Cima di Lago (2833m) & Poncione Val Piana (2660m)
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Als wir am Vortag auf die Cristallina stiegen, erkannten wir an der Cima di Lago wunderschöne Abfahrtsspuren. Ob es sich einen Tag später nochmals so schön abfahren liess, nachdem die Sonne hemmungslos den Hang beschienen hatte? Jaaaa!!!
Kurz nach 8.30 Uhr liefen wir in der Capanna Cristallina los. P. 2769 und P. 2741 waren schnell umlaufen und bereits um 9.15 Uhr errichteten wir wenige Meter unterhalb des Gipfels unser Skidepot. Aufgrund der Schneemenge hätte man auch bis ganz oben laufen können, doch waren da schon ein paar Tourengänger und der Platz daher etwas knapp. Zu Fuss stiegen wir also die restlichen Meter noch hoch. Im Vorjahr scheiterte ich am Cima di Lago 80m unter dem Gipfel aufgrund misslicher Bedingungen, nun klappte es also.
Wie wir im Aufstieg mit Freude feststellen konnten, hatte die Sonne des Vortags nicht allzu viel Schaden angerichtet. Statt kurz vor P. 2741 hinunter zum Ghiacciaio di Valleggia zu pulvern, fuhren zu P. 2554 ab. Ein Träumchen...! Eine derartige Abfahrt morgens um halb zehn Uhr... besser kann ein Tag nicht beginnen!
Bei P. 2554 angekommen fellten wir zum zweiten Mal an. Nun ging's zum Passo della Cima di Lago hoch. Die Abfahrt nach dem Pass hinunter zum Ghiacciaio di Valleggia: erneut eine Freude! Derweil hatte sich auf dem Poncione Val Piana schon ordentlich Volk eingefunden. Da wir früh dran waren, lockte uns der Passo Valleggia zwischen Poncione Cavagnolo und Poncione di Valleggia. Nun fellten wir also zum dritten Mal an und stiegen in rund einer halben Stunde zum Pass hoch.
Dort angekommen, starrten wir mit Giraffenhälsen in die Tiefe. Sehr, sehr verlockend sah der steile SW-Hang (38°-40°) aus. Bei derart guten Schneeverhältnissen wäre das wohl eine unschwierige Abfahrt geworden. Da wir diese und den Weiterweg zu Passo Grandinagia etc. nicht eingeplant hatten und wir einen unserer Tourenpartner skifahrerisch nicht überfordern wollten, verzichteten wir darauf, notierten uns die Sache aber mal hinter den Ohren.
So kurvten wir also in oben nicht ganz perfektem, unten auf dem Gletscher aber immer besser werdendem Schnee zum Fuss des Poncione Val Piana. Bereits zum vierten Mal fellten wir nun an und liefen die kurze Strecke hoch zu P. 2589. Bei einem derartigen Andrang hatte ich eigentlich absolut keine Lust auf den Gipfel, zumal ich bereits zwei Mal (1/2) dort oben stand. Allerdings wollten wir unsere Mittagsrast in der Sonne abhalten, was einem zu dieser Jahreszeit beinahe auf den Gipfel zwingt. Wenige Meter unter diesem gönnten wir uns also die verdiente Pause.
Der Tiefblick ins Val Piana hinterliess natürlich einen grossen Reiz. Auf dieser Route mal ins Tal zu sausen wäre sicherlich nicht schlecht. Aber auch hier obsiegte die Vernunft. Einer meiner Tourenpartner absolvierte gerade mal seine irgendwas zwischen 5. und 10. Skitour, da sollte man es nicht übertreiben. Indes hofften wir, dass unser Eindruck nicht täuschte: auf der Normalroute schien es beinahe weniger Spuren zu haben als auf der Route durch's Val Piana.
So kurvten wir dann also in bestem Pulverschnee durch das Val Cavagnolo hinunter und staunten immer wieder, wie viel unverfahrenes Weiss sich uns noch präsentierte. Das hätten wir nicht erwartet, herrschte doch wohl bereits am Vortag riesiger Ansturm. Der Blick in die Hänge links und rechts zeigte, dass nicht nur Bombo die Hänge gerockt hatte, sondern mehr oder weniger alles was irgendwie fahrbar war gefahren wurde.
Ziemlich ruppig wurde dann das Waldstück hinunter nach Formazzora. Doch immerhin lag genügend Schnee, so dass man nirgends Angst um den Skibelag haben musste. In All'Acqua verschlug es uns beinahe die Sprache: so viele Autos habe ich dort noch nie gesehen. Bis weit nach Cioss Prato hinunter stand ein Auto nach dem anderen. Wir wählten derweil ab Cioss Prato das Postauto: erneut eine Sardinenbüchse und – leider ganz entsprechend unseren Befürchtungen – prompt verpassten wir den Zug in Airolo um zwei Minuten... Nach zwei derart guten Skitouren-Tagen war das aber verkraftbar.
SLF: mässig (Alt- und Triebschnee oberhalb 2000m)
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