Punta Sorapis (3205m) - Die Breite Wand


Publiziert von Andy84 , 14. Februar 2025 um 21:01.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum: 7 November 2024
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 2300 m
Abstieg: 2300 m
Strecke:Ca. 25km

Fährt man von Norden an den Lago di Misurina, so baut sich hinter dem See eine breite und beeindruckende Felswand auf, das Massiv des Punta Sorapis und der Tre Sorelle. Und so häufig diese Berge auf den Fotos der Touristen landen, umso seltener werden sie bestiegen.
Nach den doch etwas anstrengenden Touren der letzten Tage habe ich gestern einen Erholungstag in der sehr zu empfehlende Therme Cron4 in Bruneck einlegt.
So trotze ich heute vor neuem Tatendrang und möchte mir die Punta Sorapis anschauen.


Los geht es am Parkplatz am Skilift in San Vito di Cadore und mit dem Bike hinauf zum Rifugio Scotter und weiter bis zur Materialseilbahn des Rifugios San Marco. Hier Bikedepot und zu Fuss weiter zum tollen gelegenen Rifugio San Marco, welches schnell erreicht ist. Immer wieder ist man geneigt nach hinten zu Blicken, baut sich doch der Antelao hinter einem wunderschön auf. Leider liegt auf dessen Normalweg über die Platten einiges an Schnee, sonst hätte ich diesen tollen Berg morgen besucht.
Das nächste Ziel ist die Forcella Grande, eine breite Scharte zwischen der Cima bel Pra und der Punta Taiola. Blickfang ist hier zunächst der schöne Torre dei Sabbioni, schnell wandert der Blick dann jedoch weiter zur auch von Süden eindrucksvollen Wand des Sorapis-Tre Sorelle Massivs.
Es folgt eine lange Querung auf dem Weg 246 unter der Punta dei Ross hindurch ins Fond de Ruseco. Das Bivacco Slataper wird normalerweise beim Aufstieg zum Sorapis nicht erreicht, ich nehme den kleinen Umweg jedoch in Kauf und mache am Biwak eine kleine Pause.
Nach dem erneuten Abstieg ins Fond de Ruseco geht es durch das große Geröllfeld steil und mit nur schwacher Wegspur an die Felsen heran. Der Einstieg ist bestens markiert und kann kaum verfehlt werden.
Links querend aufsteigend erreicht man schnell die Schlüsselstelle der heutigen Tour, ein steiler Kamin. Der untere Teil ist noch einfache Kletterei, beim Um-, bzw. Überklettern des Klemmblocks ist dann aber schon etwas festeres Zupacken gefragt. Ohne Seilbenutzung geht das in den oberen Dritten Grat, aber auch mit Seil muss man sicherlich ordentlich hinlangen, da es kaum Tritte gibt.
Nun hat man die Hauptschwierigkeiten hinter sich und man beginnt eine lange aufsteigende Querung nach Süden. Aufpassen muss man hier vorallem auf die prügelharten Schneefelder, mit Laufschuhen ist schon gute Vorsicht notwendig. Unter den senkrechten Wänden der Croda Marcora macht der Weg eine scharfe Rechtskurve und man quert auf einem schönen Band zurück nach Norden der Punta Sorapis entgegen.
Auch hier sind die Altschneefelder das Hauptproblem.

Erst am Gipfelaufbau zur Punta Sorapis muss wieder richtig Hand angelegt werden, hier geht die Kletterei wieder in den zweiten Grad hinein, macht richtig Spass.
Den Gipfel habe ich für mich alleine, allzuviele Leuten würden aber eh nicht auf die kleine Gipfelfläche passen.
Da waren die Gipfel des Cristallos und des Pelmos deutlich geräumiger.
Der Ausblick ist genial, im Norden das Cristallomassiv, im Nordwesten die Tofane. Ein wirklicher Blickfang ist aber auch Antelao im Süden. Einfach schön hier oben.
Nach einer ausgiebigen Pause mache ich mich an den Abstieg, die Kletterstellen machen auch im Abstieg echt Spass. Ich quere auf dem Band ein Stück zurück nach Süden und steige dann an geeigneter Stelle rechts hinauf in den Sattel zwischen Croda Marcora und Fopa de Matia. Am Grat entlang muss wegen den Schnees vorsichtig gestiegen werden, der Gipfel ist dann schnell erreicht und bietet einen genialen BLick nach Süden.
Das Kreuz ist das gleiche wie auf der Punta Sorapis und ist ebenfalls auf dem Pelmo, der Cima del Bra und dem Antelao zu finden. Drei der fünf hab ich nun, die anderen beiden folgen hoffentlich dieses Jahr.
Aus der Scharte nehme ich dann auch noch den/die Fopa de Matia mit, worauf ein großer Steinmann zu finden ist.
Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg und ist schnell erledigt. Einzig der Kamin ist seilfrei echt nicht ohne. Surfend durch das Geröll geht es danach hinunter ins Fond de Ruseco und im Laufschritt zurück ins Tal.

Fazit:
Wie schon die beiden Touren auf den Cristallo und den Pelmo eine wirklich fantastische Tour. Gefühlt eine gute Ecke länger, die Orientierung ist durchwegs einfach, die Kletter-Schwierigkeitsbewertung wird eigentlich nur durch den Kamin nach oben getrieben. Dieser sorgt allerdings dafür, das man auf dem Sorapis meistens alleine sein wird. T5 passt für diese Tour ganz gut, die Orientierung ist echt einfach und die Bänder lassen sich sehr gut gehen.
In diese wunderschöne Ecke wird es mich in den nächsten Jahren noch häufiger ziehen, hier gibt es ja noch einige geniale Gipfel zu erkunden :-)

Tourengänger: Andy84


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Kommentare (2)


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Nyn hat gesagt: Die Dolomiten...
Gesendet am 15. Februar 2025 um 13:36
....sind das Eldorado Italiens. Schätze ohne Ende.
Danke fürs Zeigen und Mitnehmen

VG

Andy84 hat gesagt: RE:Die Dolomiten...
Gesendet am 17. Februar 2025 um 09:44
Hi Markus,
ja die Dolomiten sind einfach wunderbar. Für mich die schönste Ecke der Alpen.
LG Andy


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