nach langer Flachpassage steilere Anstiege, zuletzt eine tolle Rundsicht: Rotsandnollen


Publiziert von Felix , 18. März 2013 um 15:28. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:16 März 2013
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: Östliche Melchtaler Alpen   CH-NW   CH-OW   Westliche Melchtaler Alpen 
Aufstieg: 830 m
Abstieg: 830 m
Strecke:Melchsee-Frutt - Schnuer - Murmolterenegg - Tannenrotisand - Rotsandnollen; Abstieg dito, Abfahrt Richtung Heufrutt - Mülimäs - Schwand
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Autobahn Sursee - Stans, Melchtal nach Stöckalp; neu pro Tag 5 Fr. Parkgebühr
Kartennummer:1210, 1190

Ein mehrfach geäusserter Wunsch geht heute für mich in Erfüllung; während Ursula und Jumbo die Winterbesteigung und die lange Talabfahrt kennen; stellt die Begehung von Barglens Nachbarn für Peter und mich eine Novität dar.

 

Wir kommen in Stöckalp gerade rechtzeitig zum Betriebsbeginn an - es wird sich später zeigen, dass diese frühe Anfahrt sinnvoll war - Sa, So im Winter um 7.45 Uhr erste Fahrt (mit den neuen Gondeln).

 

Nach kurzer Fahrt (im Schatten) bei der Station Melchsee-Frutt angekommen, treten wir hinaus ins ringsum blendende Weiss, welches sich unter „knallblauem“ Himmel zeigt - der perfekte Start (nach einer kurzen Einkehr im Posthuis) bei überraschend angenehmen Temperaturen!

 

Entlang des Melchsees geht es während längerer Zeit - der Sonne entgegen, mit traumhaftem Blick zu den Wendenstöcken und Titlis; doch auch der zugefrorene See selbst (mit Eisloch-Anglern) und den nahen Glogghüs und  Hochstollen gefallen ausserordentlich.

Ungefähr auf der Höhe des (abgelassenen) Tannensees gewinnen wir unterhalb der beinahe senkrechten Felswände des Grates zum  Barglen auf der Höhe des  Gross Hohmad auf der Schnuer endlich leicht an Höhe - einer ausgeprägten Spur folgend. Immer etwas näher erscheinen uns nun die prächtigen Schnee-, Eis- und Fels-Formationen von Titlis und Wendenstöcken, Pfaffenhuet und Mähren - und davor, in der unmittelbaren Umgebung, bewundern wir schönste anmutige Formen, welche Schnee und Wind gestaltet haben.

 

Etwa auf halber Höhe schalten wir eine Znünirast ein - unser Gipfelziel ist erstmals deutlich zu erkennen - und stärken uns für die folgende steile Stufe nach Murmoltereneggen hinauf zum Sattel zwischen Barglen und unserem anvisierten Gipfel. Nach erträglichem vorhergehenden Aufkommen von Wind, bringt uns dieser Hang doch angenehm ins Schwitzen; nur noch das Merino-Langarm-Shirt trage ich - und dieses bis zu den Ellbogen zurückgekrempelt: so darf es sein!

Doch auf dem Sattel angekommen und zum Tannenrotisand weitergelaufen, wird’s zügiger; doch der immens beeindruckende Anblick der schroffen Ostflanke des Barglen, des gegenüber sich erhebenden  Huetstockes entschädigt sehr - welch ein „frecher“ Anblick bietet dieser im letzten Oktober von der Nordseite her bestiegene Berg!

 

Nun ist der weitere Anstieg gut einsehbar: hinauf zum Plateau Rotsandnollen - und dann wartet der Schlussanstieg … Im Rückblick zeigen sich nun auch etliche Berner Grosse; ein begeisterndes Panorama eröffnet sich nun.

 

Im Steilhang zum Gipfelaufbau folge ich einer eben von einem Schneeschuh-„Sprinter“ angelegten neuen Spur beinahe in der Falllinie; doch für Skitourengänger wie auch für uns Schneeschuhläufer wird der letzte Abschnitt zum Gipfel etwas anspruchsvoller: einige richten etwas unterhalb des Gipfels ein Skidepot ein; nur wenig Schneeauflage auf dem zum Vorschein kommenden steinigen Untergrund lassen dies ratsam erscheinen, ausserdem ist die Hangneigung einem „gemütlichem“ Aufsteigen nicht förderlich.

Doch dann ist’s geschafft, der flache Gipfel des Rotsandnolllens erreicht; einige Tourengänger stehen bereits oben - ich habe etwas Zeit, bis meine Mitgänger aufschliessen, und gedenke CarpeDiem, welche mir noch zur Tour auf Barglen geschrieben hat. Heute, hier, hätte es Anne-Catherine bestimmt auch gefallen … RIP!

 

Nur kurz verweilen wir jedoch wegen des doch hier kühlen Windes auf dem ersehnten Gipfel, geniessen selbstverständlich die Sicht bis zum Jura, zu markanten Zentralschweizern - und einer schönen Gruppe von Berner Oberländer Grössen; doch dann verlegen wir unsere längere Mittagsrast auf einem weiter unten, auf dem Plateau Rotsandnollen gelegenen, windstilleren Ort.

Während unserer Rast können wir deutlich erkennen, wie sich aus Westen her eine dichtere hohe Wolkenschicht heran schiebt und den Himmel über uns allmählich eintrübt.

 

Während ich mich auf den Rückweg auf der Aufstiegspur mache (Abkürzungen sind hier - im Gegensatz zum oberen Gipfelbereich - wegen der gefrorenen Unterlage kein lohnendes Unternehmen); fahren die drei Skitourengänger ab Tannenrotisand Richtung Heufrutt, Mülimäs und Schwand entlang des Wolfisalpbaches ab. Dabei ist die Schneequalität im oberen Teil trotz bereits vieler Spuren beachtlich; je weiter sie nach unten - und in steileres Gelände - gelangen, desto anstrengender wird es, auf der beinahe eisigen Unterlage Halt zu finden. Schliesslich wird das Fahren in den engeren Passagen und v.a. im Waldteil mühsamer; auf Schwand schliesslich, liegt nur noch derart wenig Schnee, dass die drei ihre Skis ab und zu kurz tragen müssen - der „Boxenstopp“ auf der Terrasse des Restaurants vis-à-vis der Talstation auf Stöckalp geniessen wir jedoch ausgiebig - ein schöner Tourentag war es alleweil! 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 18. März 2013 um 18:15
Das sind prächtige Bilder nebst dem interessanten Bericht. Schon zwei Jahre steht der Gipfel bei mir in der immer länger werdenden Liste.

Beste Grüße
Hanspeter

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. März 2013 um 18:17
das geht mir ja auch so: die Liste wird immer länger - und immer mehr sehen wir, was noch für Berg- und Gipfelerlebnisse anstünden ...

Liebe Grüsse

Felix


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