Spitzstein - powder und AKW

Tja, nun hat sie wohl endgültig begonnen, die Wintersaison - und das schon am zweitkürzesten Tag des Jahres, Frechheit. Aber man kann ja durchaus zugeben, dass der Winter schon auch seine Reize hat. Einige davon durfte ich heute nachempfinden, bei dieser kleinen Spritztour auf den Spitzstein.

Start um halb neun in Reichenau oberhalb von Sachrang. Auf ausgelatschter Spur quere ich von den letzten Häusern in flache Wiesenhänge, um den nächsten Fahrweg zu erreichen. Diesem muss ich unglücklicherweise (für die Schneeteller) ein wenig folgen, bis zu den nächsten Häusern, dann (unübersichtlich beschildert) etwas hinab und schließlich jenseitig eines kleinen Kessels wieder hinauf. Bald zieht eine verführerische Spur nach links den Hang hinauf, endlich kann ich mit den Schneeschuhen gscheid stapfen, also rauf. Sie führt mich - gottseisgeklagt - wieder zu einem Fahrweg, den ich dann noch ein bisserl verfolgen muss, bis ich an einen kleinen Hof komme; dort (nach einer guten halben Stunde) ist nun gottseidank Schluss mit geräumten Fahrwegen. Einige Spuren - darunter alles, was das Herz begehrt, Schneeschuhe, und eine von Fußgängern zerlatschte Skispur - ziehen von dort hinauf und führen bald zur kleinen, netten Göglalm, ein chicer Rastplatz. Hier verfolge ich nun unglücklicherweise die Schneeschuhspuren, die mich zu einem Umweg verleiten, nämlich ostseitig um das Spitzsteinhaus herum. Irgendwann merk ichs - mein Vorgänger auch - also muss ein kurzes Stück hinabgequert werden, um zum Haus zu kommen, nach insg. etwa 70min bin ich da.

Nun schaue ich ziemlich blöd, denn alle vorhandenen Spuren enden hier, eigentlich hatte ich mit einer Autobahn-ähnlichen Spur gerechnet. Also dann, selbst eine Spur gelegt, von der Hütte zunächst einen ziemlich verblasenen Hang querend, dann in eine Waldschneise und nun durch tiefen, schönen Pulver steil und anstrengend hinauf. Bei einer Steilstufe quere ich nach Osten, das war gut, ich treffe nämlich auf die Andeutungen uralter Skispuren, die ich - nicht minder anstrengend - nun steil und geschickt durch den Wald verlaufend zum Gipfelchen verfolge. 2h ab Start bin ich da, WT3, würd ich sagen.

Das Panorama ist schon phantastisch, wow, über der leichte Dunstglocke und den Nebelfetzen im Tal hat's superklare Luft und AKW, Schwein gehabt. Leider pfeift's an diesem schönen, ruhigen (!) Ort gewaltig, also verlasse ich ihn schweren Herzens nach den Gipfelpics wieder. Runter geht's dann zunächst über die gleiche Spur, unten dann hier und da die Wahl etwas optimierend, in 1,5h zum Auto. Passt, die Schneeschuhe sind eingelaufen, und das Schönwetterfenster konnt ich nach langer Zeit der Abstinenz auch mal wieder nutzen!