Durch den "Hals" zum "Öhrli"
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Es herrscht Torschlusspanik: Jeder Tag könnte momentan der letzte sein, an dem man noch bequem auf Berge steigen kann, ohne sich durch tiefe Schneemassen wühlen zu müssen. Nach einer längeren Periode ohne nennenswerten Niederschlag und mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen, vor allem in den Bergen, herrschen momentan beste Wanderbedingungen - dort, wo Schnee liegt, trägt dieser in den tagsüber der Sonne ausgesetzten Passagen sehr gut. Da dieser Schnee naturgemäss mit der Zeit bockelhart wird, gehören um diese Jahreszeit allerdings Steigeisen ins Gepäck. Mit der leichten Föhnlage sollte es heute im Alpstein ziemlich sonnig werden - also, nichts wie hin!
Wer ob des Titels glaubt, ich hätte mich einem HNO-Eingriff unterzogen, hat sich getäuscht: Ein Blick in die Landeskarte zeigt, dass diese Namen tatsächlich im Alpstein verortet sind, genauer gesagt im Gebiet zwischen Säntis und Wasserauen bzw. dem Seealpsee.
Um diese Jahreszeit im Alpstein zu wandern, hat seinen speziellen Reiz: Sämtliche Hauptwanderwegweiser und -schilder sowie verschiedene Einrichtungen (wie z.B. Drahtseilversicherungen, Picknickbänke usw.), mit denen das Wandergebiet während der Saison ausgestattet ist, sind abmontiert - alle Berggasthäuser geschlossen und keine Menschenseele unterwegs. Dafür begegnet man in verstärktem Masse den vielen Gämsen, die sich in die sonnigen und schneefreien Hänge zurückziehen und -im Rudel auftretend- wenig Scheu zeigen. Das Kurioseste, was ich in dieser Hinsicht heute erlebt habe, waren 2 Gämsen, die mir am frühen Morgen auf dem Wanderweg entlang des Seealpsees (!) entgegengeschossen kamen, einmal um mich herumsprangen und wild miteinander balgten - ohne mich gross zu beachten. Im ersten Moment dachte ich, es wären 2 Hunde - so ungewöhnlich war die Begegnung und das Verhalten der Tiere. Ich meine, dass einem entlang des Seealpsees 2 Gämsen (nein, ich habe heute morgen wirklich keine Drogen konsumiert…) auf dem Wanderweg entgegenkommen, dürfte wohl eher selten vorkommen… Vielleicht spüren sie den herannahenden Winter und wollten sich noch einmal so richtig austoben. Vermutlich sind sie danach weiter nach Wasserauen gelaufen und haben sich im Bahnofsbuffet erst einmal einen Kaffee Chrüter (oder Lutz) genehmigt.. ;-)
Bis auf eine Höhe von fast 1500 m war der (furztrockene) Wanderweg durch das Mesmer-Couloir schneefrei und normal begehbar. Darüber lag mit Ausnahme einzelner Felsinseln eine geschlossene Altschneedecke, die durch die Schattenlage pickelhart war. Im Aufstieg ging es gerade so ohne Steigeisen, im Abstieg waren die Eisen unter den Füssen (bzw. Schuhen) sehr angenehm.
Oberhalb des Gasthauses Mesmer (1613 m) kann dem Schnee dann wieder mehrheitlich ausgewichen werden - Schnee liegt dort nur in Mulden und teilweise auf dem Wanderweg, die steilen mit Schrattenkalkfelsen durchsetzten Grashalden sind bis hinauf zur Alp Oberer Mesmer (1827 m) praktisch schneefrei. Vom markanten gelben Wassertank (dieser ist auch auf der Google-Map gut zu erkennen) wählte ich dann eine Route, welche im wesentlichen den Karstfeldern ausweicht. Bekanntermassen lauern dort insbesondere im Vorwinter gefährliche Falltüren in Form von abgrundtiefen Karstlöchern, die momentan noch nicht gut genug eingeschneit sind (wobei der Schnee am Morgen so hartgefroren war, dass wohl alle Schneebrücken gehalten hätten). Ich hielt mich in Richtung Hängeten (hier durchschritt ich übrigens den sog."Hals") und querte unmittelbar an deren Südfuss die Geröllhänge. Da diese ebenfalls mit (hartem) Schnee bedeckt sind, montierte ich für die abschüssige Querung auf einer Höhe von ca. 2050 dann doch die Steigeisen. Diese wären entbehrlich, wenn man weiter unten im weniger steilen Gelände aufsteigt. Allerdings hat man auch dort mit den Eisen einen wesentlich besseren Abdruck und entsprechend leichteren Aufstieg.
Die drahtseilgesicherte Querung vom Nideri-Sattel (2121 m) auf der Nordseite der Hängeten zum Öhrlisattel ist momentan problemlos (Gämsenautobahn mit entsprechend vielen Spuren), der Aufstieg von dort zum Öhrli selbst ist sowieso komplett schneefrei. Wie immer war es herrlich, durch die von der Sonne durchfluteten und aufgewärmten Kalkfelsen zum exponierten Gipfel zu kraxeln! Dank leichtem Föhn fantastische Aus- und Fernsicht!!
Bei nur ganz leichtem Wind genoss ich ausgiebig das Gipfelerlebnis auf dem Öhrli. Erstaulicherweise war lt. Gipfelbuch schon seit einem Monat niemand mehr oben gewesen!
Auf dem Rückweg suchte ich mir dann oberhalb der Karstfelder des Muschelenbergs ein windgeschütztes Plätzchen, um eine längere Siesta einzulegen. Mit der Sonne wurde es dann so warm, dass ich mich im T-Shirt hinlegen konnte. Kaum zu glauben, dass der Winter nächste Woche tatsächlich ernst machen soll!
Durch den Schnee war der Abstieg bis zum Mesmer-Couloir sehr angenehm, schnell hatte ich dann auch wieder den Seealpsee erreicht, wo nur noch der letzte, wie immer unangenehme Abstieg auf der stotzigen Strasse hinunter nach Wasserauen wartete.
Wer ob des Titels glaubt, ich hätte mich einem HNO-Eingriff unterzogen, hat sich getäuscht: Ein Blick in die Landeskarte zeigt, dass diese Namen tatsächlich im Alpstein verortet sind, genauer gesagt im Gebiet zwischen Säntis und Wasserauen bzw. dem Seealpsee.
Um diese Jahreszeit im Alpstein zu wandern, hat seinen speziellen Reiz: Sämtliche Hauptwanderwegweiser und -schilder sowie verschiedene Einrichtungen (wie z.B. Drahtseilversicherungen, Picknickbänke usw.), mit denen das Wandergebiet während der Saison ausgestattet ist, sind abmontiert - alle Berggasthäuser geschlossen und keine Menschenseele unterwegs. Dafür begegnet man in verstärktem Masse den vielen Gämsen, die sich in die sonnigen und schneefreien Hänge zurückziehen und -im Rudel auftretend- wenig Scheu zeigen. Das Kurioseste, was ich in dieser Hinsicht heute erlebt habe, waren 2 Gämsen, die mir am frühen Morgen auf dem Wanderweg entlang des Seealpsees (!) entgegengeschossen kamen, einmal um mich herumsprangen und wild miteinander balgten - ohne mich gross zu beachten. Im ersten Moment dachte ich, es wären 2 Hunde - so ungewöhnlich war die Begegnung und das Verhalten der Tiere. Ich meine, dass einem entlang des Seealpsees 2 Gämsen (nein, ich habe heute morgen wirklich keine Drogen konsumiert…) auf dem Wanderweg entgegenkommen, dürfte wohl eher selten vorkommen… Vielleicht spüren sie den herannahenden Winter und wollten sich noch einmal so richtig austoben. Vermutlich sind sie danach weiter nach Wasserauen gelaufen und haben sich im Bahnofsbuffet erst einmal einen Kaffee Chrüter (oder Lutz) genehmigt.. ;-)
Bis auf eine Höhe von fast 1500 m war der (furztrockene) Wanderweg durch das Mesmer-Couloir schneefrei und normal begehbar. Darüber lag mit Ausnahme einzelner Felsinseln eine geschlossene Altschneedecke, die durch die Schattenlage pickelhart war. Im Aufstieg ging es gerade so ohne Steigeisen, im Abstieg waren die Eisen unter den Füssen (bzw. Schuhen) sehr angenehm.
Oberhalb des Gasthauses Mesmer (1613 m) kann dem Schnee dann wieder mehrheitlich ausgewichen werden - Schnee liegt dort nur in Mulden und teilweise auf dem Wanderweg, die steilen mit Schrattenkalkfelsen durchsetzten Grashalden sind bis hinauf zur Alp Oberer Mesmer (1827 m) praktisch schneefrei. Vom markanten gelben Wassertank (dieser ist auch auf der Google-Map gut zu erkennen) wählte ich dann eine Route, welche im wesentlichen den Karstfeldern ausweicht. Bekanntermassen lauern dort insbesondere im Vorwinter gefährliche Falltüren in Form von abgrundtiefen Karstlöchern, die momentan noch nicht gut genug eingeschneit sind (wobei der Schnee am Morgen so hartgefroren war, dass wohl alle Schneebrücken gehalten hätten). Ich hielt mich in Richtung Hängeten (hier durchschritt ich übrigens den sog."Hals") und querte unmittelbar an deren Südfuss die Geröllhänge. Da diese ebenfalls mit (hartem) Schnee bedeckt sind, montierte ich für die abschüssige Querung auf einer Höhe von ca. 2050 dann doch die Steigeisen. Diese wären entbehrlich, wenn man weiter unten im weniger steilen Gelände aufsteigt. Allerdings hat man auch dort mit den Eisen einen wesentlich besseren Abdruck und entsprechend leichteren Aufstieg.
Die drahtseilgesicherte Querung vom Nideri-Sattel (2121 m) auf der Nordseite der Hängeten zum Öhrlisattel ist momentan problemlos (Gämsenautobahn mit entsprechend vielen Spuren), der Aufstieg von dort zum Öhrli selbst ist sowieso komplett schneefrei. Wie immer war es herrlich, durch die von der Sonne durchfluteten und aufgewärmten Kalkfelsen zum exponierten Gipfel zu kraxeln! Dank leichtem Föhn fantastische Aus- und Fernsicht!!
Bei nur ganz leichtem Wind genoss ich ausgiebig das Gipfelerlebnis auf dem Öhrli. Erstaulicherweise war lt. Gipfelbuch schon seit einem Monat niemand mehr oben gewesen!
Auf dem Rückweg suchte ich mir dann oberhalb der Karstfelder des Muschelenbergs ein windgeschütztes Plätzchen, um eine längere Siesta einzulegen. Mit der Sonne wurde es dann so warm, dass ich mich im T-Shirt hinlegen konnte. Kaum zu glauben, dass der Winter nächste Woche tatsächlich ernst machen soll!
Durch den Schnee war der Abstieg bis zum Mesmer-Couloir sehr angenehm, schnell hatte ich dann auch wieder den Seealpsee erreicht, wo nur noch der letzte, wie immer unangenehme Abstieg auf der stotzigen Strasse hinunter nach Wasserauen wartete.
Tourengänger:
marmotta
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