Piz Sesvenna von der Sesvennahütte


Publiziert von Kreier , 30. Juni 2013 um 18:28.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:19 August 2011
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: Sesvenna-Gruppe   CH-GR   I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Unterkunftmöglichkeiten:Sesvennahütte

Diese Tour mit meinen beiden Brüdern, meinem Vater und Kraxlerin wurde von steindaube herausgesucht, um den Rest der Familie auf harmlose Weise mit Gletschern in Kontakt zu bringen und war somit meine erste Gletschertour.

Erster Tag:
Ankunft  und Aufstieg zur Sesvennahütte
Zwar ist der Hüttenzustieg nicht allzu weit, doch aufgrund mangelnder Erfahrung hatte ich deutlich zu viel Kram im Rucksack und da ich schwere Rucksäcke nicht gewohnt war, war ich mehr als froh, als wir die Hütte erreicht hatten. Das Essen war gut, die Nacht im Lager schnarchbedingt ziemlich schrecklich.

Zweiter Tag:
Nach einem guten Frühstück ging es über recht bequeme Wege Richtung Piz Sesvenna. Großartig verlaufen kann man sich dabei meiner Ansicht nach nicht, von der Hütte aus ist auf jeden Fall auch alles beschildert. In harmlosen Gelände ging es bergauf, vorbei am hübschen Sesvennasee und hinauf auf den Pass (Sesvennascharte?), von dem man das erste Mal den Sesvennagletscher und den Piz Sesvenna sehen kann. Nun hieß es wieder ein Stück absteigen, um zum Fuß des Gletschers zu gelangen. Wir stiegen noch ein kleines Stück weit im Geröll auf der linken Seite des Gletschers auf, bevor wir uns anseilten und mit Steigeisen und Pickel bewährt auf dem Gletscher weitermarschierten. Andere Tourengeher kämpften sich noch weiter im Geröll nach oben, bevor sie aufs Eis wechselten, doch uns schien der Aufstieg über das Eis weniger mühsam zu sein.
Der Gletscher war bis auf den obersten Teil komplett aper; da die meisten von uns keine Erfahrung im Gehen mit Steigeisen hatten und der Gletscher um unteren Teil recht steil ist, sicherte Steindaube mit Eisschrauben (die Kraxlerin am Ende der Seilschaft wieder einsammelte), bis wir uns im flacheren Bereich befanden. Der Gletscher weist nur wenige Spalten auf, so dass wir relativ geradlinig auf die Scharte unterhalb des Gipfelgrates zusteuern konnten. Nun galt es noch den unter Schnee versteckten Bergschrund zu überwinden (der aber recht schmal ist), dann wurde ausgeseilt und die Steigeisen abgelegt.
Weiter ging es in typischer Blockkletterei in Richtung Gipfel. Mein kleines Brüderchen fürchtete sich hier teilweise, da es auf beiden Seiten doch ganz ordentlich abwärts geht, doch kamen wir alle auf dem Gipfel an.
Da der Piz Sesvenna in weitem Umkreis der höchste Gipfel ist, hat man eine tolle 360° Rundumsicht. Da es warm und das Wetter stabil war, verbrachten wir eine ganze Weile auf dem Gipfel.
Dann kletterten wir den Grat zurück (Bruder fürchtete sich natürlich wieder), seilten an und stiegen über den Gletscher ab. Im steilen Bereich mussten wir aufgrund von Spalten nochmal ein Stück aufsteigen - wir hatten einen etwas anderen Weg gewählt als beim Aufstieg und kamen so nicht weiter. Der Abstieg führte uns wieder an der Hütte vorbei, wo wir noch Material einpackten, das wir dort deponiert hatten. Da keiner auf eine weitere Schnarch-Nacht wert legte, stiegen wir weiter ab, tranken noch alle gemeinsam etwas und machten uns auf den Heimweg.

Diese erste Gletschertour hat mich endgültig für das Hochgebirge gewonnen: wie immer von steindaube super ausgewählt und vorbereitet.
Der kleine Bruder dagegen hat seitdem meines Wissens nicht einmal mehr die 2000m geknackt...Geschmäcker sind wohl tatsächlich verschieden.



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