Ferrata Francesco Berti, Teilbegehung


Publiziert von his , 15. September 2012 um 20:30.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum: 3 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K3 (ZS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Fahrstraße zum Rif. Scotter (teilweise Asphalt, letzte Kehre ist für Autos ohne Allrad eine Herausforderung), in der Saison Durchfahrtzeiten beachten! (18:00-07:00 Uhr bergauf, 07:00-18:00 Uhr bergab)
Unterkunftmöglichkeiten:Rif. Scotter (HP und sehr gute Sanitäranlagen)
Kartennummer: 55 Kompass (nur zur groben Orientierung)

Eigentlich sollte unser heutiges Ziel der Antelao sein und wir haben schon Geros tollen Bericht intensiv studiert. Doch das Wetter (Schnee, Regen, Nebel) ließen eine Besteigung nicht sinnvoll erscheinen, so dass schnell ein anderes Ziel ausgemacht werden musste. Die Wahl fiel auf den Klettersteig "Francesco Berti". Auf diesem Steig umrundet man in der Regel in zwei Tagen das Sorapismassiv mit einer Übernachtung im Rif. Vandelli und dem Rückmarsch über die Ferrata Vandelli zum Ausgangspunkt Rif. Scotter oder dem Rif. San Marco.

Los ging unsere Tour bei dem Rif Scotter bei fragwürdigen Wetterverhältnissen. Der Weg verläuft anfangs durch Schutthalden, dann durch Wald am idyllisch gelegenen Rif. San Marco vorbei in einer Schlucht stetig aufwärts. Nach etlichen Höhenmetern gelangt man in die Forca Grande und wenn die Sicht mitspielt, öffnet sich das Tal hin zum Sorapismassiv und zum Torre dei Sabbione. Jetzt hält man sich links und der Weg verläuft über eine erstaunlich lange Strecke ziemlich eben bis zum Aufstieg Richtung Biv. Slapater, welches auch bald in Sichtweite kommt. Nach ca. 30 Minuten ist dieses Biwak auf der Karrenhochfläche am Südrand des Sorapis erreicht. Das Biwak ist z.Zt. intakt und in einem guten Zustand. Allerdings gibt es weit und breit kein Wasser. Wir nutzen es für eine windgeschützte Pause. Danach kann man gleich das Klettersteigset anlegen, da es nur lediglich 10 Minuten bis zum Einstieg in die Ferrata Berti sind. Am Einstieg ist erst einmal Luftholen angesagt, da die Einstiegswand über 1000m steil abfällt. Der Klettersteig verschwindet zwar fast senkrecht in die Tiefe, ist aber top abgesichert und in einem hervorragenden Zustand. Reichlich 100 Höhenmeter geht es am straffen Drahtseil und einigen exponierten Leitern steil in die Tiefe. Irgendwann ist das Drahtseil in einem Schuttkar zu Ende. Wegspuren und einige verblasste Markierungen leiten zur nächsten Felswand. Der dortige Einstieg ist gut markiert und ist auch weithin sichtbar. Es gibt dort eine Abstiegsmöglichkeit in das Tal, die aber nicht empfohlen wird. Also geht es weiter einige Leitern wieder empor auf ein gut zu begehendes Band. Der Leiterabsschnitt hat es etwas in sich und ist auch etwas schmierig. Wenn man das hinter sich gebracht hat, geht es über lange Strecken auf felsigen und schuttigen Bändern der Sorapis-Westwand entlang.
Leider mußten wir zu unserem Startpunkt zurück, so dass wir am "point of return" die bisherige Tour ein zweites Mal in andere Retourrichtung absolvierten. Eigentlich wird diese Tour häufig begangen, wahrscheinlich wetterbedingt haben wir während der gesamten Tour nur einen Tourengeher angetroffen.

Fazit:
Tolle Tour wenn man zwei Tage Zeit hat und das gesamte Massiv umrunden kann. Da der Weg ausgesetzt ist, sind Klettersteigset und besonders Helm wegen der vielen Schuttabschnitte obligatorisch.

Tourengänger: his


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Kommentare (1)


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gero hat gesagt:
Gesendet am 16. Januar 2013 um 05:24
Servus his,

und danke für die lobende Erwähnung meines Antelao-Berichtes. Aber Dein Bericht hier ist ebenfalls eindrucksvoll ! Scheint ja teilweise ganz ordentlich ausgesetzt zu sein, der Berti-Steig.

Ihr habt gut daran getan, den Antelao bei diesen Verhältnissen nicht anzupacken - meines Erachtens sollte es dort für uns Normalbergsteiger unbedingt trocken sein, sonst wirds zum Albtraum. Den Zustieg zur Bala möchte ich bei Nässe nicht gehen müssen, und die Laste sind ohne Reibung unter den Sohlen auch kein Spaß.

Und im übrigen muß es für diese Touren schon der Aussicht wegen schön sein, sonst verpaßt man was!

Grüße vom Dolomiten-Georg alis gero


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