Ratschinger Weiße (2822m) über Ostgrat und Glecksee, Stubaier Alpen


Publiziert von Tef , 10. Oktober 2012 um 20:58.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 9 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Sterzing ins Ratschingtal bis zum Talschluß in Flading mit kostenlosem Parkplatz.
Kartennummer:Tabacco 038

Westlich von Sterzing führen einige Täler weit in die Stubaier Alpen hinein. Eines davon ist das Ratschingstal, welches vor allem im Talschluß bei Flading noch sehr viel Urprünglichkeit zeigt. Die Gegend ist auch alles andere als überlaufen, lediglich die Hohe Kreuzspitze erhält regelmäßig Besuch.
Weite Hochebenen, schrofige Gipfel und zahlreiche Seen bestimmen das Bild, gespickt mit weiteren kleinen Naturschönheiten.
Über den Ostgrat ist nirgends Infomaterial zu finden, deswegen nahmen wir auch ein gewisses Risiko des Scheiterns auf uns. Der Zustieg dazu hatte es auch in sich, Steilgrasklettern im Grenzbereich, doch danach offenbarte sich der Grat als gut gangbar...alles zusammen scohn wieder eine 5-Sterne Tour!
Von Flading (1482m) links über die Brücke und nach rechts auf einer Schotterstrßae im Wald aufwärts. Recht bald kommt eine Verzweigiung. Der schnellste Weg zum Weißen führt eigentlich nach rechts, aber da wir ne Runde machen wollen wenden wir uns erstmal nach links Richtung "Hohe Kreuzspitze". Der Weg wird schmäler und wir kommen auf freie Almwiesen. Über eine Steilstufe erreichen wir dann die Klammalm (1925m). Links geht es zur Hohen Kreuzspitze, rechts breitet sich eine wunderschöne Hochfläche aus, eingerahmt von hohen Bergen.
Wir wandern auf dem Almweg über die Ebene in nördlicher Richtung. Unmittelbar vor dem zweiten Bacheinschnitt wenden wir uns nach links und steigen den grasigen Bergrücken hinauf, der uns zum Ostgrat des Weißen bringt.
Wir weichen ihm erstmal nördlich aus, bis wir eine kleine Grasschulter erreichen. Vor uns fällt das Gelände steil ins Tal ab, bleibt nur noch Umkehr oder links hinauf und versuchen, auf den Grat zu kommen. Zuerst geht es ganz gut über eine schräge Grasrampe, am Fuß der Felsen gibt es gar eine schwache Pfadspur.
So klettern wir nach der Rampe direkt die Steilstufe hoch. Das Gras ist zum Glück griffig, immer wenn ich mich umdrehe und nach unten blicke denke ich "hoffentlich geht es oben weiter und wir müssen HIER nicht wieder runter". Ab und zu geben einige Felsen halt oder können überklettert werden, dann wird es endlich langsam weniger steil und wir können wieder aufrecht stehen ohne daß Gras an der Nase kitzelt.
Der Grat verbreitert sich und wird gar gutmütig, doch Abstieg gibt es nirgends. Also steigen wir weiter bergan. Der Grat wird wieder schmäler, aber überaschenderweise gibt es nun auch eine recht deutliche Pfadspur.
Weit vor uns sehen wir bereits das Gipfelkreuz, davor den gezackten Grat, der schwerer ausschaut als er dann ist. Natürlich ist er teilweise schmal und etwas ausgesetzt, aber auf dem Pfad ist gut zu gehen, nur ein- zweimal müssen wir bei Steilstufen die Hände kurz zu Hilfe nehmen.
Schließlich geht der Grat in einen breiten Rücken über und wir steigen in einen kleinen Sattel ab, wo von rechts der Wanderweg hinzukommt.
Diesem folgen wir nun weiter bergauf, zuerst über eine grasige steile Flanke, später dann über eine erdige Stufe mit einigen alten Versicherungen. Dann sind wir auch schon beim Kreuz angelangt, doch der höchste Punkt ist noch gut 5 Minuten weiter nach Westen.
Sehr schön ist der Rundumblick, Texelgruppe, Ötztaler Alpen im Westen, Dolomiten, Zillertaler im Osten, als Nahblick begeistert die seltsam zweischichtige Zermaidspitze. Nach der Pause steigen wir wieder in besagten Sattel zurück und folgen dann dem markierten Weg links hinab in eine Senke mit kleinem See - ein schöner Fleck.
Der Pfad führt rechts daran vorbei und wieder etwas aufwärts. Dann heißt es aufpassen, denn es gibt zwei Möglichkeiten. Wir nehmen den Abzweig nach links Richtung Glecksee. Und zu diesem Naturjuwel steigen wir nun durch eine schöne karge Landschaft abwärts.
Mit Blick zum Schrammacher läßt es sich hier am mit Wollgras bestandenen See schön rasten und auch die Füße kühlen, ehe es links des Sees über mehrere Stufen durch wunderschönes, steppenartiges Grasland weiter abwärts geht. Mehrmals gibt es Verzweigungen, wir steuern die am Rande der Senke gelegenen Gleckalm an.
Hier dreht der Pfad nach rechts ein, wir überqueren den Bach und steigen schräg nach links wieder etwas aufwärts zu einer Geländekante, von wo wir zur Hochebene der Klammalm hinab blicken. Der Weg führt in vielen Serpentinen bergab, dabei kommen wir noch an zwei wunderschönen Wasserfällen vorbei. Der eine bietet unterhalb eine türkise Gumpe zum Baden an, der andere rauscht sprühend über schräge Felsen hinab, hier führt der Pfad unmittelbar vorbei.
Unten an der Hochebene treffen wir auf einen Almweg, der uns zu einigen Hütte mit Brunnen bringt. Kurz dahinter zweigt nach links ein schöner Steig ab, der uns nun zur morgendlichen Verzweigung und dann wieder zum Auto bringt.

Tourengänger: Tef


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