Piz Foraz - eine Perle an der Nationalparkgrenze an einem perfekten Herbsttag
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Eigentlich hatten
Omega3 und ich nach den massiven Schneefällen vor knapp 10 Tagen nicht mehr so richtig damit gerechnet, dass wir in dieser Wandersaison noch einen 3000-er erkraxeln könnten. Das Kaiserwetter und die aussergewöhnliche Wärme seit diesem Schneefall, liessen aber doch noch einmal 3000-er Gelüste aufkommen. Zwei Tage zuvor hatte
Omega3 im Unterengadin rekognosziert und herausgefunden, dass südseitig der Schnee bis über 3000m geschmolzen ist. Unsere Gipfelwahl fiel nach kurzem Abwägen auf den Piz Foraz, ein selten besuchter Nationalpark-Grenzgipfel, dessen Aufstieg im oberen Teil weitgehend südseitig verläuft. Die Tour mit Start in
Scuol, Val Mingèr und Ziel an der Ofenpass Strasse entpuppte sich dann als Volltreffer - wohl sogar dem diesjährigen herbstlichen Highlight - und dies nicht nur wegen dem Prachtswetter.



Die Wanderung von der Bushaltestelle durch den herbstlich, bunten Wald des Nationalparks bis zum Pass Sur il Foss, müssen wir uns noch mit ein paar wenigen anderen Wandernden "teilen". Danach jedoch verlassen wir den markierten Weg und laufen nun mutterseelenalleine über die sanften, braunen Grashänge des Spadla Sura zum P. 2611 des Ils Chamins. Der kleine Umweg lohnt sich auf jeden Fall, bieten die sehenswerten Kamine des Ils Chamins doch ein ganz besonderes Naturschauspiel. Nach P. 2611 queren wir in südlicher Richtung unter geringem Höhenverlust westlich an den Felsen von P. 2793 vorbei in die grosse Geröllmulde oberhalb der Mots da Nostra Donna.
Für unseren Aufstieg von hier zur Parkgrenze benutzen wir die auffällige Schuttrinne, welche auf einer Höhe vom etwa 2940m auf den NW-Grat trifft. Wir nutzen hier den sehr angenehm zu gehenden Restschnee, denn die ziemlich steile Rinne wäre sonst wegen des losen Schutts wohl eher mühsam zu begehen. Auf dem Grat angelangt folgen wir diesem in etwas tieferem und luftigerem Schnee in südöstlicher Richtung. Dieser Teil des Grates ist wegen des etwas bodenlosen Schnees und der Steilheit etwas heikel, da ein Ausrutscher bei diesen Bedingungen wohl schlecht aufgefangen werden könnte und die Rutschbahn unsanft im Nationalpark auslaufen würde. Dort wo der Grat nach Osten dreht beruhigt sich die Sache und der felsige Grat weist nur noch vereinzelt Schneeresten auf. Die letzten ca. 50m des Grates (nun wieder in südlicher Richtung) bieten dann noch abwechslungsreiche, einfache aber ausgesetzte Gratkraxelei (WS-).
Wir geniessen die eindrückliche Rundsicht auf dem Gipfel, sowie das Kaiserwetter bei äusserst angenehmen Temperaturen und freuen uns über diesen spätherbstlichen 3000-er Gipfelerfolg. Nach einer knappen halben Stunde machen wir uns wieder auf unseren Abstieg. Dazu klettern wir die ca. 50m des Nordgrates wieder ab, wählen anschliessend jedoch nicht unseren Aufstiegsweg, sondern stechen direkt in das in westlicher Richtung verlaufende, steile, sich verengende Couloir. Wiederum die Schneeresten suchend und geniessend gelangen wir in Windeseile zurück in die grosse Geröllmulde oberhalb des Mots da Nostra Donna.
Mit etwas Höhenverlust queren wir anschliessend auf den Weg zur Fuorcla Val dal Botsch und entlang diesem zu ebendieser Fuorcla, wo wir den Nationalpark wieder betreten und an der Sonne nochmals eine kurze Pause einlegen. Anschliessend folgen wir dem markierten Weg entlang, der untergehenden Sonne entgegen hinunter zum Parkplatz 7 an der Ofenpassstrasse. Da wir beide eigentlich der Meinung sind, dass sich hier eine Bushaltestelle befindet, sind wir etwas überrascht diese hier nicht vorzufinden. Da nicht mehr allzu viel Zeit verbleibt bis der Bus kommt, eilen wir Passstrasse entlang zum Il Fuorn, wo wir dann schlussendlich sogar kurze Zeit auf den Bus warten müssen.
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