Familienbachbettkraxeln zwischen Rasa und Palagnedra


Publiziert von KraxelDani , 22. Mai 2013 um 18:23.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:10 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Gridone   CH-TI 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:Rasa - Cagenasca - Coste di Golone - Stauwehr Proggia - Pkt. 532 - Rivöra - Rasa
Siehe auch Kartenausschnitt mit eingezeichneter Route.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Centovallibahn nach cff logo Verdasio,
Seilbahn zum autofreien Dorf cff logo Rasa
Unterkunftmöglichkeiten:Campo Rasa: www.camporasa.ch
Kartennummer:1:25'000: 1312 Locarno

Der kleine Mensch in grossartiger Felslandschaft.

Schon vor Jahren habe ich davon geträumt, mal meinen Kindern dieses grossartige Bachbett zu zeigen. Nun sind sie soweit, dass sie auf eine solche Tour mitkommen! Auch die anderen Begleitpersonen und der Hund sind für ein solches Abenteuer zu haben. Etwas ungewiss ist, ob wir nach den beiden vergangenen nassen Tagen überhaupt den Bach überqueren können. Kombiniert mit Schneeschmelze kommen da schnell grosse Wassermengen zusammen.

So startet unsere bunte Truppe morgens von Rasa nach Westen um via Coste di Golone zum Bach abzusteigen. Zuerst noch kurz über die Wiese, dann weglos durch den Wald. Wenig oberhalb von Cagenasca beginnen rote Markierungen. Das Gelände wird wilder, einige umgestürzte Bäume behindern das Weiterkommen. Zuerst etwa die Höhe haltend, dann gehts wieder abwärts. Ich mache mir bereits Gedanken, wie gut wohl die Kinder wieder hochsteigen mögen... Weil die Bäume noch kein Laub haben, hat man meistens gute Ausblicke. Das Rauschen des Baches wird hörbar und kommt näher.

Wir überqueren trockenen Fusses das Stauwehr. Offensichtlich ist die Schneeschmelze noch nicht eingetreten. Es lohnt sich nun, noch etwas im Bachbett abzusteigen. Uns ist der glatte Fels zu glitschig, wir umgehen die Stelle auf der linken Flussseite über den Buckel. Welch überwältigende Felswildnis hier unten! Trotz minimaler Restwassermenge schrecken wir zwei Fische auf. Als sie sich wieder beruhigt haben, gelingt ein erstaunlich gutes Foto. Etwas später gehen noch weiter nach unten, bis es ohne Badehose nicht mehr weitergeht. Weil es uns so gefällt, möchten wir gleich hier Mittagessen.

Ich merke, wie langsam die Zeit knapp wird, um via Palagnedra wieder nach Rasa zu gelangen. So bleibt nur der gleicher Weg zurück ODER: Ich war im Sommer mit Badehose doch schon im Bachbett zum Punkt 532 müM. rauf und runter gegangen. Ich erinnere mich an einige spannende Stellen, ob die wohl kindertauglich sind? Kommt man auch nur knietief im Wasser durch? Ich gehe mal auf Erkundung. Nach drei Überquerungen trockenen Fusses sehe ich die Schlüsselstelle: Ich entscheide, dass das noch nichts für uns alle ist, aber sehe und erinnere mich, dass man die Stelle umgehen kann. Nachher müsste es ja besser sein. So führe ich die Gruppe oben durch. Nun, ganz einfach ist dann die Fortsetzung auch nicht. Wir müssen noch vier mal barfuss durch den Bach, einmal bis deutlich über die Knie. Und das Wasser ist wirklich kalt, 1½ km weiter oben liegt ja noch Schnee. Irgendwann erreichen wir dann den Punkt 532 müM., ab hier gibt es wieder Wegspuren. Wir bleiben noch etwas an dieser Stelle.

Es hatten alle Freude am Abenteuer, so bietet sich gleich das nächste an: Anstatt den Wegspuren nach Ciös zu folgen, kann man direkt die Felsnase hochklettern. Nun, da kommen wir an unser Limit, aber es sind auch alle schön vorsichtig, weil klar ist, dass da ein Ausrutscher üble Folgen haben kann. Eine Stelle ist mit stachligem Wachholder überwachsen. Dass ich mit dem Sackmesser meines Sohnes den Weg freisägen kann, erfüllt ihn mit Stolz. So stehen wir schon bald auf dem schönen Aussichtspunkt für eine weitere Pause.

Das Gelände ist jetzt wieder harmlos, wir merken einfach die Höhenmeter. Die Kinder sind müde, aber mit dem freudigen Erinnern an das vergangene Abenteuer höre ich kein einziges Klagen. Wie schön ist es, so mit den Kindern die Natur zu erleben! Irgendwann erreichen wir wieder den Stall, an dem wir schon am Morgen vorbeigekommen sind, es ist nun nicht mehr weit bis Rasa. Nach einer Dusche freuen wir uns auf das feine Abendessen im Campo.


Unterwegs von 09.50 bis 17.35 Uhr.
Tour mit 4 Erwachsenen, 2 Kindern und Hund.
Schwierigkeit: meistens T4, der Felsaufstieg nach Punkt 532 müM. ist T5.
Hinweis: Für die Nachahmung mit Kindern nicht geeignet! Schwierige Wegfindung.

Familienferien in Rasa, 3. Tag.
Hier die weiteren Touren:
- 1. Tag: *Stimmungsvolles Nebelwandern Rasa - Termine - Proggia
- 4. Tag: *Alte Kastanienbäume bei Ovich
- 5. Tag: ...



Allgemeine Hinweise zu meinen T4/T5-Touren:
Eine Nachahmung dieser Touren erfolgt auf eigenes Risiko. Gerne darf man mich vorher (oder auch nachher) kontaktieren. Abschnitte ohne Markierungen / Pfadspuren können auch mit Beschreibung schwierig auffindbar sein und teilweise habe ich sie in früheren Touren rekognosziert. Grundsätzlich bin ich ohne Kletterausrüstung unterwegs und somit eher bei trockenen Verhältnissen.

Ich freue mich auf jeden Fall auf ein Echo!
Sende mir eine Nachricht über hikr.org oder per
Mail.



=> Warum ich regelmässig in Rasa im Centovalli anzutreffen bin...

Tourengänger: KraxelDani
Communities: Bachwandern


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