Inners Barrhorn über Schöllijoch


Publiziert von Bjoern , 11. September 2012 um 21:05.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 2 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2450 m
Abstieg: 1800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahnhof in St. Niklaus
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Gruben ist regelmäßig mit dem ÖV nur in der Hauptsaison zu erreichen. Weil die schmale Zufahrtsstraße neu asphaltiert wurde, mussten wir bis Oberems zu Fuß gehen. Von dort mit der Seilbahn nach Turtmann. Die 1800 Meter für den Abstieg beziehen sich auf Gruben.
Unterkunftmöglichkeiten:Topalihütte, Turtmannhütte, Hotels in Gruben

Endlich ist es soweit und wir sind am frühen Morgen mit dem Auto ins Wallis aufgebrochen. Eine Woche lang wollen wir uns hier ein bisschen austoben und die wunderschöne Bergwelt genießen und erkunden.

Gegen Mittag können wir dann schließlich die Rucksäcke schultern. Der Weg von St. Niklaus zur Topalihütte hat es auch gleich in sich. Wenn man, so wie wir, aus dem Flachland anreist, ist der Anstieg doch sehr steil. Aber wir haben ja Zeit und die Sonne scheint. Und so kommen wir schließlich auf der Topalihütte an. Dort werden wir nett empfangen und gut bekocht. Wir sind die einzigen, die heute hier übernachten. So genießen wir in aller Seelenruhe die Aussicht zur mittlerweile wolkenverhangenen Mischabel und in die Berner Alpen mit dem beeindruckenden Aletschgletscher. Mit der Sonne gehen auch wir schlafen.

Für den nächsten Tag haben wir uns die beiden Barrhörner vorgenommen. Nach einem guten Müsli und Kaffee brechen wir auf. Ab 3000 m kommt Hochtourenfeeling auf. Es liegt durchgehend Schnee, der aber super zu gehen ist und so kommen wir ohne Steigeisen gut über den Gletscher. Die Schlüsselstelle, der kurze Klettersteig aufs Schöllijoch ist durch Leitern mittlerweile so entschärft, dass man problemlos hoch kommt. Dort kündigt sich schon an, was uns dann auf dem Gipfel erwarten sollte. Ein scharfer kalter Wind fegt uns um die Ohren. Auf den letzten Metern zum Gipfel des Inneren Barrhorn werden wir fast vom Grat gefegt. Wir sind wohl die ersten  am Gipfel nach dem Schneefall vor ein paar Tagen. Bis circa 50 Meter unter den Gipfel ist eine Spur vorhanden, die plötzlich in etwas tieferem Schnee aufhört. 

Das Wetter ist übrigens sehr interessant. Nach Süden ist mittlerweile alles mit dunklen schwarzen Wolken verhangen. Nach Norden herrscht bestes Wetter mit einer 1A-Fernsicht. Wir sind uns nicht sicher, ob das hält. Hin und wieder bläst es auch dichte Wolkenschwaden über den Gipfel. Also beschließen wir, auf das Üssers Barrhorn zu verzichten und machen uns gleich an den Abstieg. Schnell lässt der Wind nach und es wird wieder wärmer. 

Der Absteig über die Turtmannhütte bis nach Gruben zieht sich gegen Ende doch etwas in die Länge. Im Hotel Schwarzhorn angekommen, gönnen wir uns zuerst einmal eine Dusche und lassen dann den Tag bei einem guten Essen und einem Bier ausklingen.

Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass die Straße nach Turtmann gesperrt ist und kein Bus fährt. Also gehen wir gemütlich durch das idyllische, ruhige Turtmanntal bis Oberems von wo aus wir mit der kleinen Seilbahn ins Rhonetal schweben. Kaum zu glauben, dass das hektische Mattertal nur ein Tal weiter östlich liegt. 

Eine tolle abwechslungsreiche Tour, mit der wir uns auf die kommenden Tage einstimmen konnten. Auch wenn die Luft ohne Akklimatisation auf 3500 Metern in steilem Gelände sehr dünn wird. Dafür entschädigt die Sicht vom Gipfel allemal. Das spannende Wetter hat der Sache einen besonderen Reiz gegeben. 

Tourengänger: Bjoern, Priesy


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