Val Mingèr - Sur il Foss - Val Plavna - Tarasp Fontana


Publiziert von Krokus , 21. Oktober 2022 um 17:20.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:19 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Pisoc-Zuort-Gruppe 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 740 m
Abstieg: 980 m
Strecke:17 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bahn bis Scuol, Postauto Richtung S-charl, Haltestelle Val Mingèr
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ab Tarasp mit Postauto bis Scuol, dann RhB und SBB

Nur noch diese Woche fährt das Postauto wochentags nach S-charl. Schon die Fahrt durch das Tal der Clembgia mit den verhehrenden Unwetterschäden von 2017 ist atemberaubend. Hut ab vor den Buschauffeuren. Bei der Haltestelle Punt da Val Mingèr verlasse ich um 9 Uhr den Bus und stehe gleich vor der Nationalparkinfo. Mingèr, rätoromanisch Bergknappe, denn wie in vielen Tälern Graubündens wurde auch hier Silber und Eisen abgebaut.

Auf schönem Weglein geht’s bei kühlen Temperaturen im Wald hoch. In den Prada da Mingèr suche ich nach Tieren. Aber die Munggen schlafen schon. Hin und wieder hört man Tannenhäher, sonst ist es still. Weiter oben mündet der Bach aus dem Val Foraz in die Aua da  Mingèr. Dort hat es gewaltige Felsen, die Cuvels da Foraz, mit unzähligen Höhlen und davor Tierwege. Aber auch dort ist trotz intensiver Suche nichts zu finden. Der Weg führt jetzt durch angeschwemmten Schutt und quert etwa sechsmal das trockene Bachbett.
 
Um viertel vor elf bin ich auf der nach allen Seiten offene Plazza da posar. Nur wenig entfernt  Sur il Foss, dahinter der fantastische Gipfel des Piz Plavna Dadaint. Wieder suche ich alle Hänge und Grate ab, erfolglos. Also hinauf zum Grat, wo man den Nationalpark eigentlich verlässt. Und jetzt sehe ich auch, was ich befürchtet habe. Die Nordseite der Fuorcla Val da Botsch hat ab 2500 m Schnee. Ich kann zwar Spuren sehen, auch zwei Menschen rutschend im Abstieg. Mir behagt aber Schnee in steileren Bereichen nicht, wenn die Spikes nicht in der Ausrüstung sind. Schade, aber das Val Plavna reizt mich auch, von weitem schon leuchten weiter unten die Lärchenwälder.

Nach ausgiebiger Mittagsrast steige ich auf dem rot-weiss markierten gerölligen Weglein hinab zur Alp Plavna, wo einige Biker den sonnigen Herbsttag geniessen. Nach der Alp ein kleines Wäldchen und dann nur noch Schwemmebene, Geröll, so weit das Auge reicht. Und trotz dieser Wildheit wachsen hier immer noch Föhren, teils mit Steinen eingepackt. Und aus jeder Runse kommen neue Schuttkegel. Eigentlich komisch, denn die Gipfel schienen mir von sehr festem Fels zu sein. Der Weg durch dieses Steinmeer wird wohl immer wieder von den gröbsten Mocken befreit. Ab und zu holpert ein E-Bike über die Schotterpiste, ungewohnt langsam. Über 2,5 Km zieht sich diese Mondlandschaft hin. Faszinierend. Aber hier möchte ich nicht von einem starken Unwetter überrascht werden.

Ab 1920 Höhenmetern zieht sich die Aua da Plavna in eine Art Bachbett zurück, aus diesem aber noch auf weite Strecken immer wieder ausbrechend. Der Weg führt in den Wald hinein. Bei P. 1834 hat man die Wahl, auf der Alpstrasse nach Ardez oder auf dem Bergweglein nach Tarasp abzusteigen. Tarasp lockt mehr, vor allem die hier leuchtend gelben Lärchen unter stahlblauem Himmel. Eine Augenweide.

Bei der Trinkwasserfassung P 1631 beginnt die Naturfahrstrasse, immer der Aua da Plavna folgend. In der Resgia, einem öffentlichen Rastplatz mit Toilette, Feuerstelle und wunderschönem Brunnen, mache ich nochmals Pause, dann geht’s weiter, bald hoch oben auf der anderen Seite des Baches.  Ein Weglein würde noch hinunter zu einer Sulfatquelle führen. Eigentlich bereue ich, dass ich nicht hingegangen bin, aber das Seelein von Tarasp Fontana wollte ich auch noch besuchen.  Erst kurz vor den ersten Häusern ist die Strasse mit Hartbelag versehen, was man aber angesichts des tollen Panoramas, der schönen Häuser und dem Anblick des Schlosses einfach vergisst.  Auch das Seelein wäre schön, nur mit der Kugel darin kann ich nichts anfangen, sie passt irgendwie nicht zum ganzen Bild. Aber das ist wohl nur meine Sichtweise.

Auf der Wiese nahe der Postautohaltestelle ist ein Kinderspielplatz, Bänke und Tische und ein Verpflegungswagen und Zeit bleibt noch genug für eine Einkehr,  das Posti fährt 16.15
.
Port Mingèr bis Rastplatz 1 Std. 40 Min.
Rastplatz bis Suri l Foss 30 Min.
Sur il Foss bis Tarasp Fontana und Seelein 3 Std.

Tourengänger: Krokus


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