Kürbis-Süppchen, Höhenpunkt und Stübleni


Publiziert von babu , 11. März 2013 um 22:50.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Saanenland
Tour Datum:10 März 2013
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Lauenen - Uf dr Flue - vordere Trütlisberg - Trütlisberg - Schützhütte - Stübleni - Stüblenipass - im Brand - Lauenen

Obwohl sich bereits letzte Woche schon Frühlingsboten bemerkbar machten und das erste laue Lüftchen eingewinterte Begehrlichkeiten weckte, inspizierten wir etwas unmotiviert die aktuellen Schneehöhen sowie Lawinenverhältnisse  im geplanten Tourengebiet. Die noch vorhandenen Schneemengen lassen jedoch alle Zweifel und Bedenken schwinden. Wohl zum letzten Mal in dieser Wintersaison klemmen wir also die Schneeschuhe unter den Arm und fahren in aller Herrgottsfrühe ins wunderschöne Saanenland.

Zu dieser Tageszeit sind die Strassen wie leergefegt, das Jammern über vor sich hinschleppende Autos erübrigt sich. So erreichen wir beschwingt und ohne Zeitverzögerung den Ausgangspunkt; das beschauliche Launenen, zu finden im hinteren "Louwenetal". Das tiefwinterliche Landschaftsbild in den unteren Regionen hat sich wohl für diese Saison definitiv verabschiedet, zu warm und intensiv zeigt sich bereits die Märzsonne. Die Südseite präsentiert erste "Schneeeinbussen", überall sind Nass-Schneelawinen oder halbrunde Einrisse sichtbar. Der gewählte Aufstieg zum Trüttlisbergpass lässt jedoch keine Unruhe aufkommen, der Weg verläuft in mässig steilem Gelände. Die Schneedecke ist frühmorgens noch gefroren und so lässt es sich zügig aufsteigen. Wir folgen alten Tourenspuren und erreichen in kurzer Zeit und ziemlich auf direktem Weg den Punkt 2'075. Hier öffnet sich ein tolles Rundsicht-Panorama, vis-a-vis grüsst das Wistätthore und ganz weit hinten präsentiert sich die Eiger-Silhoutte in ungewohnter Perspektive.

Wir begutachten den Weiterverlauf des Grates in Richtung Stübleni und sind gespannt was da kommen mag. Aus der Tourenplanung war mir die "Stübleni-Traverse" etwas suspekt in Erinnerung, denn auf der Karte ist ein Teilstück im felsigen Gelände eingetragen. Und wir konnten unser Glück zu Beginn des "fragwürdigen" Abschnittes kaum glauben. War doch der Aufstieg zum Trütlisberg grosszügig von Spuren gekennzeichnet, breitet sich nun vor uns eine unberührte Schneelandschaft aus! Hat das etwa seine Gründe? Erwartet uns ein Labyrinth aus unüberwindbaren Hindernissen? Von wegen... jeder Anflug von Skeptik löste sich mir-nichts-dir-nichts in Luft auf. Das Gelände ist für Schneeschuhwanderer geradezu perfekt! Der Wegverlauf gestaltet sich sehr interessant, es gilt doch teilweise ziemlich tiefe Schneelöcher zu umrunden oder schmale Grate zu überwinden. Schwierig oder gefährlich wird es jedoch kaum, höchstens etwas Weggespür sollte man für die Erkundung mitbringen.
Zu Begin der "Traumtraverse" lädt übrigens eine Schutzhütte zum Pausieren ein. Gerade richtig, finden wir. Denn urplötzlich macht sich, sozusagen aus dem Nichts, ein giftiges Windchen bemerkbar.

Beim Absteig vom Stübleni werden wir noch kurz gefordert. Die Südseite ist von Fischmäulern durchzogen und der Sommerwanderweg führt in steileres Gelände. Bei diesen Bedingungen lassen wir Vorsicht walten und umwandern die steilsten Passagen. Etwas kurz nach dem Stüblenipass lassen wir unsere Beine nochmals etwas ruhen. Die Sonnenterrasse einer zugeschneiten Alp lädt zum Verweilen und "Kürbis-Süppchen-Kochen" ein. Für die heutige Tour haben wir einen Gaskocher mitgenommen und dieser soll heute zum Einsatz kommen. Die heisse Suppe schlürfend und auf einem sonnenbeschienenen Bank sitzend, umringt von glitzerweissen Berggipfeln, geniessen wir den kurzen Moment intensiv und voller Zufriedenheit.
Genau diese Augenblicke lassen jeden Schweisstropfen vegessen... 

Der Weg zurück zum Ausgangspunkt wartet nochmals mit ein paar Leckerbissen auf. Sei es eine unberührte weisse Fläche oder etwas fürs Fotoauge, wir sind uns einig: das war eine der schönsten Touren in diesem Jahr. Und das hat eindeutig Wiederholungspotenzial!




Tourengänger: babu


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