Fleischbank (2186m) über Via Classica und Nordgrat


Publiziert von steindaube , 21. Oktober 2012 um 22:00. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:21 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: V- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:15
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mautstrasse (aktuell 3 Euro) bis Parkplatz Griesner Alm
Unterkunftmöglichkeiten:Stripsenjochhaus liegt ganz nah (solange es offen hat)

Heute haben wir das Kaiserwetter nochmal mit Kaiserfels kombiniert und den inzwischen recht kurzen Tag gut ausgenutzt. Ausser uns wurde die Via Classica heute nur von einer weiteren Seilschaft begangen, das ist zur "Hauptsaison" sicher auch etwas anders...

Spektakulär sind bei dieser Route auch die Blicke hinüber zu den benachbarten Felswänden von Totenkirchl und Goinger Halt. Die Via Classica stellt eine ganz gut aber noch nicht sportklettermäßig abgesicherte Route im V. Schwierigkeitsgrad dar. Stände bestehen immer aus zwei Bohrhaken (oder Bohrhaken + Sanduhr), Zwischensicherungen sind in den schwierigeren Seillängen recht viele vorhanden. Trotzdem kann es hin und wieder nichts schaden selbst etwas setzen zu können. Der Nordgrat ist wirklich absolut lohnend setzt aber voraus, dass man sich Stellen im II.-III. Schwierigkeitsgrad ungesichert zutraut, mit Standplatzsicherung würde man (zu?) viel Zeit brauchen.

Zustieg:
Von der Griesner Alm Richtung Stripsenjochhaus bis zum Wildanger, dort ganz hinauf bis zu dem markanten "Canyon". Der Einstieg ist direkt links neben diesem, Haken haben wir in der ersten ziemlich leichten Seillänge nur sehr wenige gesehen.

Route:
Wir sind die ersten sieben Seillängen der "Via Classica" gegangen. Davon sind zwei im Bereich V-, der Rest ist leichter. Bei diesen "schwierigeren" Seillängen ist die Absicherung eigentlich ziemlich gut, der Fels in dieser Route sowieso. Trotzdem bin ich ganz schön ins Schwitzen gekommen...

Nach der 7. Seillänge erreicht man ein riesiges Grasband. Von diesem würde die Via Classica weiter nach oben ziehen. Da wir aber trotz inzwischen deutlich besserem Seilschaftsablauf im Schnitt noch knapp 30 Minuten pro Seillänge brauchen (20 in den leichten, knapp 40 in den schweren), wurde uns die Sache etwas zu knapp und wir haben uns entschieden auf dem Grasband nach links zum Nordgrat hinüberzuqueren (problemlos, wenige schwache Steigspuren).

Dem Nordgrat sind wir dann bis zum Gipfel der Fleischbank gefolgt (Steigspuren, teils rot markiert, viel Gehgelände, aber Stellen II-III).

Abstieg:
Vom Gipfel geht es dann mit unübersehbarer roter Markierung erst steil eine Rinne hinab (abklettern oder abseilen), dann wieder etwas hinauf. Es folgt wieder eine längere Strecke zum Abklettern oder Abseilen und schließlich einige senkrechte bis überhängende Abseilstrecken. Man kommt eigentlich immer mit einem 60-Meter-Seil (also 30 Meter nutzbarer Länge) bis zum nächsten Abseilstand. Wir haben uns hier mit einer anderen Seilschaft zusammengetan und so insgesamt vier Seile nutzen können. Da kommt man schon ganz gut voran.

Am gerölligen Talboden angekommen geht es zuerst über Schotter recht angenehm, dann mühsamer hinab in die Steinerne Rinne. Schließlich beginnt der drahtseilversicherte Bereich (teilweise überflüssig, teilweise ganz angenehm wenn die müden Füße nicht mehr so recht wollen). Ein kleiner Gegenanstieg wartet in diesem "Klettersteig" noch, dann gelangt man zurück ins Wildanger (Rucksackdepot also möglich!) und problemlos hinab zur Griesner Alm.

(Irgendwie blöd, dass man bei so einer Tour so eingespannt ist, dass man kaum zum Fotos machen kommt)

Tourengänger: steindaube, Hajo (hajotka)


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 13513.gpx (um einige GPS-Ausreisser bereinigt)

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»