssen uns ein wenig Respekt verschaffen, um sie zu queren. In Bruck (50 Seelen Siedlung, die ihren Namen von der schönen Brücke über die Ostrach trägt) beginnt ein doch recht steiler Anstieg über 500 Höhenmeter zur Bergstation der Hindelanger Hörnerbahn, der uns – leider z.T. auf recht breiten Fahrwegen – vorbei am Horn-Cafe durch Wald und Weiden führt. Von der Bergstation, auf der sehr steilen Nordseite des Imberger Horns gelegen, geht es vom zunächst noch breiten Weg bald ab auf den kleinen Pfad Richtung Gipfel. Natürlich warnt auch hier ein Schild „Alpine Gefahren“ ungelenke Seilbahn-Touristen. Die Nordflanke ist selbst auf dieser Höhe (1300 – 1600 m) noch mit ein paar Altschneefeldern und schmalen, rutschigen Querungen gespickt, die den schon sehr harmlosen Aufstieg jedoch nur wenig schwieriger machen. Auf knapp 1600 m Höhe wird es etwas flacher und das Gelände zieht über felsigen Untergrund zum kleinen Hauptgipfel-Aufbau (1656 m), der ca. 10m erhöht liegt. Die Sonne scheint, wir machen ein wenig Rast.
 
Dann geht es immer dem Grat entlang, der aber selten wirklich schmal wird, über den lang gestreckten Berg. Nach 30 Minuten erreicht man den Südgipfel (1564 m) des Imberger Horns mit eigenem Gipfelkreuz und ebenfalls erhöhtem Felsplateau. Von hier blickt man schon auf die Straußbergalpe nach Westen hinab. Danach folgt ein recht steiler und steiniger Abstieg in Serpentinen durch einen stark Sturmwurf geschädigten und nun offenen Süd-Hang. Kurz vor dem Straußbergsattel kürzen wir auf kleinem Pfad nach Westen ab und steigen hinunter zum Weg Richtung Straußbergalpe.
 
In dieser halten wir eine Rast, genießen das schöne Wetter und überlegen, ob man nicht noch etwas aus dem Tag machen kann. 2 Grasberge lachen uns nach Süden hin an. Der linke davon besitzt einen 300 m hohen und stellenweise bewaldeten schönen, ausgeprägten Grasgrat. Es gibt allerdings keinen Weg dort hoch. Der Gerenkopf (1566 m) ist sowieso nur weglos zu besteigen; es gibt keinen Pfad hinauf. Das reizt uns. Wir gehen in den nahen Straußbergsattel und querfeldein den Grat hinauf. Es muss doch eine kleine Trittspur geben dachte ich, aber denkste. Außerdem zeigt sich, dass es mal wieder aus der Ferne einfacher aussah, als es ist. Die so homogene Grasteigung entpuppt sich aus der Nähe als Wechsel von Steilstufen und Flachstücken. Außerdem geht es zum Teil durch recht ruppiges Buschwerk und Margit verliert schon die Lust. Aber nach 100 Höhenmeter wird es etwas besser und wir kommen auf Gras und unter einigen Bäumen gut voran. Die letzten 50 – 80 Höhenmeter sind dann sogar schon fast spannend, da der Grat dort im Wald nochmal deutlich steiler und vor allem wesentlich schmaler wird. Da die Flanken von der Steilheit schon Absturzgelände darstellen, muss man hier stellenweise sehr genau auf seine Tritte achten. Schließlich erreichen wir den einsamen und wieder etwas breiteren Gipfel, der sogar nach Süden eine Aussicht bietet. Ein schönes Erlebnis.
 
Hinab geht es auf gleichem Weg in den Straußbergsattel und von dort in Querung hinab ins Retterschwangertal zur Sennalpe Mitterhaus auf 1084 m. Nach kurzer Einkehr gehen wir 2 km den geteerten Talweg hinab und biegen auf den Jägersteig, der uns durch Waldhänge wieder nach Hinterstein zurückführt. Gegen 17 Uhr kommen wir dort in unserer Pension zufrieden an.

Tourengänger: ju_wi


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