Nicht bleich wie eine Kalkwand

Da es regnete und Nebelschwaden durch die Stubaier Alpen zogen, konnten wir unsere Tour von der Innsbrucker Hütte auf den Habicht leider nicht wie geplant in Angriff nehmen, sondern entschieden uns, einen Tag Rast einzulegen. So schliefen wir bis 7.30 Uhr aus und frühstückten in aller Ruhe in der Gaststube.

Anschließend hofften wir, dass der Regen nachlässt oder gar aufhört. Der Wettergott hatte mit uns Einsehen. Gegen 10.30 Uhr fielen die letzten Tropfen vom Himmel. Draußen waren die Wege natürlich alle noch nass. Wir ließen uns davon nicht abhalten und machten uns fertig zu einem Gipfelausflug. Da das Wetter unbeständig war, wählten wir lediglich die 2564 m hohe Kalkwand als Ziel. Der Aufstieg dorthin war unspektakulär und innerhalb von 45 Minuten zu bewältigen. Wir hatten sogar Glück, denn unterwegs ließ sich sogar die Sonne sehen, so dass wir über den Wolken standen. Das hölzerne Gipfelkreuz auf der Kalkwand war am 1. September 1978 von der Hüttenwirt-Familie Hofer aus der Innsbrucker Hütte errichtet worden.

Beim Abstieg von der Kalkwand verdichteten sich wieder die Wolken und der Nebel zog sich zu. Es wurde kalt und ungemütlich, so dass wir froh waren, gegen 13 Uhr wieder die Innsbrucker Hütte zu erreichen.