Punta Sorapis 3205m und Croda Marcora 3154m
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Servus.
Heute auf dem Programm der Punta Sorapis 3205m und die Croda Marcora 3154m.
Beide Berge bilden eine Einheit und sind gut miteinander zu verbinden. Wäre da nicht die Schlüsselstelle, sind es fast Wander-3000er für Bergfreaks.
Vorbemerkungen.
Einsame Berge sind es nicht, zumindest steigt die Besucherzahl am Sorapis stetig. Aber alles hält sich noch im Rahmen, ist doch der Zustieg ziemlich lang und die Schlüsselstelle gibts ja auch noch. Schreckensbeispiel für Herdentrieb ist der Antelao gegenüber, der markiert und beschildert ist, aber absolut nicht ungefährlich. Der Sorapis zählt immer noch zu den Paradeadressen der Südtiroler Zacken und ein Besuch sollte für uns Bergsteiger und Südtirolfans selbstverständlich sein.
Wer den Sorapis macht, der sollte die Croda Marcora auch gleich mitnehmen, schließlich quert man die Südostwand beim Auf- und Abstieg.
Ich war 4 mal auf dem Sorapis und ein 5tes mal ist nicht abwegig, ist es doch seit meiner Jugendzeit eine meiner Lieblingsregionen. Übrigens, die von anderen vorgefundene Schlaufe an der IIIer Stelle habe ich noch nie gesehen. Nötig ist die ohnehin nicht, aber verlassen sollte man sich auch nicht drauf. Im Gegenteil, ich finde es sehr gut, wenn sie nicht da ist, ist die Stelle doch die Wanderer- und Überheblichkeitsbremse.
Die Südostflanke des Sorapis hat früh in der Saison noch deutliche Schneereste, so dass Steigeisen und Pickel hilfreich sein können.
Es ist wie immer, den SG III sollte man drauf haben. Im Aufstieg gehen viele ohne Seil, das ist auch gut so, denn im Schottergehgelände ist das für Nachfolgende kein Spass. Die Steinschlaggefahr im unteren Routenteil, vom Einstieg bis zum langen Band in der Südostwand der Croda Marcora, ist bei viel Besuch zu beachten, sonst gering.
Zufahrt von Cortina d`Ampezzo nach San Vito di Cadore 1010m und im Ort links ab zum Lift. Mit diesem hoch zum Rifugio Scotter (zu Fuss 45 Min.). Von da in 30 Min zum Rifugio San Marco.
Das Rifugio San Marco ist ein paar Worte wert. Die Hütte ist ein ewiges Familienunternehmen, sie ist alt, aber der Rest ist klasse. Untertags beherrschen die Wanderer das Bild, aber nach Seilbahnschluss kehrt Ruhe ein. Die Mehrzahl der Besucher sind Klettersteiggeher, deshalb ist es schon nötig sein Plätzchen vorher zu reservieren. Die Verpflegung ist wirklich gut und wenn man die Hüttenwirtin rechtzeitig bittet, dann bekommt man abends als Nachspeise den leckeren Schokokuchen mit Espresso. Die Freiluftdusche ist einzigartig. Also, einfach die Hütte mal ausprobieren. Übrigens bleibe ich hier auch, wenn ich den Antelao, den Bastioni, die Cima bel Pra und den Torre Sabbioni steige.
Beschreibung, auf geht`s:
Von der Hütte der Wegbeschilderung Nr. 246 zum Bivacco Slataper bzw. Ferrata Berti folgen. Zunächst die Forcella Grande 2256m hoch. Langsam öffnet sich die beeindruckende Szenerie der Dolomitenzacken. Am Ende der Forcella geht es links (nordwärts) ab, weiter dem Wanderweg Nr. 246 folgen zum Bivacco Slataper.
Wenn das rote Bivacco in Sicht kommt, biegt man rechts ab vom Wanderweg und gelangt fast eben in das Schuttkar Fond de Ruseco, welches den Sorapis und die Croda Marcora untermauert. 2-3 Std. ab dem Rifugio San Marco.
Auf Steigspuren geht es nun direkt auf die gelbschwarzen Felsen zu. Der Einstieg ist deutlich rot markiert. Hier gibt es eine Stelle SG II. Danach quert man ansteigend auf einem Band nach links bis zur senkrechten Wand, alles markiert mit roten Punkten und Steinmännern. Hier spreizt sich ein Felszacken ab, der eine gut begehbare Rinne öffnet. Diesen Kamin hoch (50 Hm). Mittig befindet sich ein Klemmblock, Stelle Sg III-, Rest SG II. Tipp: auf dem Felsblock gibt es einen Griff! Über dem Block gibt es einen Haken (manchmal soll hier auch eine Schlinge sein?!). Wer diesen beim Abstieg nutzt, der braucht max. ein 25m Seil zum runterhangeln. Am Rinnenende ist ebenfalls ein Haken (extra zum Abseilen, hier 50m Seil nötig). Die Rinne ist nicht ausgesetzt.
Ich vermute es gibt heute im Kamin keine Schlinge, weil die Route nach dem schneereichen Winter nicht frei ist. Die Altschneereste am Ende des grossen Bandes sind bergsteigerisch nicht ohne.
Nach dem Kamin geht es kurz im SG II- weiter, dann folgt offenes Gehgelände. Man steigt südwärts aufwärts über Schuttfelder zur abgesetzten Südostwand der Croda Marcora (deutliche Spuren und Steinmänner), hier setzt ein grosses Band an, welches nach Norden zieht. Kurz später wird eine Stelle gekreuzt, an der Wasser vom Schneefeld darüber herabrinnt, hier ist der Zustieg zur Croda Marcora.
Noch eine Anmerkung: in dem offenen Gelände nach dem Kamin ist es eigentlich egal wie man ansteigt, denn das Ziel, das Band unter der Felswand kann man nicht verfehlen. Allerdings sollte man stets auf die Steinschlaggefahr für Folgende achten. Die Schneefelder heute zwingen uns auch zum Ausweichen in sehr schotteriges Gelände.
Man quert weiter das Band, welches deutlich mit Steinmännern markiert ist.
Am Bandende geht es rot markiert um einen Sporn und dann über Felsblöcke und Rinnen (alles max. SG II) weiter nach oben. Manchmal sind es schon fast zu viel Markierungen. Schließlich gelangt man an den Südwestgrat des Sorapis (Tiefblick zum Minigletscher). Es folgt ein luftiger Spreizschritt und dann wird ein Felspfeiler auf einem ausgesetzten Band (SG II+) gequert. Schliesslich die folgende Rinne SG II- zum Gipfel. Punta Sorapis 3205m, Alukreuz (südtiroler Massenware), Gipfelbuch, wenig Platz, 2 bis 2,5 Std vom Einstieg.
Es folgt der Abstieg entlang des Aufstiegwegs, bis zum langen Band. Dort wo sich die Croda Marcora absenkt gibt es einen Einschnitt, hier kommen Quellen vom Schneefeld darüber herab, dies ist der Zustieg zur Croda Marcora. Zunächst kurz durch diesen Felsriegel (max. SG II-) und danach über das Schneefeld, oder nur über Gehgelände südwärts zum Gipfel (unmarkiert, danke). Croda Marcora 3154m, Alukreuz (südtiroler Massenware), Gipfelbuch und alleine sein. Die Route kann man sich vom Sorapis aus anschauen. 1,5 Std vom Sorapisgipfel.
Jetzt alles wieder runter. Beim Wegweiser oberhalb der Forcella Grande kurz innehalten und den Torre Sabbioni bewundern (SGIII+) und die Cima bel Pra, ein Geheimtipp. Von der Croda Marcora zum Rifugio San Marco 3 Std.
Viel Spass beim Bildchen kucken, viel Glück wenn ihr diese beiben gutmütigen Gipfel besucht,
habe die Ehre, Berg heil
Bergteufel
Heute auf dem Programm der Punta Sorapis 3205m und die Croda Marcora 3154m.
Beide Berge bilden eine Einheit und sind gut miteinander zu verbinden. Wäre da nicht die Schlüsselstelle, sind es fast Wander-3000er für Bergfreaks.
Vorbemerkungen.
Einsame Berge sind es nicht, zumindest steigt die Besucherzahl am Sorapis stetig. Aber alles hält sich noch im Rahmen, ist doch der Zustieg ziemlich lang und die Schlüsselstelle gibts ja auch noch. Schreckensbeispiel für Herdentrieb ist der Antelao gegenüber, der markiert und beschildert ist, aber absolut nicht ungefährlich. Der Sorapis zählt immer noch zu den Paradeadressen der Südtiroler Zacken und ein Besuch sollte für uns Bergsteiger und Südtirolfans selbstverständlich sein.
Wer den Sorapis macht, der sollte die Croda Marcora auch gleich mitnehmen, schließlich quert man die Südostwand beim Auf- und Abstieg.
Ich war 4 mal auf dem Sorapis und ein 5tes mal ist nicht abwegig, ist es doch seit meiner Jugendzeit eine meiner Lieblingsregionen. Übrigens, die von anderen vorgefundene Schlaufe an der IIIer Stelle habe ich noch nie gesehen. Nötig ist die ohnehin nicht, aber verlassen sollte man sich auch nicht drauf. Im Gegenteil, ich finde es sehr gut, wenn sie nicht da ist, ist die Stelle doch die Wanderer- und Überheblichkeitsbremse.
Die Südostflanke des Sorapis hat früh in der Saison noch deutliche Schneereste, so dass Steigeisen und Pickel hilfreich sein können.
Es ist wie immer, den SG III sollte man drauf haben. Im Aufstieg gehen viele ohne Seil, das ist auch gut so, denn im Schottergehgelände ist das für Nachfolgende kein Spass. Die Steinschlaggefahr im unteren Routenteil, vom Einstieg bis zum langen Band in der Südostwand der Croda Marcora, ist bei viel Besuch zu beachten, sonst gering.
Zufahrt von Cortina d`Ampezzo nach San Vito di Cadore 1010m und im Ort links ab zum Lift. Mit diesem hoch zum Rifugio Scotter (zu Fuss 45 Min.). Von da in 30 Min zum Rifugio San Marco.
Das Rifugio San Marco ist ein paar Worte wert. Die Hütte ist ein ewiges Familienunternehmen, sie ist alt, aber der Rest ist klasse. Untertags beherrschen die Wanderer das Bild, aber nach Seilbahnschluss kehrt Ruhe ein. Die Mehrzahl der Besucher sind Klettersteiggeher, deshalb ist es schon nötig sein Plätzchen vorher zu reservieren. Die Verpflegung ist wirklich gut und wenn man die Hüttenwirtin rechtzeitig bittet, dann bekommt man abends als Nachspeise den leckeren Schokokuchen mit Espresso. Die Freiluftdusche ist einzigartig. Also, einfach die Hütte mal ausprobieren. Übrigens bleibe ich hier auch, wenn ich den Antelao, den Bastioni, die Cima bel Pra und den Torre Sabbioni steige.
Beschreibung, auf geht`s:
Von der Hütte der Wegbeschilderung Nr. 246 zum Bivacco Slataper bzw. Ferrata Berti folgen. Zunächst die Forcella Grande 2256m hoch. Langsam öffnet sich die beeindruckende Szenerie der Dolomitenzacken. Am Ende der Forcella geht es links (nordwärts) ab, weiter dem Wanderweg Nr. 246 folgen zum Bivacco Slataper.
Wenn das rote Bivacco in Sicht kommt, biegt man rechts ab vom Wanderweg und gelangt fast eben in das Schuttkar Fond de Ruseco, welches den Sorapis und die Croda Marcora untermauert. 2-3 Std. ab dem Rifugio San Marco.
Auf Steigspuren geht es nun direkt auf die gelbschwarzen Felsen zu. Der Einstieg ist deutlich rot markiert. Hier gibt es eine Stelle SG II. Danach quert man ansteigend auf einem Band nach links bis zur senkrechten Wand, alles markiert mit roten Punkten und Steinmännern. Hier spreizt sich ein Felszacken ab, der eine gut begehbare Rinne öffnet. Diesen Kamin hoch (50 Hm). Mittig befindet sich ein Klemmblock, Stelle Sg III-, Rest SG II. Tipp: auf dem Felsblock gibt es einen Griff! Über dem Block gibt es einen Haken (manchmal soll hier auch eine Schlinge sein?!). Wer diesen beim Abstieg nutzt, der braucht max. ein 25m Seil zum runterhangeln. Am Rinnenende ist ebenfalls ein Haken (extra zum Abseilen, hier 50m Seil nötig). Die Rinne ist nicht ausgesetzt.
Ich vermute es gibt heute im Kamin keine Schlinge, weil die Route nach dem schneereichen Winter nicht frei ist. Die Altschneereste am Ende des grossen Bandes sind bergsteigerisch nicht ohne.
Nach dem Kamin geht es kurz im SG II- weiter, dann folgt offenes Gehgelände. Man steigt südwärts aufwärts über Schuttfelder zur abgesetzten Südostwand der Croda Marcora (deutliche Spuren und Steinmänner), hier setzt ein grosses Band an, welches nach Norden zieht. Kurz später wird eine Stelle gekreuzt, an der Wasser vom Schneefeld darüber herabrinnt, hier ist der Zustieg zur Croda Marcora.
Noch eine Anmerkung: in dem offenen Gelände nach dem Kamin ist es eigentlich egal wie man ansteigt, denn das Ziel, das Band unter der Felswand kann man nicht verfehlen. Allerdings sollte man stets auf die Steinschlaggefahr für Folgende achten. Die Schneefelder heute zwingen uns auch zum Ausweichen in sehr schotteriges Gelände.
Man quert weiter das Band, welches deutlich mit Steinmännern markiert ist.
Am Bandende geht es rot markiert um einen Sporn und dann über Felsblöcke und Rinnen (alles max. SG II) weiter nach oben. Manchmal sind es schon fast zu viel Markierungen. Schließlich gelangt man an den Südwestgrat des Sorapis (Tiefblick zum Minigletscher). Es folgt ein luftiger Spreizschritt und dann wird ein Felspfeiler auf einem ausgesetzten Band (SG II+) gequert. Schliesslich die folgende Rinne SG II- zum Gipfel. Punta Sorapis 3205m, Alukreuz (südtiroler Massenware), Gipfelbuch, wenig Platz, 2 bis 2,5 Std vom Einstieg.
Es folgt der Abstieg entlang des Aufstiegwegs, bis zum langen Band. Dort wo sich die Croda Marcora absenkt gibt es einen Einschnitt, hier kommen Quellen vom Schneefeld darüber herab, dies ist der Zustieg zur Croda Marcora. Zunächst kurz durch diesen Felsriegel (max. SG II-) und danach über das Schneefeld, oder nur über Gehgelände südwärts zum Gipfel (unmarkiert, danke). Croda Marcora 3154m, Alukreuz (südtiroler Massenware), Gipfelbuch und alleine sein. Die Route kann man sich vom Sorapis aus anschauen. 1,5 Std vom Sorapisgipfel.
Jetzt alles wieder runter. Beim Wegweiser oberhalb der Forcella Grande kurz innehalten und den Torre Sabbioni bewundern (SGIII+) und die Cima bel Pra, ein Geheimtipp. Von der Croda Marcora zum Rifugio San Marco 3 Std.
Viel Spass beim Bildchen kucken, viel Glück wenn ihr diese beiben gutmütigen Gipfel besucht,
habe die Ehre, Berg heil
Bergteufel
Tourengänger:
bergteufel

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