Weissmies (4017m) und Lagginhorn (4010m) - Wochenende mit zwei Viertausendern
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Allgemeines:
Wie in den beiden Jahren zuvor planten Martin, Andreas und ich auch dieses Jahr eine Hochtour. Zwei Jahre zuvor waren wir aufs Finsteraarhorn gestiegen und ein Jahr zuvor hatten wir eine Viertagestour im Monte Rosa-Massiv gemacht.
Eigentlich hatten wir in diesem Jahr eine geführte Tour auf den Mont Blanc geplant. Aufgrund eines Job-Wechsels zur Mitte des Jahres wollte ich aber keine ganze Woche frei nehmen und so schlug ich eine Tour ohne Bergführer aufs Weissmies vor. Martin hatte vor, danach noch weiter zum Mont Blanc zu fahren.
Anfahrt:
Ich fuhr am Vortag allein in Stuttgart los. Andreas war bereits in der Schweiz und Martin fuhr separat. Als Treffpunkt hatten wir die Almageller Alm vereinbart. Ich nahm die Route über Zürich, Luzern, Meiringen und den Grimselpass und übernachtete etwas oberhalb von Saas Almagell in meinem Auto auf einem Parkplatz an einem kleinen See. Am nächsten morgen fuhr ich nach Saas Grund, um dort zu parken. Unterwegs traf ich zufällig Andreas. Wir frühstückten in Saas Grund und parkten das Auto dann an der Seilbahn zum Kreuzboden.
Tourenbeschreibung:
1. Tag:
Vom Parkplatz stiegen Andreas und ich in Serpentinen nach oben, nach etwa einer Stunde wandten wir uns nach Süden. Dorch gerölliges Gelände bogen wir um den Südwestgrat des Trifthorns und konnten in der Tiefe Martin ausmachen, der von Saas Almagell heraufkam. Nach etwa drei Stunden erreichten wir die Almageller Alm, wo wir fast zeitgleich mit Martin ankamen. Andreas klagte über konditionelle Schwächen.
Nach einer Stärkung gingen wir die 1000 Höhenmeter zur Almageller Hütte an. Martin ging die Sache sehr schnell an, Andreas und ich folgten etwas langsamer. Etwa auf halber Strecke legte ich ebenfalls einen Zahn zu, und holte Martin irgendwann ein. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir die Hütte.
Wir warteten zu zweit auf Andreas. Er kam mit großer Verspätung an, und hatte die Lust verloren, und so kehrte er nach Erreichen der Hütte gleich wieder um. So war aus der Dreiergruppe eine Zweiergruppe geworden. Martin und ich beschlossen, am nächsten Tag zu zweit weiterzugehen.
2. Tag:
Wir standen früh auf, etwa gegen vier Uhr. Im Dunkeln und mit Stirnlampen ausgerüstet gingen wir über felsiges Gelände auf einem schwach ausgeprägten Rücken in Richtung Zwischenbergpass. Dort wandten wir uns nach Norden und folgten dem felsigen Grat, zunächst in einfachem Gehgelände. Weiter oben wird der Grat etwas steiler und bietet einfache Kletterei im zweiten Schwierigkeitsgrat (einige Stellen). Die Kletterei ist aber nie mit größerem Nervenkitzel verbunden, und es gibt nur sehr wenige Stellen, die etwas ausgesetzt sind. Martin verlor unterwegs seinen Helm.
Nach knapp zwei Stunden Kletterei erreichten wir den Vorgipfel. Dort beginnt ein kleineres Schneefeld. Wir seilten uns an und gingen weiter. Wenig später muss man einen ausgesetzten Schneegrat zum Hauptgipfel queren.
Mit uns waren etwa 6-8 Seilschaften über den Südrgrat hinaufgekommen, am Gipfel trafen wir dann auf deutlich mehr Personen, die über die Normalroute heraufgekommen waren.
Für den Abstieg über die vergletscherte Nordwestflanke bildeten wir mit Peter und Petra, einem Pärchen aus Stuttgart zusammen, die wir auf der Almageller Hütte getroffen hatten, eine Vierer-Seilschaft.
Das Weissmies ist ein gut besuchter Gipfel, und die Spur durch die Nordwestflanke war stellenweise breit wie ein Fahrweg. Im unteren Teil des Steilstücks kommt man an größeren Spalten vorbei und muss unterhalb einiger Seracs hindurchqueren, ansonsten bietet die Route keine größeren Schwierigkeiten.
Etwa zweienhalb Stunden benötigten wir für den Abstieg.
Dann genossen wir das schöne Wetter und ein paar Bierchen auf der Terrasse der Hohsass-Hütte. Martin wollte an diesem Tag noch ins Tal aufbrechen, da er am Folgetag zum Mont Blanc fahren würde. Peter und Petra machten den Vorschlag, am nächsten Tag noch auf das Lagginhorn zu steigen. Ich entschied mich, mitzugehen. Martin nahm mein Seil mit ins Tal.
3. Tag:
In der Dunkelheit querten wir in Blockgelände unterhalb des Hohlaubgletschers zum Westende eines Grates, der sich vom Verbindungsgrat zwischen Lagginhorn und Weissmies in westlicher Richtung herabzieht. Mehrmals hatten wir Schwierigkeiten, den richtigen Weg zu finden. Nach kurzer Kletterei erreichten wir etwa eineinhalb Stunden nach Aufbruch den Grat, und sahen in der Dunkelheit mehrere Gruppen, die von der Weissmieshütte gestartet waren und nun den Laggingletscher zum Einstieg in die Normalroute auf dem Westgrat hinaufgingen. Wir hörten mehrfach Steinschlag in der Westflanke des Lagginhorns. Einmal konnten wir anhand der Bewegung der Stirnlampen sehen, dass die Steine bis hinunter zum Laggingletscher fielen, und eine Seilschaft durcheinanderbrachten. Ich hatte ein etwas mulmiges Gefühl. Wir beschlossen, uns im oberen Bereich des Gletschers so weit links wie möglich zu halten.
Dann gingen wir hinunter zum Gletscher und seilten uns an. Die etwa 300 Höhenmeter schafften wir in einer knappen Stunde. Dann folgte leichte Kletterei in einer Verschneidung auf der Südseite des Westgrates. Als wir den Westgrat an P. 3539 erreicht hatten, entschied Petra, nicht weiterzugehen. Sie wollte eine Pause machen und dann über den Westgrat zur Weissmieshütte absteigen. Peter und ich gingen weiter.
Der Aufstieg ist technisch nicht schwierig, mit wenigen Kletterstellen bis maximal II. Oben erreichten wir kombiniertes Gelände, an einigen Stellen waren die Felsen vereist. Das Gipfelschneefeld ist recht steil, aber auch nicht schwierig, man sollte aber vorsichtig sein.
Eineinhalb Stunden nach P. 3539 erreichten Peter und ich den Gipfel, und genossen den Blick.
Im Abstieg folgten wir dem kompletten Westgrat, im unteren Teil zieht sich das Gehen im Blockgelände ziemlich. Nach 1600 Höhenmetern Abstieg erreichten wir nach Passieren der Weismiesshütte die Station Kreuzboden, wo wir Petra wiedertrafen.
Der weitere Abstieg fand per Seilbahn statt.
Rückfahrt:
Wie Hinfahrt.
Fazit:
Vor allem die Weissmies-Überschreitung hat mir sehr gut gefallen. Diese Tour ist sehr abwechslungsreich und bietet sowohl leichte Kletterei als auch eine Gletschertour. Die Almageller Hütte ist zudem sehr schön gelegen.
Wie in den beiden Jahren zuvor planten Martin, Andreas und ich auch dieses Jahr eine Hochtour. Zwei Jahre zuvor waren wir aufs Finsteraarhorn gestiegen und ein Jahr zuvor hatten wir eine Viertagestour im Monte Rosa-Massiv gemacht.
Eigentlich hatten wir in diesem Jahr eine geführte Tour auf den Mont Blanc geplant. Aufgrund eines Job-Wechsels zur Mitte des Jahres wollte ich aber keine ganze Woche frei nehmen und so schlug ich eine Tour ohne Bergführer aufs Weissmies vor. Martin hatte vor, danach noch weiter zum Mont Blanc zu fahren.
Anfahrt:
Ich fuhr am Vortag allein in Stuttgart los. Andreas war bereits in der Schweiz und Martin fuhr separat. Als Treffpunkt hatten wir die Almageller Alm vereinbart. Ich nahm die Route über Zürich, Luzern, Meiringen und den Grimselpass und übernachtete etwas oberhalb von Saas Almagell in meinem Auto auf einem Parkplatz an einem kleinen See. Am nächsten morgen fuhr ich nach Saas Grund, um dort zu parken. Unterwegs traf ich zufällig Andreas. Wir frühstückten in Saas Grund und parkten das Auto dann an der Seilbahn zum Kreuzboden.
Tourenbeschreibung:
1. Tag:
Vom Parkplatz stiegen Andreas und ich in Serpentinen nach oben, nach etwa einer Stunde wandten wir uns nach Süden. Dorch gerölliges Gelände bogen wir um den Südwestgrat des Trifthorns und konnten in der Tiefe Martin ausmachen, der von Saas Almagell heraufkam. Nach etwa drei Stunden erreichten wir die Almageller Alm, wo wir fast zeitgleich mit Martin ankamen. Andreas klagte über konditionelle Schwächen.
Nach einer Stärkung gingen wir die 1000 Höhenmeter zur Almageller Hütte an. Martin ging die Sache sehr schnell an, Andreas und ich folgten etwas langsamer. Etwa auf halber Strecke legte ich ebenfalls einen Zahn zu, und holte Martin irgendwann ein. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir die Hütte.
Wir warteten zu zweit auf Andreas. Er kam mit großer Verspätung an, und hatte die Lust verloren, und so kehrte er nach Erreichen der Hütte gleich wieder um. So war aus der Dreiergruppe eine Zweiergruppe geworden. Martin und ich beschlossen, am nächsten Tag zu zweit weiterzugehen.
2. Tag:
Wir standen früh auf, etwa gegen vier Uhr. Im Dunkeln und mit Stirnlampen ausgerüstet gingen wir über felsiges Gelände auf einem schwach ausgeprägten Rücken in Richtung Zwischenbergpass. Dort wandten wir uns nach Norden und folgten dem felsigen Grat, zunächst in einfachem Gehgelände. Weiter oben wird der Grat etwas steiler und bietet einfache Kletterei im zweiten Schwierigkeitsgrat (einige Stellen). Die Kletterei ist aber nie mit größerem Nervenkitzel verbunden, und es gibt nur sehr wenige Stellen, die etwas ausgesetzt sind. Martin verlor unterwegs seinen Helm.
Nach knapp zwei Stunden Kletterei erreichten wir den Vorgipfel. Dort beginnt ein kleineres Schneefeld. Wir seilten uns an und gingen weiter. Wenig später muss man einen ausgesetzten Schneegrat zum Hauptgipfel queren.
Mit uns waren etwa 6-8 Seilschaften über den Südrgrat hinaufgekommen, am Gipfel trafen wir dann auf deutlich mehr Personen, die über die Normalroute heraufgekommen waren.
Für den Abstieg über die vergletscherte Nordwestflanke bildeten wir mit Peter und Petra, einem Pärchen aus Stuttgart zusammen, die wir auf der Almageller Hütte getroffen hatten, eine Vierer-Seilschaft.
Das Weissmies ist ein gut besuchter Gipfel, und die Spur durch die Nordwestflanke war stellenweise breit wie ein Fahrweg. Im unteren Teil des Steilstücks kommt man an größeren Spalten vorbei und muss unterhalb einiger Seracs hindurchqueren, ansonsten bietet die Route keine größeren Schwierigkeiten.
Etwa zweienhalb Stunden benötigten wir für den Abstieg.
Dann genossen wir das schöne Wetter und ein paar Bierchen auf der Terrasse der Hohsass-Hütte. Martin wollte an diesem Tag noch ins Tal aufbrechen, da er am Folgetag zum Mont Blanc fahren würde. Peter und Petra machten den Vorschlag, am nächsten Tag noch auf das Lagginhorn zu steigen. Ich entschied mich, mitzugehen. Martin nahm mein Seil mit ins Tal.
3. Tag:
In der Dunkelheit querten wir in Blockgelände unterhalb des Hohlaubgletschers zum Westende eines Grates, der sich vom Verbindungsgrat zwischen Lagginhorn und Weissmies in westlicher Richtung herabzieht. Mehrmals hatten wir Schwierigkeiten, den richtigen Weg zu finden. Nach kurzer Kletterei erreichten wir etwa eineinhalb Stunden nach Aufbruch den Grat, und sahen in der Dunkelheit mehrere Gruppen, die von der Weissmieshütte gestartet waren und nun den Laggingletscher zum Einstieg in die Normalroute auf dem Westgrat hinaufgingen. Wir hörten mehrfach Steinschlag in der Westflanke des Lagginhorns. Einmal konnten wir anhand der Bewegung der Stirnlampen sehen, dass die Steine bis hinunter zum Laggingletscher fielen, und eine Seilschaft durcheinanderbrachten. Ich hatte ein etwas mulmiges Gefühl. Wir beschlossen, uns im oberen Bereich des Gletschers so weit links wie möglich zu halten.
Dann gingen wir hinunter zum Gletscher und seilten uns an. Die etwa 300 Höhenmeter schafften wir in einer knappen Stunde. Dann folgte leichte Kletterei in einer Verschneidung auf der Südseite des Westgrates. Als wir den Westgrat an P. 3539 erreicht hatten, entschied Petra, nicht weiterzugehen. Sie wollte eine Pause machen und dann über den Westgrat zur Weissmieshütte absteigen. Peter und ich gingen weiter.
Der Aufstieg ist technisch nicht schwierig, mit wenigen Kletterstellen bis maximal II. Oben erreichten wir kombiniertes Gelände, an einigen Stellen waren die Felsen vereist. Das Gipfelschneefeld ist recht steil, aber auch nicht schwierig, man sollte aber vorsichtig sein.
Eineinhalb Stunden nach P. 3539 erreichten Peter und ich den Gipfel, und genossen den Blick.
Im Abstieg folgten wir dem kompletten Westgrat, im unteren Teil zieht sich das Gehen im Blockgelände ziemlich. Nach 1600 Höhenmetern Abstieg erreichten wir nach Passieren der Weismiesshütte die Station Kreuzboden, wo wir Petra wiedertrafen.
Der weitere Abstieg fand per Seilbahn statt.
Rückfahrt:
Wie Hinfahrt.
Fazit:
Vor allem die Weissmies-Überschreitung hat mir sehr gut gefallen. Diese Tour ist sehr abwechslungsreich und bietet sowohl leichte Kletterei als auch eine Gletschertour. Die Almageller Hütte ist zudem sehr schön gelegen.
Tourengänger:
DonPico

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