Einsamer Pulverschnee - Joelspitze & Saupanzen


Publiziert von Bergfex78 , 3. April 2013 um 22:31.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum: 1 April 2013
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Achensee nach Alpbach und Inneralpbach. Dann noch etwas nach Süden zum Parkplatz.
Kartennummer:34/1

Nachdem die Kitzbühler Alpen noch fast komplett unbekanntes Gelände für mich sind, ging's pünktlich zum 1. April mal in diese sehr schöne Bergregion. Da die Fahrtstrecke nicht unerheblich ist, schien das Alpbachtal geradezu prädestiniert dafür. Nach dem Wetterbericht und den Lawinenverhältnissen sollte es ein kleines Gipfeltrio von der Joelspitze über den Saupanzen zum Lämpersberg werden, aber der Schnee hat dann doch eine kleine Anpassung der Planung notwendig gemacht.

Mit dem Auto ging's nach Hinteralpbach und von dort noch ein Stück weiter auf einen privaten Parkplatz (günstige € 2,-). Hm, bereits hier unten ausreichend Schnee, um die Ski gleich ranzuschnallen. Das könnte passabel werden. Also sind wir hochmotiviert los, nur um kurze Zeit später festzustellen, dass wir wohl in die falsche Richtung gestartet sind und auf einmal am Sommerweg hinauf zur Luegeralm standen. April, April!

Egal, spuren wir halt mal ostwärts hoch. Anfangs auf dem schmalen Pfad durch den Wald, folgte steiles, aber gut gestuftes Wiesengelände. Das Spuren ging leicht vonstatten, und so kamen wir bald an der kleinen Luegeralm an. Leichte Zweifel kamen dennoch an der Tourenwahl auf, war doch die Schneehöhe noch sehr überschaubar. Egal.
Weiter relativ steil, aber durch künstliche 'Ziehwegstufen' unterbrochen, ging's die Wiesenhänge aufwärts. Schlagartig gab's ab knapp 1600 m traumhaften Pulver. Und davon sehr reichlich; nach wie vor komplett ohne Spuren. Hoffnung machte sich breit, aber da kommen bestimmt bald welche heruntergerauscht von der Joelspitze, denn der nahe Schatzberg mit Liftstation macht den Übergang von dort einfach.

Durch den herrlich Pulver immer weiter hinauf kam der letzte Aufschwung vor dem Gipfel. Immer noch keine anderen Tourengeher. Am Gipfelblock angekommen folgte die Überraschung; nur 3 Leute waren bisher überhaupt am Gipfel und zogen weiter zum Saupanzen. Damit war die Entscheidung für uns klar; wir knicken den Lämpersberg und nutzen die Gunst der Stunde.

Also ohne Pause sofort die Felle runter, und in Powderbereitschaft übergegangen. Es folgten rund 400 hm Powderrausch vom Feinsten. Nur unsere Aufstiegsspur und das kurze, folgende Intermezzo der Abfahrt zeugten von unserem Besuch am Gipfel. Wieder aufgefellt und nochmal hoch. Diesmal mit ausdrücklicher Erlaubnis, schon einmal vorauszueilen, denn der Hang war noch viel zu unverspurt. Inzwischen liefen zwar ein paar Leute zum Gipfel hinauf und freuten sich über die Spur, aber es wollte wohl niemand über diesen Hang runter. Okay. Felle ab wieder den Hang durchgepflügt und ein 3. Mal hinauf.

Nochmal wäre dann wohl zuviel des Guten gewesen, und so ging's nach einer Pause südwärts zum Saupanzen. Lediglich eine kleine Abfahrt und knappe 100 hm später standen wir nach einer westseitig aufsteigenden Querung am Gipfel mit Wettermeßstation. Erstaunlicherweise war auch hier der gesamte, steile Westhang unverspurt. Es hat scheinbar fast alle Tourengeher weiter nach Süden zu einer Alm geführt, oder sie sind über die Joelspitze zurück zum Schatzberg. Am Lämpersberg war zumindest kaum jemand unterwegs.
Nach kleiner Gipfelrast die Ski wieder ran, und dann ging's über die steilen Westhänge durch immer noch schön lockeren Schnee hinab. Da hieß es erneut 'April, April!'... wir hätten uns wohl etwas weiter nördlich halten sollen. Na ja, kann passieren. Nachdem das breite Grinsen über die schönen 40°-Hänge nicht jedem von uns im Gesicht stand, kamen wir noch zu einer kurzen >50° Steilstufe. Da Improvisieren aber bekannterweise die halbe Miete beim Bergsteigen ist, war auch diese Passage nach ein paar Schwüngen erledigt. Über flachere, schöne Hänge ging's wieder zurück Richtung Luegeralm.
Die letzten 200 hm bekam dann der Ausdruck 'Grasski' ebenfalls eine neue Bedeutung, denn jeder Schwung setzte gleich mal die Wiese darunter frei. Sah auf jeden Fall lustig aus und war für die Ski ungefährlich.

Eine tolle Tour auf zwei kleine Gipfel, denen man die schönen, teilweise steilen, Skihänge kaum zutrauen würde. Wer hätte gedacht, dass man am 1. April in Westhängen bis weit unter 2000 m noch über 30 cm Pulverschnee vorfinden würde :-).

Mit auf Tour war: Jana

Tourengänger: Bergfex78


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