Piz Cavel (2946m)


Publiziert von أجنبي , 31. Januar 2013 um 22:24.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:26 Januar 2013
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Strecke:271a & 270a nach SAC-Führer “Skitouren Nordbünden”: Sogn Giusep – Camplun – Puzzatsch – P. 1630 – P. 1835 – Lags – Stavel Sura – P. 2378 – Fuorcla da Ramosa – S-Grat – Piz Cavel – O-Hang – P. 2378 – Suraua – Tegia Sut – P. 1835 – P. 1630 – Puzzatsch – Camplun – Sogn Giusep
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Sogn Giusep
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Sogn Giusep
Kartennummer:LK 1:50.000: 256 S Disentis, 257 S Safiental / LK 1:25.000: 1233 Greina, 1234 Vals

Nach der etwas länger als geplant geratenen *Tour auf's Wissgrätli vom Vortag war uns nicht gerade nach einem derart langen Aufstieg wie jenem auf den Piz Posta Biala zu Mute. Seit mich meine Freundin auf diesen Gipfel aufmerksam gemacht hat, wollen wir nämlich dort hoch. Doch eben: ein anderes Mal. Angesichts des Traumpulvers am Wissgrätli hatten wir zudem wenig Lust auf einen Südhang.

Nun gut, wenn man in der Gegend um Ilanz zu Gast ist, findet man schnell eine Alternative. Nochmals ins Vals? Ins Safiental? Auf den Piz Dadens? Wir hatten die Qual der Wahl. Am Ende entschieden wir uns für den Piz Cavel zuhinterst im Val Lumnezia, einen schönen Gipfel in unmittelbarer Nähe zur Greina.

Nach Studium des Skitouren-Führers und der wenigen Berichte im Internet entschieden wir uns für den Aufstieg via Fuorcla da Ramosa und S-Grat. Dies bot auch den Vorteil, dass man sich auf der Fuorcla allenfalls für den Piz Tgietschen umentscheiden konnte.

Für unsere Verhältnisse sehr spät (um 9 Uhr) starteten wir in Sogn Giusep. Viel war nicht los und so freuten wir uns auf eine recht einsame Tour. Nach Camplun und Puzzatsch und einer kurzen Abfahrt landeten wir bei der Brücke bei P. 1630. Dort ging's östlich der Aua da Ramosa auf dem Bergsträsschen weiter zur nächsten Brücke bei P. 1835.

Es war gespurt, doch offensichtlich waren nicht allzu viele Tourengänger unterwegs. Zum ersten Mal seit Tagen fühlte sich die Temperatur warm an. Und der Schnee... naja, viel davon gab's nicht. Im Vergleich zum Vals lag hier beinahe nichts. Die Sonne (und wohl auch der Wind) hatten auf der Alp Ramosa ganze Arbeit geleistet. Hmpf...

Die Spur zog hoch zum Stavel Sura, also weg von Route 271a. Wir beschlossen, ihr trotzdem zu folgen und dann von Stavel Sura oberhalb der steilen Hänge Richtung Fuorcla Ramosa zu queren. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir die Alp und gönnten uns eine Pause an der Sonne. Nun bekamen wir auch endlich unsere Vorgänger zu Gesicht. Sie hatten ausnahmslos die Route über den Fil da Ramosa und durch den O-Hang (wie *hier von robertb beschrieben, auf Karte und im Führer unerwähnt) gewählt. Die Route über den O-Grat (gemäss Führer und Karte) hatte niemand gewählt.

Wir liessen uns nicht von unserem Plan abbringen und steuerten auf einer uralten Spur Richtung Fuorcla da Ramosa. Allerdings stiegen wir etwas zu weit hoch, weshalb wir bei der Traverse zu P. 2378 ein paar Höhenmeter abfahren mussten. Danach war definitiv Spurarbeit angesagt. Den Pass steuerten wir entlang Route 271a, also aus nordöstlicher Richtung an. Kurz vor der Fuorcla traversiert man einen etwas steileren Hang, gelangt sofort dann aber wieder in weniger steiles Gelände, welches in wenigen Minuten hoch zum Pass führt.

Auf der Fuorcla da Sura war dann erst mal fertig mit leichter Bekleidung, denn von der Greina her zog uns kühler Wind um die Ohren. Wir hatten uns als Ziel gesetzt, um 13 Uhr den Gipfel zu erreichen, kamen jedoch erst um 12.30 Uhr auf dem Pass an. Etwas Verspätung, die jedoch nicht weiter tragisch war. Ein Blick auf den S-Grat liess uns erahnen, wieso das knappe Dutzend Tourengänger vor uns die Route über den O-Hang gewählt hatte: der Grat war ziemlich abgeblasen.

Immerhin schaute er recht einfach aus, doch kramten wir vorsichtshalber mal die Harscheisen aus dem Rucksack hervor. Zunächst noch ohne diese stiegen wir den breiten Rücken hoch und peilten den S-Grat an. Dann war leichtes Kraxeln mit Skis in der Hand angesagt, denn der Wind hatte die Felsen vom Schnee befreit. Ein Blick in die Höhe liess uns kurz darauf die Harscheisen montieren. Es wurde steiler und ohne die Eisen wär's stellenweise wohl etwas mühsam geworden.

Der S-Grat war aufstiegstechnisch sicherlich kein Highlight, machte aber trotzdem Freude weil's halt eben ein Grataufstieg war. Kurz nach 13 Uhr erblickten wir zum ersten Mal den Gipfel und dessen O-Hang, wo die anderen Leute aufgestiegen und bereits wieder abgefahren waren. Steile Sache... Wenig unterhalb des Gipfels deponierten wir die Skis und stapften in gutem Trittschnee hoch zum Gipfel, den wir viereinhalb Stunden nach Abmarsch in Sogn Giusep glücklich erreichten. Was für eine Aussicht! Was für ein Traumwetter! Und dazu noch beinahe Windstille!

Nun, letzteres änderte sich leider bald, doch liessen wir uns auf dem Gipfel und bei der Rast am Skidepot einige Zeit. Danach stand die steile Abfahrt durch den O-Hang an. Der Schnee war nicht perfekt, jedoch meist gut zu fahren. Nach dem muldenförmigen Gipfelhang ging's zwischen ein paar Felsen hindurch etwas nach Süden. So standen wir dann also am Anfang dieses beeindruckend grossen und teilweise recht steilen O-Hangs. Der Pulverschnee war hier nun etwas besser, doch dort wo die Sonne am Morgen bereits gewirkt hatte, gab's bereits einen kleinen Deckel. Ein Vergnügen war's trotzdem.

Unterhalb Sut las Fuorclas wurde es zwei Mal noch so richtig steil. Danach erreichten wir den Talboden bei Suraua und hielten auf den Aua da Ramosa zu. Kurz vor Tegia Sut beschlossen wir, nicht den Spuren entlang des Bachs zu P. 1835 zu folgen, sondern unsere Skis zu schonen und zu Fuss hoch zur Alp zu stapfen. Unten gab's nun einfach etwas zu viel Steinkontakt, Gestrüpp und Blankeis. Die Aktion dauerte zwar etwas, gelang aber recht gut und bei der Alp konnten wir die Skis wieder montieren. Danach folgten wir mehr oder weniger dem Alpsträsschen zu P. 1835 und schliesslich zu P. 1630.

Dort Skis wieder weg und zu Fuss hoch nach Puzzatsch und bei P. 1680, dem höchsten Punkt auf dem Weg nach Sogn Giusep, konnten wir die Skis ein letztes Mal zum Einsatz bringen. Wir waren definitiv die letzten Tourengänger des Tages, die Sogn Giusep erreichten.

SLF: mässig (ab 2200m)


Tourengänger: أجنبي


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Kommentare (1)


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Robertb hat gesagt: Aufstieg durch Osthang
Gesendet am 12. Februar 2013 um 23:36
Die Route durch den Osthang im Gipfelbereich ist im ROTHER Skitourenführer Surselva (ISBN 978-3-7633-5921-9) beschrieben. Die Rother Führer eignen sich bestens um Ideen zu sammeln. Oftmals sind sie sogar detaillierter und präziser als die SAC Führer.
Noch viel Spass beim Touren und eine tolle Saison
herzliche Grüsse
Robert


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