aus der Schlucht des Doubs über die Échelles de la Mort hoch - in den Nebel


Publiziert von Felix , 3. Juni 2013 um 14:05. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Frankreich » Doubs
Tour Datum: 2 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F   CH-NE   CH-JU   CH-BE 
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:Biaufond, Douane - Lac de Biaufond - les Gaillots - Barrage du Refrain - P. 567 - P. 550 - les Échelles de la Mort - les Côtes - la Cendrée - P. 975 - Fournet-Blancheroche - Blancheroche - P. 909 - la Rasse - P. 610 - Biaufond, Douane
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Langenthal, Autobahn Wangen an der Aare - Sonceboz, St-Imier, La Chaux-de-Fonds nach Biaufond, Douane
Kartennummer:1124

Die Meteorolügen hatten es wieder einmal in sich: statt der allenorten vorausgesagten Aufhellungen und Sonnenschein im Westen stapften wir sieben Stunden im oder unter dem Nebel umher L

Doch interessant - und von teilweise mystischem Charakter - war die Tour dennoch …

 

Bei der Brücke bei Biaufond, Douane rasteten wir zu viert vor knapp drei Jahren; heute beginnen wir unsere doch längere Rund- und Leitern-Tour beim Parkplatz ennet der Brücke auf französischem Boden.

 

Unter der Nebeldecke laufen wir los, stets dem hier gut ausgeschilderten Pfad am gestauten Doubs - als Stausee Lac de Biaufond genannt - entlang.

Unglaublich, wie die Feuchtigkeit die Vegetation hier prägt: einen derartigen Moosbewuchs haben wir kaum je an Bäumen und Felsen gesehen - etwas märchenhaft, mystisch und an (vermutete) Urzeiten mahnend, erscheint uns der Gang am Grenzfluss; meist durch Wald, selten am Ufer.

 

Das Flusstal verengt sich zusehends; imposant zeigt sich uns das Ende des Sees: die Barrage du Refrain lässt (nicht unerwartet nach den letzten ergiebigen Regenfällen) gewaltige Wassermengen über das Wehr fliessen, welche in der hier engen Schlucht tosend und sprudelnd durch die Talenge abfliessen.

Kurz vor der UE du Refrain, bei P. 560, erreichen wir einen grossen Parkplatz und Picknick-Anlage - heute beinahe leer. Sie werden wohl im Sommer (wann kommt er denn endlich?) von vielen Wanderern, Fischern und den Klettersteig-Begehern benutzt. (Bereits zuvor haben wir die mit Hölzern versehene lange Brücke zwischen zwei Felsnasen weit oberhalb gesichtet; etwas später werden wir den bereits attraktiven Einstieg zum KS aus der Nähe begutachten können; schliesslich werden wir die sehr luftige Dreiseil-Brücke „bewundern“ können.)

 

Erst einmal wandern wir ab dem Parkplatz unter den senkrechten Felsen hoch und erreichen nach einem gut befestigten Serpentinenweg die erste der Échelles de la Mort; sehr komfortabel, massiv ragt die Eisenleiter hoch - zwischen felsigen Abschnitten in einer waldigen Rinne. Hübsch anzuschauen - und zu begehen; ein einheimisches Trio versucht vor uns mit zwei Kleinhunden und einem grossen Exemplar dort hinaufzugehen - der grosse Hund hat jedoch zu viel Angst, so dass diese Übung schnell abgebrochen werden muss (die gelochten Eisentritte behagen den meisten Hunden nicht …) Wir jedoch finden unseren Spass sowohl an dieser ersten wie auch der nachfolgenden Leiter, bei welcher doch etwas mehr Luft unter den Füssen ist, und alsbald zum Aussichtspunkt am Ende der ehemaligen Schmugglerpassage führt. Die „Fernsicht“ beschränkt sich jedoch auf die obere Leiter und nur wenige Hundert Meter das enge Tal flussaufwärts.

 

Hatten wir doch bereits unten im Talgrund dem Fluss entlang sehr morastige Verhältnisse angetroffen, werden sie beim kommenden sanften Aufstieg im Wald nach les Côtes keineswegs besser; hier, über die von den „Guschtis“ zerfurchte Weide, wie auch anschliessend auf dem wieder in den Wald einmündenden Weg, befinden wir uns länger auf „saftigem“, rutschigem Untergrund.

 

Kurz darauf erreichen wir die Felsabstürze, welche etwas später die Abzweigung zur Grotte des Moines hinunter freigeben. Wir folgen jedoch der bewaldeten Gratkante, ohne Tiefblick, jedoch mit einer ganz besonders hübschen Szenerie, welche der Nebel zwischen Waldboden und kahlen Baumstämmen erzeugt.

Derart erreichen wir den Sattel bei la Cendrée, wo wir erst rasten möchten, doch die zwei Häuser sind - entgegen dem ersten Anblick - bewohnt. So steigen wir die letzten knapp vierzig Meter einfach auf neu angelegtem Weg empor zum höchsten Punkt unserer heutigen Tour: nach dem überhängenden Aussichtspunkt noch vor dem Pässchen können wir auch hier nicht bis zum Talboden sehen, immerhin sind die senkrechten Felswände noch einsehbar - und die Rastbank einigermassen trocken, so dass wir uns hier zur Mittagsrast niedersetzen.

 

Nach einem längeren Gratbummel im Wald treten wir kurz vor dem verschlafenen Fournet-Blancheroche auf die Kuhweide hinaus; marschieren durch das Dörfchen weiter abwärts, hier auf der Strasse - und endlich einmal trockenen Untergrund! - zum Weiler Blancheroche.

 

Wir folgen der Strasse bis zu P. 909; hier ist die Wegsuche „dank“ schlechter Markierung erst etwas schwierig. Einmal im Wald angelangt, wo der Durchgang wieder ein Wanderwegzeichen aufweist, ist der Abstieg nun unproblematisch - wenn auch weiterhin rutschig.

So gelangen wir bald einmal zum Gasthof la Rasse, wo wir trotz dem „fermé“ an der Tür dank einer anwesenden „geschlossenen“ Gesellschaft doch unsere gewünschten Getränke erhalten.

 

Auf dem nun bekannten Weg am Doubs (auf der französischen Seite) gelangen wir malerisch zurück zu unserem Ausgangspunkt bei Biaufond, Douane.

 

Unterwegs mit unserem treuen Bergkamerad, welcher im Büchlein „Jura - Genusstouren zwischen Genf und Basel“ aus dem Bruckmann-Verlag, auf diese Tour gestossen ist 


Tourengänger: Ursula, Felix


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