Bruschghorn - Der bescheidene Riese
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Gelbhorn, Schwarzhorn, Grauhörner, Piz Tuf - auffällige Grate und Kuppen, die einem vom ebenso markanten und allseits beliebten Aussichtsberg Piz Beverin sofort ins Auge fallen. Das Bruschghorn hingegen erkennt man nicht sofort. Vielmehr bleibt das Auge zuerst an seinem wesentlich ausgestellteren und, zumindest auf der Landeskarte, namenlosen 3044 Meter hohen Nachbargipfel hängen, der zudem noch den grösseren Steinmann trägt.
Sogar die erste Seite des im Jahre 2008 gestarteten Gipfelbuchs des Bruschghorns ist weiss - kein Hinweis auf den Berg, zu dem es doch gehört. Oh, diese arme übersehene schwarze Schieferkuppe .... dabei ist sie mit 3056 Meter der höchste Punkt weit und breit; man muss schon einige Grate entfernt nach höheren Kuppen suchen. Rund um Safien- und Hinterrheintal ist das Bruschgorn der stille Star, ein bescheidener Riese, von dessen Gipfel man eine fantastische Aussicht hat, besonders nach Westen hin, besser und weiter als vom gigantischer wirkenden Piz Beverin.
Und auch der Aufstieg ist leichter. Weniger Höhenmeter und auch keine kultig-mulmige Leiterstelle. Dazu kommt: Der übliche, wohl von den meisten gegangene Weg vom Parkplatz Tguma aus runter nach Curtginatsch, durch das teils bachige, sumpfige Alpgebiet westlich der Ils Plattas rauf zu Punkt 2806 und nördlich hinter den sperrigen Gipfelbrocken vorbei,die einen direkten leichten Zugang verhindern, ist problemlos zu bewandern.
Eh man sich versieht, ist man oben, wundert sich beinahe, das schon fertig ist, eben weil hier weder schroffe Kuppe, noch Kreuz, noch grosser Gipfelmann ein Erreichen des Ziels kund tun.
Doch halt, so leicht kommt man nicht hoch, beziehungsweise nicht davon: Schon während des Aufstiegs von Punkt 2556 an, kommt man vor Schauen und Staunen fast keinen Schritt mehr vorwärts, könnte schon beinahe fluchen vor Freude und Glück über die gigantische "Schrittbremse", die einen Stunden und Tage an diesem Hang und auch am oberen Grat -dort ist noch viel schlimmer!- festhalten könnte, und dies zumindest einige Dutzend Minuten wohl bei jedem Gipfelstürmer erfolgreich tun wird.
Die Rede ist von Mineralien. Und was für welche! Eine wahre Schatzkammer der Alpen zu den eigenen Füssen! Ringsum Tonnen von leuchtendem Gestein! Hastig geöffnete Strahlergruben, funkelnde Gross- und Kleinmineralien im Erosionsschutt. Alle Farben, alle Formen!
Tausendundeine Nacht in den Alpen!
Den will ich sehen, dem es gelingt, nicht zumindest einen Stein einzustecken, geschweige denn einige Dutzend auf dem Rückweg. Ich behaupte: Hier kommt keiner vorbei, ohne einzusacken, was das Zeug hält. Es ist einfach auch zuviel des Schönen da!
Also gilt noch: Der Aufstieg zum bescheidenen Riesen Bruschghorn ist ein Goldmarien-Weg. Das kann auch der optisch anziehendere Nachbar Piz Beverin nicht bieten.
Ich versuchte heute eine neue Route: Über Plan Darmeras dem Bach folgend durch das immer steiler werdende Schuttfeld direkt auf den Grat 250 Meter westlich von Punkt 2962. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Man muss direkt den Bach hoch, seitlich rutscht es gewaltig unter den Füssen. Echtes Gemsenterrain. Aber es geht.
Oben schrieb ich noch endgültig den Namen des Berges auf die erste Seite des Gipfelbuchs (auch kleine Riesen freuen sich über Namen) und dann setzte ich mich nur noch hin und genoss die Ruhe und die Windstille inmitten eines überwältigenden Panoramas, einen Tag vor dem endgültigen Wintereinbruch im Land, der diesen goldenen Oktober hier (siehe Bilder!) mit seinem alles bedeckenden weissen Tuch beenden wird ...
Tschau, schöner Bergsommer, schöner Bergherbst - see you again next year!
Sogar die erste Seite des im Jahre 2008 gestarteten Gipfelbuchs des Bruschghorns ist weiss - kein Hinweis auf den Berg, zu dem es doch gehört. Oh, diese arme übersehene schwarze Schieferkuppe .... dabei ist sie mit 3056 Meter der höchste Punkt weit und breit; man muss schon einige Grate entfernt nach höheren Kuppen suchen. Rund um Safien- und Hinterrheintal ist das Bruschgorn der stille Star, ein bescheidener Riese, von dessen Gipfel man eine fantastische Aussicht hat, besonders nach Westen hin, besser und weiter als vom gigantischer wirkenden Piz Beverin.
Und auch der Aufstieg ist leichter. Weniger Höhenmeter und auch keine kultig-mulmige Leiterstelle. Dazu kommt: Der übliche, wohl von den meisten gegangene Weg vom Parkplatz Tguma aus runter nach Curtginatsch, durch das teils bachige, sumpfige Alpgebiet westlich der Ils Plattas rauf zu Punkt 2806 und nördlich hinter den sperrigen Gipfelbrocken vorbei,die einen direkten leichten Zugang verhindern, ist problemlos zu bewandern.
Eh man sich versieht, ist man oben, wundert sich beinahe, das schon fertig ist, eben weil hier weder schroffe Kuppe, noch Kreuz, noch grosser Gipfelmann ein Erreichen des Ziels kund tun.
Doch halt, so leicht kommt man nicht hoch, beziehungsweise nicht davon: Schon während des Aufstiegs von Punkt 2556 an, kommt man vor Schauen und Staunen fast keinen Schritt mehr vorwärts, könnte schon beinahe fluchen vor Freude und Glück über die gigantische "Schrittbremse", die einen Stunden und Tage an diesem Hang und auch am oberen Grat -dort ist noch viel schlimmer!- festhalten könnte, und dies zumindest einige Dutzend Minuten wohl bei jedem Gipfelstürmer erfolgreich tun wird.
Die Rede ist von Mineralien. Und was für welche! Eine wahre Schatzkammer der Alpen zu den eigenen Füssen! Ringsum Tonnen von leuchtendem Gestein! Hastig geöffnete Strahlergruben, funkelnde Gross- und Kleinmineralien im Erosionsschutt. Alle Farben, alle Formen!
Tausendundeine Nacht in den Alpen!
Den will ich sehen, dem es gelingt, nicht zumindest einen Stein einzustecken, geschweige denn einige Dutzend auf dem Rückweg. Ich behaupte: Hier kommt keiner vorbei, ohne einzusacken, was das Zeug hält. Es ist einfach auch zuviel des Schönen da!
Also gilt noch: Der Aufstieg zum bescheidenen Riesen Bruschghorn ist ein Goldmarien-Weg. Das kann auch der optisch anziehendere Nachbar Piz Beverin nicht bieten.
Ich versuchte heute eine neue Route: Über Plan Darmeras dem Bach folgend durch das immer steiler werdende Schuttfeld direkt auf den Grat 250 Meter westlich von Punkt 2962. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Man muss direkt den Bach hoch, seitlich rutscht es gewaltig unter den Füssen. Echtes Gemsenterrain. Aber es geht.
Oben schrieb ich noch endgültig den Namen des Berges auf die erste Seite des Gipfelbuchs (auch kleine Riesen freuen sich über Namen) und dann setzte ich mich nur noch hin und genoss die Ruhe und die Windstille inmitten eines überwältigenden Panoramas, einen Tag vor dem endgültigen Wintereinbruch im Land, der diesen goldenen Oktober hier (siehe Bilder!) mit seinem alles bedeckenden weissen Tuch beenden wird ...
Tschau, schöner Bergsommer, schöner Bergherbst - see you again next year!
Tourengänger:
dyanarka

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Kommentare (4)