Versuch Pne Cavagnolo 2821m
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"Vom Chörbli (Cavagnolo) einen Korb (Cavagno) gekriegt"
Wer nach einer deutschen Übersetzung für "Cavagnolo" sucht, wird von der gängigen Internet-Software enttäuscht. Stattdessen erfährt man, dass Cavagnolo eine italienische Gemeinde im Piemont ist - aber das interessiert ja sowieso niemand (obwohl man ganz streng genommen behaupten könnte, dass man evtl. vom höchsten Punkt des Pne Cavagnolo mit viel Fantasie zuhinderst am Horizont die Gemeinde entdecken könnte - wenn man dann Basodino & Co. wegbaggern würde...).
"Cavagno" wiederum steht für Korb. Übergeht man für einmal die Sprachexperten und deutet das "lo" als italienische Verkleinerungsform (im Wissen, dass "lino" normalerweise selbigen Schrumpfprozess auslöst, doch heisst der Berg nun einmal Cavagnolo und nicht Cavagnolino), so kommt man doch noch zu einer schlauen Übersetzung, nämlich: "Pizzo Körbchen" (nicht zu verwechseln mit dem Pizza-Korb).
Nun gut, knöpfen wir uns dieses Körbchen einmal vor. Wir starten bei schönstem Wetter im allgegenwärtigen Wasser (All'Acqua 1614m) und steigen via Körbchental (Val Cavagnolo) hoch zur ebenen Tal-Lücke (Bocchetta Poncione Val Piana 2589m), düsen hinunter zum Tälchengletscher (Ghiacciaio di Valleggia) und steigen auf dem noch jungfräulichen Gletscherausläufer hoch zum Lk-namenlosen Tälchenpass (Passo Valleggia 2770m). Dank der alpinen Reisemaschine erreichen wir trotz backofenheissen Temperaturen flott genannte Lücke und konnten schon im Aufstieg die Möglichkeiten für eine Gipfelbesteigung studieren. Schnell und spätestens oben beim Pass wird uns klar, dass ein Aufstieg mangels genügend und festem Trittschnee nicht möglich ist - hier hätten auch Steigeisen und Pickel nichts genützt, die Körbchenwände waren zu schneearm und steil. Wies geht, kann man bei den fünf Jahre zuvor glück- und erfolgreicheren internetbekannten Aspiranten nachlesen.
Lassen wir uns also vom Körbchen (Poncione Cavagnolo 2821m) einen Korb (Cavagno) geben, sagen beim Passo Valleggia zum Gipfel "Dich sett mer tettscha"und hinunter zum Gletscher Grande Feschta und gönnen uns zuerst einmal eine sonnige Rast (pausa soleggiata).
Abstandhaltende Spurverfolger liessen unsere Pause kürzer als geplant verstreichen, wer will schon die First Tracks wegen ein paar Spaghettikocher einfach so hergeben. Die Abfahrt - wir staunten - war in dem Teil, wo wir perfekte Verhältnisse vermuteten zwar bene, aber nicht fantastico (der Wind war zu gschwind) und im unteren, wieder flacheren und bereits in der Sonne liegenden Teil molto viel besser und somit magnificente.
Der reisischen Spurmaschine verdankten wir dann wieder einen gemütlichen Aufstieg auf die ebene Tal-Lücke (Bocchetta Poncione Val Piana 2589m), von wo aus wir gleich hoch zum Gipfel des ebenen Tales (Poncione Val Piana 2660m) stiegen. Dort gab's nicht nur eine weitere fantastische Bellavista, sondern auch wieder etwas zu mangiare und bevere.
Unsere zweite Abfahrt versprach Gutes: Schon der Blick vom Gipfel des ebenen Tals in das - wen erstaunt's - gleichnamige ebene Tal (Val Piana) liess unseren Puls höher schlagen. Tolle, noch wenig befahrene bzw. jungfräuliche Hänge luden ein, hinabzutauchen in dieses ach so süchtig machende Weiss, umgeben von blauen Himmel, wärmenden Sonnenstrahlen und überhaupt sehr vielen good vibrations (bene vibrazione)...
Die Einfahrt war schnell gefunden und nur Sekunden später sprayte unser Splitboarder uns den Pow um die Ohren, sodass es auch für uns Old-School-Twin-Brettler kein Halten mehr gab. Das Jubeln musste auch die Tierwelt gehört haben - Eisbären und Pinguine haben wir auf jeden Fall keine vorgefunden.
Auf ca. 2000m haben wir langsam gegen Westen gequert (siehe GPS-Track), wobei es sich empfiehlt, entgegen meinem aufgezeichneten Track noch leicht höher zu halten (mit Vorteil nie tiefer als 1900m). Hält man nämlich diese 1900er-Höhenlinie, so kann man beim winzig kleinen Seelein (laghetto), welcher die Koordinaten 680047/148441 hat, direkt in der Falllinie zum allgegenwärtigen Wasser (All'Acqua) hinuntenstechen. Auch hier empfiehlt es sich, oberhalb des Waldes nach links zu der Hütte (Alla Baita 1624m) zu queren (geht problemlos), anschliessend nochmals die Falllinie bis zur Bachbrücke zu testen und dann zu Fuss innert 2 Minuten direkt auf die Terrazza zu den Helgenhörner
MaeNi und
Fraroe zu marschieren (besten Dank für die Stuhlverteidigung sowie die telefonische Einweisung in den Urwald!) Sonnenbrille und Gel in den Haaren nicht vergessen, o sole mio singen und das Bier über die Spaghetti Bolognese leeren.
Genau so sieht ein perfekter Tourentag aus und genau so haben wir diesen erlebt. Veni vidi vici, ene mene muh, jetzt lass ich Euch in Ruh.
Habe fertig (finito).
Tolle Ski- / Splitboardsafari mit
Alpin_Rise, Style Master M. und SB-Rocketeer C.
SLF: "mässig" (mit Tageserwärmung "erheblich")
Route Nr. 526a / 523a/ 521e - Skitouren Tessin - M. Gabuzzi / G. Cavallero (G. Reiter)
Route Nr. 456 / 457c - Alpine Skitouren Zentralschweiz - Tessin - Willy Auf der Maur
Wer nach einer deutschen Übersetzung für "Cavagnolo" sucht, wird von der gängigen Internet-Software enttäuscht. Stattdessen erfährt man, dass Cavagnolo eine italienische Gemeinde im Piemont ist - aber das interessiert ja sowieso niemand (obwohl man ganz streng genommen behaupten könnte, dass man evtl. vom höchsten Punkt des Pne Cavagnolo mit viel Fantasie zuhinderst am Horizont die Gemeinde entdecken könnte - wenn man dann Basodino & Co. wegbaggern würde...).
"Cavagno" wiederum steht für Korb. Übergeht man für einmal die Sprachexperten und deutet das "lo" als italienische Verkleinerungsform (im Wissen, dass "lino" normalerweise selbigen Schrumpfprozess auslöst, doch heisst der Berg nun einmal Cavagnolo und nicht Cavagnolino), so kommt man doch noch zu einer schlauen Übersetzung, nämlich: "Pizzo Körbchen" (nicht zu verwechseln mit dem Pizza-Korb).
Nun gut, knöpfen wir uns dieses Körbchen einmal vor. Wir starten bei schönstem Wetter im allgegenwärtigen Wasser (All'Acqua 1614m) und steigen via Körbchental (Val Cavagnolo) hoch zur ebenen Tal-Lücke (Bocchetta Poncione Val Piana 2589m), düsen hinunter zum Tälchengletscher (Ghiacciaio di Valleggia) und steigen auf dem noch jungfräulichen Gletscherausläufer hoch zum Lk-namenlosen Tälchenpass (Passo Valleggia 2770m). Dank der alpinen Reisemaschine erreichen wir trotz backofenheissen Temperaturen flott genannte Lücke und konnten schon im Aufstieg die Möglichkeiten für eine Gipfelbesteigung studieren. Schnell und spätestens oben beim Pass wird uns klar, dass ein Aufstieg mangels genügend und festem Trittschnee nicht möglich ist - hier hätten auch Steigeisen und Pickel nichts genützt, die Körbchenwände waren zu schneearm und steil. Wies geht, kann man bei den fünf Jahre zuvor glück- und erfolgreicheren internetbekannten Aspiranten nachlesen.
Lassen wir uns also vom Körbchen (Poncione Cavagnolo 2821m) einen Korb (Cavagno) geben, sagen beim Passo Valleggia zum Gipfel "Dich sett mer tettscha"und hinunter zum Gletscher Grande Feschta und gönnen uns zuerst einmal eine sonnige Rast (pausa soleggiata).
Abstandhaltende Spurverfolger liessen unsere Pause kürzer als geplant verstreichen, wer will schon die First Tracks wegen ein paar Spaghettikocher einfach so hergeben. Die Abfahrt - wir staunten - war in dem Teil, wo wir perfekte Verhältnisse vermuteten zwar bene, aber nicht fantastico (der Wind war zu gschwind) und im unteren, wieder flacheren und bereits in der Sonne liegenden Teil molto viel besser und somit magnificente.
Der reisischen Spurmaschine verdankten wir dann wieder einen gemütlichen Aufstieg auf die ebene Tal-Lücke (Bocchetta Poncione Val Piana 2589m), von wo aus wir gleich hoch zum Gipfel des ebenen Tales (Poncione Val Piana 2660m) stiegen. Dort gab's nicht nur eine weitere fantastische Bellavista, sondern auch wieder etwas zu mangiare und bevere.
Unsere zweite Abfahrt versprach Gutes: Schon der Blick vom Gipfel des ebenen Tals in das - wen erstaunt's - gleichnamige ebene Tal (Val Piana) liess unseren Puls höher schlagen. Tolle, noch wenig befahrene bzw. jungfräuliche Hänge luden ein, hinabzutauchen in dieses ach so süchtig machende Weiss, umgeben von blauen Himmel, wärmenden Sonnenstrahlen und überhaupt sehr vielen good vibrations (bene vibrazione)...
Die Einfahrt war schnell gefunden und nur Sekunden später sprayte unser Splitboarder uns den Pow um die Ohren, sodass es auch für uns Old-School-Twin-Brettler kein Halten mehr gab. Das Jubeln musste auch die Tierwelt gehört haben - Eisbären und Pinguine haben wir auf jeden Fall keine vorgefunden.
Auf ca. 2000m haben wir langsam gegen Westen gequert (siehe GPS-Track), wobei es sich empfiehlt, entgegen meinem aufgezeichneten Track noch leicht höher zu halten (mit Vorteil nie tiefer als 1900m). Hält man nämlich diese 1900er-Höhenlinie, so kann man beim winzig kleinen Seelein (laghetto), welcher die Koordinaten 680047/148441 hat, direkt in der Falllinie zum allgegenwärtigen Wasser (All'Acqua) hinuntenstechen. Auch hier empfiehlt es sich, oberhalb des Waldes nach links zu der Hütte (Alla Baita 1624m) zu queren (geht problemlos), anschliessend nochmals die Falllinie bis zur Bachbrücke zu testen und dann zu Fuss innert 2 Minuten direkt auf die Terrazza zu den Helgenhörner


Genau so sieht ein perfekter Tourentag aus und genau so haben wir diesen erlebt. Veni vidi vici, ene mene muh, jetzt lass ich Euch in Ruh.
Habe fertig (finito).
Tolle Ski- / Splitboardsafari mit

SLF: "mässig" (mit Tageserwärmung "erheblich")
Route Nr. 526a / 523a/ 521e - Skitouren Tessin - M. Gabuzzi / G. Cavallero (G. Reiter)
Route Nr. 456 / 457c - Alpine Skitouren Zentralschweiz - Tessin - Willy Auf der Maur
Tourengänger:
Alpin_Rise,
Bombo


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