Wenig leidvoll hinauf nach Leidbach

Auch diese Woche war der der Mittwoch wieder der sonnigste Tag.

Nicht zum ersten Mal laufe ich zu dieser Jahreszeit von Eisten, Saastal, hinauf nach Leidbach, denn dort oben auf fast 1480 m schauen die Brüder N. auch über den ganzen Winter ihre Tiere.
Noch liegt das Dorf Eisten im Schatten.

Ein steiler Pfad hinunter zum Weiler Eia kürzt das Strässchen ab. Hinter den letzten Hütten lege ich die Schneeschuhe an. Eine schmale Spur führt durch den Wald hinauf zum Weiler Asp. Ein Hauch von Neuschnee liegt auf den Bäumen, die grossen Schneemengen der Vortage hatte der Wind von den Bäumen geblasen.
Nach Asp ein Stück weiter hinauf auf dem ungespurten Wanderweg, dann auf dem Alpsträsschen nach Leidbach, frische Schneekettenspuren zeigen, dass heute schon jemand hinauf gefahren ist. Das merke ich auch, als ich von dort oben einen Esel rufen höre. Bald komme ich wieder zu einem Pfad mit Schneeschuhspuren.
In den kurzen Sonnenstunden laufen die Schwarzhalsgeissen im Schnee herum, die Esel sind noch im offenen Unterstand. Duftendes Alp-Heu bekommen jetzt die Tiere.
Es kommt mir ein bisschen wie Weihnachten vor:
„ es waren Hirten auf dem Felde, die hüteten (des Nachts) ihre Herde“.
Zur Zeit ist noch niemand den direkten Pfad nach Stellinu gegangen und die Männer raten mit ab, jetzt dort durchzugehen.

So laufe ich durch den trockenen, schattigen Schnee (zeitweise auf zugeschneiter  Suone)
 bis zum Waldrand von Windegga,
dort leuchten die Bäume unter dünne Schneeschicht.

Hinunter wieder nach Asp, dass noch die letzte Sonne bekommt.
Weil ich noch Zeit habe, laufe ich doch noch, wie schon oft, in Richtung Stellinu. Im Schnee sind nur Wildspuren zu sehen. Weiter oben, wo über Tag mehr Sonne scheint, wird er Schnee immer schwerer.
Noch weiter hinauf bis dort, wo de Pfad von Leidbach dazu kommt. Ich laufe noch ein Stück in dieser Richtung: Wenn man nicht alleine ist, könnte man jetzt diesen direkten Weg gehen.

Bald kehre ich um und laufe über Asp hinunter zum schon lange wieder schattigen Eisten.
So laufe ich alle Strecken in beiden Richtungen.

Mit dem Bus zurück nach Visp.