Totenkirchl (2193m) - Ostwand via Leuchsroute


Publiziert von Chiemgauer , 4. November 2022 um 22:04.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:31 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T6+ - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:13,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über die Mautstrasse von Griesenau ins Kaiserbachtal; P vor der Griesner Alm
Kartennummer:Kompass Nr. 9

Diese Tour hatte ich schon lange im Hinterkopf, aber durchaus erhöhten Respekt davor. Neben den aktuell noch perfekten Bedingungen hat mich dann letztendlich „Totenkirchl an Halloween“ überzeugt. Hat was, auch wenn ich eigentlich nur die Filme mag ;-)

 

Von der Griesner Alm Richtung Stripsenjochhaus bis der Eggersteig abzweigt. Von hier dann über Begehungsspuren gerade rauf und nach links in die Rinne, die sich Richtung Ostwand des Totenkirchl hochzieht. Oberhalb der ersten Latschenzone wird allerdings, mit absteigen, links raus gequert um dann ziemlich mittig einfach ins Schneeloch aufzusteigen. Nun zur Ostwand wo zwei Haken im leichtesten Gelände den Einstieg signalisieren. Zu dieser Jahreszeit kein Problem zu finden, da nicht hinter einem Schneefeld versteckt.

Erste Seillänge mit 3- noch relativ gutmütig. Es ist aber etwas Vorsicht geboten, da direkt links daneben jede Menge Haken von „Ewig lockt das Weib“ sind und zum Ansteuern verleiten. Eher leicht rechts halten. Mit der 2. Seillänge geht es dann aber richtig los und meiner Meinung wird da zurecht im alten AV-Führer von Schlüsselstelle gesprochen, auch wenn „nur“ 3 und oben raus noch eine 3+ kommen soll. Erst wenige Meter plattig (Haken) zu einer Steilrinne links queren die dann (anhaltend Leuchs 3, für mich hat es sich etwas anspruchsvoller angefühlt, 1 Haken) in das schon sichtbare einfacherer Schrofengelände führt. Nun noch die 3 Seillänge (3-) gerade rauf, bevor ansteigend über 6 Seillängen (bis 3 aber immer auch wieder etwas Gehgelände und bei weiten nicht mehr so ausgesetzt wie zu Beginn) die Wand links ansteigend gequert wird. Dabei folgt man den offensichtlichen und einfachsten Gelände und hält sich am besten immer so tief wie möglich. Am Ende der 7. Seillänge die Rinne nicht zu weit hinauf, sondern bei der ersten Möglichkeit (also so tief wie möglich) links raus, wo um das Eck auch sofort der Stand „wartet“. Am Ende der Querung (Ende Seillänge 9 müssen dann noch zwei Rinnen gequert werden, was man dann wohl nicht mehr so tief wie möglich macht. Zwar hat es nach der ersten Querung einen alten Ringhaken, war aber die einzige Seillänge, bei der wir nicht an einem sanierten Stand vorbei gekommen sind. Vermutlich dürfte es 5 bis 10 Meter höher entspannter gehen, denn unsere Variante war tritt-, griffarm, Hölle ausgesetzt und für mich auch keine 3 mehr. Nun verhindert eine Wand das weitere Queren und signalisiert somit das Ende des Quergangs. Am Rand der Wand noch die Rinne rauf um am Ende nach rechts auf das Band zu gelangen, dass dann in der Seillänge 12 in ein steiles und enges Kriechband übergeht. Mit Rucksack kein Spaß, befinden sich die guten Griffe und Tritte doch sehr wandnahe, während einen der Rucksack nach außen drängt. Ordentliches Durchquetschen ist hier angesagt. Danach folgt der klettertechnisch schönste Abschnitt. Eine Seillänge gerade rauf, bevor es nach links geht und die original Route von Leuchs verlassen wird. Eine Seillänge später wieder gerade rauf und etwas luftig nach links in eine Rinne, die weiter angestiegen wird. In dieser hat es dann die einzige 3+ in der Topo, ist aber bei weiten entspannter als noch die 2. Seillänge. Jetzt ist man auch schon oben und kann noch einen Boulder (4) mitnehmen oder diesen einfach rechts umgehen.

Abstieg dann typisch über den Führerweg.

 

Wie meist zeigt sich auch hier, dass einem im Kaiser nichts geschenkt wird. Sicher eine gehobenere 3, die allerdings alle Stände saniert hat und auch einige Zwischenhaken. Diese sind neben absichern vor allem auch beim langen Quergang sehr nützlich, da sie einen den richtigen Weg bestätigen. Hier sollte man sorgfältig darauf aufpassen um sich nicht zu versteigen. Für mich ist die Tour, trotz gleicher Bewertung, (deutlich) anspruchsvoller als z.B. Enzenspergerführe Kleine Halt, Kopftörlgrat oder Vordere Karlspitze Südostgrat.


Tourengänger: Chiemgauer


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Kommentare (2)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 17. November 2022 um 18:21
Hammer Tour....unglaubliche Szenerie.....nix für schwache Nerven!

Gratulation!!

Chiemgauer hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. November 2022 um 22:23
Danke ADI! Sicher mein Highlight dieses Jahr


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