Matthorn, von Hergiswil auf den Pilatus


Publiziert von Kik , 27. Oktober 2012 um 00:02.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:24 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-OW   CH-NW 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 260 m

Die letzten beiden Herbsttage sind angesagt. Ein Termin am Abend steht fest, aber davor lässt sich etwas machen. Das reicht bis zum Pilatus.
 
Im grauen Hergiswil steige ich aus und nehme den wohlbekannten Weg zum Renggpass unter die Füsse. Kaum verebbt der Autobahnlärm unter mir, dringe ich in eine dicke Nebelsuppe. Wer nichts sieht, hört besser. Beim Aus- und Einhängen der Elektrozäune orte ich andere Lebewesen: das Klangvolle rechts unter mir ist bestimmt eine Kuhherde. Einen Hund habe ich schon passiert, als er erst anfängt zu bellen. Voraus tönt es heller, vermutlich Kälber. Und bei Hinter Rengg wäre ich fast in braune Schafe gelaufen, wenn es nicht plötzlich hell geklingelt hätte. Es regnet nicht, aber es ist so feucht, dass mir das Wasser von den Haaren ins Gesicht tropft. Im Wald ist der Boden mit schwärzlich-grünen, seifigen Eschenblättern bedeckt. Ich muss die Stöcke auspacken, um nicht ständig zu rutschen. Ich schlage mir deshalb den direkten Weg über das Chrummhorn aus dem Kopf und steige vom Renggpass knapp 100m zum Steigliweg ab. Auf dieser Seite liegt Buchenlaub am Boden, rot-braun und mit einzelnen gelben Ahornblättern verziert; das macht schon einen viel freundlicheren Eindruck. Es riecht nach Pilzen. Im Haselwald zeigt sich ein gestreifter Kopf zwischen den Stämmen über mir. Er pfeift leise durch die Zähne und verschwindet wieder: Du bist im Nebel nie allein. Ich mache mich auf die andere Seite davon, auf steinerne Grüsse von oben bin ich nicht so erpicht.
 
Oberhalb unter Steigli bleibt der Nebel zurück. Der erste Wanderer kommt von oben und grüsst. Immer wieder rattern rote Bähnchen am Gegenhang hoch und verschwinden in den Felsen, die Bahn dünkt mich bei jedem Pilatusbesuch wieder unglaublich steil. Der Aufstieg ist nun herrlich sonnig und unbeschwert, wie erträumt. Bei den Chilchsteinen werfe ich einen Blick auf die Uhr. Es reicht problemlos auf das Matthorn. Auf diesem Pilatusgipfel spürt man nichts vom Touristenrummel. Es geht kaum Wind. Das Vierwaldstätter-Nebelmeer und der glänzenden Titlis blenden richtig. Im Gras liegen und in die Sonne blinzeln, so sind drei Viertelstunden schnell herum. Und dann ruft halt wieder die Pflicht. Auf dem Kulm erfahre ich, dass die Luftseilbahn in Revision ist, deshalb ohne Einkehr rasch auf die nächste Zahnradbahn und hinab in den Alltag.

Tourengänger: Kik


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