Wetterlaunen im hinteren Vallemaggia


Publiziert von lorenzo , 20. Juni 2013 um 14:13.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:17 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Biela   Gruppo Pizzo Solögna 
Zeitbedarf: 3 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Linescio
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Rosèd oder Autostop bis cff logo Bignasco
Unterkunftmöglichkeiten:Alpe Cranzünell, Gannaccia, Gradisc
Kartennummer:LK 1291 Bosco Gurin/1271 Basòdino; G. Brenna, Clubführer Tessiner Alpen 1, SAC 1992, C. Blum et al., Ticino keepwild!climbs, topo.verlag 2012

"Grau, mein Freund, ist alle Theorie" sagte Mephisto zu Faust. "Bunt,  allzu bunt sind Deine Tourenpläne" belehrte mich umgekehrt das Wetter und sorgte am ersten Tag mit Dunst, Nebel und Wolken für Grau in allen möglichen Schattierungen. Dafür erstrahlte am zweiten Tag die einzigartige Landschaft  rund um das sagenhafte Val Calnègia unter der gleissenden Sonne in ihren leuchtendsten Farben. Als aber am dritten Tag schon frühmorgens Gewitter mit drohendem Schwarz aufzogen, half schlussendlich auch mein schwärzester Humor nicht mehr weiter...

17.6.:  Start in Ponte Asciutto (708m) vor Linescio di Fuori und weiss-rot (wr) über Monte und Larecc zur Alpe di Càmedo. Nach NW auf Blöcken und durch Alpenrosen- und Wacholderstauden über Piodisca auf den SSE-Grat und auf diesem (Pfadspuren) auf den Madone di Càmedo, 4h, T4 . Abstieg über den ENE-Grat bis Costone di Càmedo, bei einem orangen Punkt nach NW eine Rinne hinab zu einer Mauer und weiter zu den Creste del Madone, die auf einer bei ca. 2040m ansetzenden Rampe (Pfadspuren) hinunter nach Piatto di Cranzünell gequert werden. Nach NW leicht ansteigend zur Alpe Cranzünell, Corte di Cima, 1h, T4. Ganze Etappe 1740m Auf- und 405m Abstieg, 5h 15min, T4. Übernachtung in einer der Alphütten (Liegefläche, Feuerstelle, im Frühsommer Schmelzwasser in der Nähe).

18.6.: Nach W zur Lücke (ca. 2100m) zwischen Costone und P. 2134 und kurzer Abstieg nach W. Nach WSW auf dem Block- bzw. Schneefeld von Ganne bis zu einem Felsriegel N vom Pizzo della Rossa, über den an geeigneter Stelle abgestiegen werden kann (abhängig von der Schneelage, meine Variante T6). Nach W N um P. 2429 herum in die Lücke (ca. 2300m) W davon. Nach SW steil eine Rinne hinunter (T6) und nach WNW kurz aufsteigend zur Bocchetta di Cerentino (diese kann alternativ ev. von NE erreicht werden, indem zuerst über den Felsgürtel zwischen Piatto di Cranzünasc und Bocchetta di Cerentino nahe dieser, oder  - laut Clubführer - unter dem Pizzo della Rossa abgestiegen wird; das Gelände ist von oben aber unübersichtlich, weshalb ich darauf verzichtete). Über den SE-Grat auf den Pizzo d'Orsalietta, wobei vom markanten Turm ca. in Gratmitte SW ausgesetzt über einen Riss an guten Griffen auf ein Band abgestiegen wird, das grifflos zurück zum Grat gequert wird (III+), 2h 30min, L. Abstieg über die die SW-Flanke unter die Bocchetta del Madone (T5) und auf Block- bzw. Schneefeldern hinunter zur Alpe d'Orsalia, Corte di Cima, und auf einem undeutlichen Pfad (vereinzelte Steinmänner) weiter nach Corte di Mezzo. Auf einem guten Pfad Richtung Corte di Fondo bis zum Bachgraben bei ca. 1600m. Nach W weglos schräg ansteigend über Lawinenkegel, Alpenrosen-, Erlen-, Farn- und Wacholderfelder hinauf zur eindrücklichen Höhlensiedlung Gannaccia (T4). Wr über die Alpe di Formazzöö nach Gradisc (T3), wobei die Querung einiger Schmelzwasser führender Bäche problematisch oder sogar gefährlich werden kann (ev. Schuhe ausziehen), 4h 45min. Ganze Etappe 795m Auf- und 1135m Abstieg, 7h 45min, T6, L. Übernachtung in einem offenen Stall (Bretter zum Liegen, Feuerstelle, vorbeifliessender Bach).

19.6.: Bei zweifelhaftem Wetter wr zu den Laghi della Crosa und weiter über Bocchetta di Nassa, Valletta und Sella Quota 2090 hinüber zur Alpe Solögna. Vom ersten Gewitterregen durchnässt, verzichte ich auf die geplante Gipfelbesteigung und den Weiterweg nach Piano delle Creste und steige wr nach Rosèd ab,  600m Auf- und 1560m Abstieg, 5h 30min, T4. Hier nimmt mich ein freundliches Paar, das mir von vergessenen Pfaden im Val Bavona erzählt, bis Bignasco mit. Im FART Bus kommen dann auch meine eigenen Träume wieder in Fahrt...

Verhältnisse: noch geschlossene Schneedecke ab ca. 2000m. In festem Zustand erleichtert diese die Begehung sonst mühsamer Block- und Staudenfelder erheblich und erlaubt angenehme Rutschpartien (Vorsicht!). Sobald sie aufgeweicht ist, muss wegen Durchbrechen zwischen Blöcke oder in Bäche aufgepasst werden.

Material: zusätzlich Biwakmaterial und Leichtpickel.

Tourengänger: lorenzo
Communities: Ticino Selvaggio


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»