Lütispitz über den Windenpass

Etwas unkonventioneller Aufstieg auf einen bekannten Alpstein-Gipfel

Der Lütispitz ist auch im Winter häufig besucht, und ist eine rassige Skitour. Besonders die Südflanke ist beliebt, aber auch eine Abfahrt über den West- oder Südwestfhang ist nicht zu verachten. Sichere Bedingungen sind erforderlich. Die steilsten Passagen im Aufstieg sind um 35° (damit stimme ich nicht ganz mit diesem Bericht überein, der die gleiche Passage als 50° sieht). Noch etwas spannender macht man die Tour, indem man von Norden her angreift, was zu meinem Erstaunen scheinbar nicht häufig gemacht wird. Der Aufstieg auf den Windenpass ist im Winter wild und anstregend. Die Abfahrt dafür aber ein absoluter Genuss, vor allem bei dem durch die Nordexposition konservierten Pulverschnee.

In der Dunkelheit geht es in Lutertannen los. Guten Mutes folge ich einer einzelnen Spur, die gegen den Windenpass anzusteigen scheint. Doch schon auf 1400 m.ü.M. ist diese zu Ende. Der Spurer hat die Segel gestrichen und ist wieder abgefahren. Ein gutes Omen? In anstregender Spurarbeit quere ich durch Lawinenablagerungen und bodenlosen Pulverschnee unter den Windenpass und traversiere vor dem Steilaufschwung auf dem Sommerweg nach rechts auf einen Sporn. Auf diesem dann kurz mit gebuckelten Skis hinauf in flacheres Gelände, wäre aber auch mit Spitzkehren möglich. Bei guter Routenwahl kommt man mit 40° durch. Hinter dem Windenpass findet sich dann eine ausgetretene Spur, welche in den Südwesthang des Lütispitz führt. Dieser ist stark abgeblasen und zu meinem Erstaunen praktisch schneefrei. Trotzdem kann ich bis knapp unter den Vorgipfel (Pt. 1963) mit den Ski an den Füssen steigen. Anschliessend zu Fuss zum höchsten Punkt.
Abfahrt zuerst über den SW-Hang bis ca. 1740 m.ü.M. Dann coupierte Querung über eine Steilstufe in die Mulde vor dem Windenpass und rein ins Pulververgnügen in den Nordhängen. Ich halte mich zuerst an eine steile Rinne leicht westlich des Sommerweges (ca. 44°) und quere dann den Sporn. Geniale Abfahrt in bestem, unberührtem Pulver bis in die Ebene und zurück nach Lutertannen.