Schnee auf dem Geoweg Weesen–Amden


Publiziert von PStraub , 29. Oktober 2012 um 08:45.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:28 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Speer-Mattstock 
Aufstieg: 600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:AWA Haltestelle Autis (Weesen)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:AWA Haltestelle Amden Post

Schneetreiben und Bise: Nicht gerade einladende Verhältnisse für eine Wanderung. Aber an einer vergleichsweise windgeschützten Ecke sollte es auszuhalten sein.
 
Der 'Geoweg Schänis–Weesen–Amden' ist gesamthaft rund 45 km lang und umfasst das Gebiet zwischen Schänis, Speer, Amden und Betlis. Er besteht aus mehreren Ästen und Verzweigungen, die man kaum an einem Stück begehen kann und will. Aber da man sich an der Grenzschicht Nagelfluh/Molasse und Kalken des Helvetikums befindet, kann auf jedem Abschnitt einiges über die Geologie der Region gesehen werden.
 
Wir sind bei der Kirche Weesen gestartet und auf dem Wanderweg östlich des Chapfenberges zu den Höfen hinauf gewandert. Schon der Chapfenberg ist ein geologischer "Irrläufer": Ein Hügel aus Jura- und Kreide-Kalken inmitten der hier anstehenden Nagelfluh.
 
Auf dem Wegabschnitt bei "Höf" wurde ein 'Geissenpfad' erstellt, wo allerlei Wissenswertes über Ziegen gezeigt wird.
 
Nach einem Wegstück auf der Strasse erreicht man den "Gufler", ein weiterer Mocken aus ortsfremdem Gestein. Während der Chapfenberg noch mit Serien der Mürtschendecke in der Nachbarschaft in Verbindung gebracht werden kann, liegen die "nächsten Verwandten" des Guflers am Blattengrat bei Elm.
Nun findet man am Federi vielerorts Puntegliasgranit, von einem Seitenarm des Rheingletschers mehr als 100 km herangeschleppt. Es ist also eine Moränengegend. 
Darum könnte man meinen, auch der Gufler sei ein erratischer Block. Doch dafür ist er einfach zu gross und schwer. Er wurde offensichtlich in einer späten Phase der Deckenüberschiebung am Blattengrat abgeschert und hier liegen gelassen; möglicherweise in der Überschiebungsphase der Säntisdecke, von der man heute annimmt, dass sie aus den kreidezeitlichen Serien der Glarner Decke besteht.
 
Beim Gufler verzweigen sich die Wege gleich mehrfach. Unser Weg führt fast horizontal in die Schlucht des Flybaches und zur Brücke bei P. 736. Der Weg kreuzt den Renzletenbach dort, wo die riesige, auch vom Tal aus gut sichbare Hangrutschung bei Vorder Flywald zum Stillstand gekommen ist. Bei nicht zu starker Wasserführung kann man dort hinauf, das Rutschgebiet ist äusserst eindrücklich. Kein Wunder, rutscht hier alles: Zwischen Kalk und Nagelfluh ist noch eine Schicht Flysch eingeklemmt.
 
Kurz nach dem Hof "Brand" (P. 877) wechselt die Szenerie. Steile, teilweise gar vertikale Kalkklippen zeigen, dass wir jetzt in alpinen Formationen sind. Der Weg schlängelt sich kunstvoll durch ein System von Verwerfungen. Er ist überall mit Treppen gut ausgebaut und meist sogar mit einem Geländer versehen. Bald weitet sich auch der Blick über Weesen und den See - sofern man trotz Schnee und Nebel etwas sieht.
 
Bei einem Rastplatz bei Hudli erreicht man die Terrasse von Amden. Normalerweise würden wir weiter nach Durschlegi - Furgglen, aber das muss bei diesem Wetter und den durch Schnee und Laub doch sehr rutschigen Verhältnissen heute wirklich nicht sein.
 
Die Gegend um Amden hat neben den bekannten Routen viele Wege, die bei fast jedem Wetter begehbar sind und einiges zu bieten haben. 
Und statt des obligaten Biers darfs bei solchem Wetter halt mal ein Grog sein ..

Tourengänger: PStraub


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