Auf den zahmen Nederkogel


Publiziert von maxl , 11. September 2012 um 17:01.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:10 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Zwieselstein richtung Timmeljoch. Durch die Kehren, danach auf dem zweiten Haltepunkt rechts der Straße parken (Beginn des Fahrwegs zur Lenzenalm)
Unterkunftmöglichkeiten:Jaus'n in der Lenzenalm

...zahm schon, aber doch im oberen Bereich recht mühsam, das trifft's wohl ganz gut. Aber wenn man durch eine tolle Aussicht belohnt wird, dann nimmt man solche Mühen schließlich gerne auf sich. Der Nederkogel ist ein sehr schöner Aussichts-3000er im Ramolkamm, der nördliche Vorposten sozusagen, was einen tollen Blick auf's Ötztal, das Venter Tal, das Gurgler Tal und natürlich namhafte Ötztaler und Stubaier Gipfel mit sich bringt. Und das alles für einen wirklich überschaubaren Aufwand.

Ich starte gegen halb neun an einem kleinen Parkplatz mit Mülltonne auf der Straße, die nach Gurgl und zum Timmelsjoch führt. An diesem Parkplatz, kurz hinter den Kehren wenige Kilometer nach Zwieselstein, führt ein Fahrweg zur Lenzenalm, diesen verfolge ich, oben kann man ihn durch einen Steig auch abkürzen. Nach einer halben Stunde bin ich an der herrlich gelegenen Lenzenalm angelangt. Die Alm macht einen sehr schönen Eindruck, der Ausblick freilich ist zweischneidig, denn neben der schönen Bergwelt blickt man noch auf zahlreiche hässliche menschliche Eingriffe, als da wären die Timmelsjochstraße, Obergurgl mit Liften, Spuren von Skupisten undundund...... dem Landschaftsbild tut das gar nicht gut, keine Frage.

Von der Alm geht's nun aber weiter, zunächst durch Mischwald etwas querend, dann aus dem Wald heraus und in Block- und Wiesengelände in den Osthang von Neder- und Mitterkogel. Ein schöner Steig zwar, doch psychisch fordernd, man sieht nämlich schon auf ca. 2100m das Gipfelziel mit seinem riesigen Kreuz, das einem suggeriert, man sei gleich da. Ist man natürlich nicht, es zieht sich noch gewaltig, das Kreuz ist wirklich groß.

Bei etwa 2400m kommt man bei einem kleinen Abzweig zum Nedersee vorbei - dieser Abstecher lohnt sich unbedingt, ich verschiebe ihn aber auf den Rückweg. Der Steig zum Gipfel steilt nun gut auf und läuft erst durch Schutt, dann unter schönen Wänden des Mitterkogels und schließlich auf sehr steilem, erdig-schuttigem Untergrund rutschig und mühsam in die Scharte zwischen dem Mitterkogel (so lächerlich, dass ich ihn mir geschenkt habe) und dem Nederkogel, oben durchaus T3.

Nun steht man also bei gut 2800m in selbiger Scharte und schaut auf den Schlusshang - nach wie vor ist das Kreuz sichtbar, jetzt wirkt es, als stünde es direkt vor einem, noch gute 5min und 20hm. Pustekuchen, eine knappe Stunde hat man bei moderatem Tempo noch vor sich und fast 400hm, ach diese blöden großen Kreuze. Die Markierungen winden sich nun durch das Blockschutt-Gelände, weisen auch unterschiedliche Wege, im Endeffekt ist die Routenführung fast egal, rauf geht's überall, ausgesetzt ist es nie. Durch anhaltend schuttiges T3-Gelände also hinauf zum Gipfel (knapp 3 1/2 Stunden ab Start), wo ich erstmal fasziniert bin von der wirklichen Größe dieses baumstammdicken Kreuzes. Dann aber freilich auch fasziniert von der Aussicht, in den Ramolkamm hinein, auf Wildspitze und Weißkugel, tief in die Stubaier Alpen, schon toll. Leider wird's etwas diesig und es fängt schon an zu quellen, außerdem drohe ich wegzudösen, also wieder hinunter. Eine zweite Pause winkt ja schon beim See.

Zurück dann auf gleichem Wege, immer den schönen See im Blick, bis zur Abzweigung zu selbigem. Am See kühle ich mich erstmal ab, man kann schön am klaren Ufer sitzen und die Bergwelt genießen. Die Ruhe nicht unbedingt, denn dieser See scheint sich einen gewissen Ruf als lohnendes Ausflugsziel errungen zu haben - es ist ein bisschen was los. Dadurch lasse ich mich aber nicht stören, im Gegenteil: eine Gruppe Finnen ist da, fragt, ob man da denn baden könne, ignorieren meinen Hinweis, dass es doch ordentlich kalt sei mit der Bemerkung, in Finnland sei das ganz normal, und springen in den See. Ich tausche belustigte und verständnislose Kommentare mit den anderen Nicht-Finnen, die da sind. Um kein Geld der Welt, brrrr.......

Trotzdem gut erfrischt und gut unterhalten steige ich den Weg wieder ab, etwa 2h brauche ich noch bis zum Tal zurück. Für die Tour insgesamt benötige ich mit zwei Pausen am Gipfel und am See 7h, die sollte man für die gut 1500m wohl auch einplanen. Bis zum See T2, danach häufig T3. Die nordseitige Lage des Weges macht den Berg füe heiße Hochsommertage attraktiv, aber zu schlecht sollte die Sicht dann doch net sein, sonst verpasst man was, wie etwa bei dieser Tour. Mehr Glück hat alpstein gehabt, in einem seiner seltenen Abstecher in östlichere Gefilde.

Tourengänger: maxl


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Kommentare (2)


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DHM123 hat gesagt: Ahgeh ...
Gesendet am 13. September 2012 um 15:51
... in deinem Alter ist das doch ein Katzensprung ;)
Schöne Tour hast da gemacht !
LG aus M

maxl hat gesagt: RE:Ahgeh ...
Gesendet am 13. September 2012 um 16:09
danke.
war auch nicht so schlimm, nur zaaaaaaach.....
Grüße zurück aus M


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