Speer (1951 m) - der Winter ist noch nicht zu Ende


Publiziert von PStraub , 26. April 2013 um 15:30.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:26 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m

Nach zwei Tagen in der Luft wollte ich wieder einmal die Beine vertreten. Aber was macht man(n) bei einer mittelprächtigen Wettervorhersage? Für Skitouren sind die Nächte zu warm und in der Höhe liegt immer noch weit mehr Schnee als man vom Tal aus annehmen würde.
 
Um in jedem Fall ausreichend ausgerüstet zu sein, habe ich zwar die Schneeschuhe mitgenommen, bin aber, um möglichst weit im Trockenen gehen zu können, schon beim Gufler (ca. 700 m) losgelaufen. 
 
Tatsächlich begann die geschlossene Schneedecke schon auf rund 1200 m. Der Schnee war auf weite Strecken nicht allzu tief und gut begehbar; die Schneeschuhe zu "montieren" hätte nichts gebracht.
Nach Unterbütz wollte ich erst dem Sommer-Wanderweg entlang, weil ich annahm, die direkte Route über Grappen sei nicht zu machen. Vor Ort zeigte sich aber, dass die Gräben dort von abgerutschtem Schnee so gut gefüllt sind, dass sie auch an Orten begehbar sind, wo man im Sommer keine Chance hätte durchzukommen.
 
Somit quer durch Grappen hoch Richtung Wegweiser bei Stelli (P. 1774). Im Schlussaufstieg lag dann deutlich mehr Neuschnee auf der alten Schicht als unten. Da war es etwas tiefgründiger und rutschiger als vorher. Ganz am Schluss bin ich in den aperen Südhang ausgewichen.
 
Auf dem Gipfel wars praktisch windstill, was nach Prognose (Föhn) eher nicht zu erwarten war. Die Sicht hingegen war lausig, alles grau in grau. Alte Glarner nennen diese Wetterlage Timmerföhn*.
 
Zum Abstieg hatte ich erst die Schneeschuhe angezogen. Keine gute Idee: Schlecht abgebundener Neuschnee in einem Steilhang, da hätte ich ebenso gut Flossen montieren können.
Also weg damit und versuchen, den Hang abzurutschen. Ich rutschte - und die oberste Schneeschicht rutschte mit. Das ist ein grossartiges Gefühl: Mit dem Hang rutschen, wenn sich alles um einen herum mitbewegt.
 
Weiter unten sackte ich immer wieder mal bis zu den Hüften ein: Spalten im alten Schnee, vom neuen oberflächlich zugedeckt. In Kürze waren Schuhe und Hosen triefend nass. Aber Kneippen soll ja gesund sein ..

* Nachtrag 29-04-2013:
Kurzes Googeln des Begriffes "Timmerföhn" hat ergeben, dass
  • der Begriff geläufig ist, heute aber als "Dimmerfö(h)n" geschrieben wird
  • das Phänomen wissenschaftlich ausführlich untersucht wurde
  • der Begriff tatsächlich aus dem Raum Glarus stammt
Zitat:
".. Etymologisch geht Dimmerföhn auf das alte Dialektwort des Glarner Hinterlandes (Schweiz) für "Dämmerschein" (= Dimmer) zurück, da dort diese Föhnart besonders ausgeprägt in Erscheinung tritt."

Tourengänger: PStraub


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