Jegihorn - 'Bayermann Vabreisch'n'

Wieder einmal lockte das Wallis sowohl mit der besseren Wettervorhersage als auch diesmal mit weniger Schnee. So zögerten wir nicht lange und nahmen den ersten Zug von Zürich nach Visp und von dort ging es mit dem Postauto weiter zu den Bergbahnen Richtung Hoohsaas. Auch wenn der Zeitplan für eine Klettertour eher knapp bemessen war, machten wir uns auf Richtung Jegihorn.

Auf dem Zustieg fand sich noch erstaunlich viel Neuschnee der letzten Tage aber davon ließen wir uns nicht einschüchtern. Am Fuß der Südwand deponierten wir das Material für den nächsten Tag und stapften dann über ein Schneefeld zum Einstieg. Dort stand 'Bayermann Vabreisch'n' angeschrieben, was das wohl zu bedeuten hat??? Eine Anspielung auf meine neue Heimat? Das war zwar nicht ganz die Route,die wir klettern wollten aber da wir nicht lange Zeit mir Suchen verbringen wollen stiegen wir ein. Zu Beginn gab es gleich ein paar Orientierungsprobleme da Haken in dieser Seillänge Mangelware waren. Ab dann lief es besser bis zur 7ten Seillänge wo man nicht wie auf dem Topo nach links abbiegen soll sondern sich weiterhin Pfeilgrad nach oben hält. Hier wurde nämlich im Topo eine Seillänge vergessen. Nun dachten wir uns - nachdem die Schlüsselstelle bereits hinter uns lag - dass wir nun entspannen könnten, aber ab hier mussten wir nun ziemlich zulangen. Wir empfanden eine Stelle sogar eher dem Schwierigkeitsgrad 6a angemessen als der angegeben 4b.

Nun denn, nach 11 Seillängen war es dann auch geschafft und wir trafen am Gipfel auf ein paar Engländer die uns auch später die Woche nochmals begegnen sollten. Ohne lange Pause machten wir uns über den Normalweg aufs Jegihorn auf zu unseren Sachen (über die mittlerweile die Murmeltiere hergefallen waren) und dann weiter auf den Gegenanstieg zum Bergrestaurant Hoohsaas wo wir auf die Minute genau zum Abendessen eintrafen.

Fazit: Tour mit nicht immer festem Gestein, aber sehr schönem Blick auf Weissmies und Lagginhorn.
Reine Kletterzeit 4,5h.