Zur Alpe di Fuori und auf unbekanntem Weg zurück nach Domodossola


Publiziert von ABoehlen , 1. September 2012 um 15:07.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:25 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1330 m
Abstieg: 1340 m
Strecke:Preglia - Canei - Onzo - Alpe Fuori - Onzo - Caddo - Mocogna - Domodossola
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Comazzibus nach Preglia
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Domodossola
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Corona in Domodossola
Kartennummer:LK275(T) Valle Antigorio und 285(T) Domodossola

Link zum vorherigen Tag

Auch der Mittwoch beginnt mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad schon morgens um 7.00 Uhr. Wieder stärken wir uns mit einem ausgiebigen Frühstück und kaufen danach bei "Domo Frutta" und im COOP das Picknick für den heutigen Tag ein. Mit dem "Comazzi"-Bus fahren wir anschliessend nach Norden aus der Stadt hinaus und auf einer schnurgeraden Strasse in den Nachbarort Preglia (288 m) hinein.

Hier beginnt ein Aufstieg, der mir von einer Winterwanderung noch in guter Erinnerung ist. Anders als auf der Landeskarte 275T dargestellt, kürzt der Wanderweg die vielen Kurven des Strässchens ab, sodass wir rasch an Höhe gewinnen. Die Sonne brennt aber heiss und bereits nach wenigen Dutzend Höhenmetern sind wir ziemlich nass geschwitzt.

Oberhalb von Canei treffen wir auf ca. 580 m auf eine Weggabelung, von wo an der Wanderweg nun dem schmalen Asphaltsträsschen folgt. Dieses ist aber ausserordentlich steil, womit sich der Hartbelag sogar als Vorteil erweist, weil man so nämlich nicht rutscht und keine Energie nutzlos verpufft.

Der nächste Wegpunkt ist die Alpe Onzo (811 m), auf einer schmalen Terrasse im ansonsten sehr steilen Westhang des Val Divedro gelegen. Überraschenderweise steht uns von hier an wieder ein separater Fussweg zur Verfügung, der die weit ausholenden Strassenkehren abkürzt. Dieser Pfad ist zwar in der Folge nicht immer gut ausgeprägt, vor allem dort nicht, wo der Wald eher licht und der Waldboden gleichmässig mit Laub bedeckt ist. Dennoch erreichen wir relativ problemlos nach rund zweieinhalb Stunden Wanderzeit die weite Fläche der Alpe Fuori (1531 m).

Im Gegensatz zu so mancher Alp in dieser Gegend ist hier nichts verwahrlost, sondern es weiden Pferde und Esel vor gepflegten Häusern. Besonders die Esel sind sehr zutraulich und lassen sich ausgiebig kraulen. Sie sind aber auch neugierig und damit sie uns auf der Suche nach Fressbarem nicht den Rucksack ausräumen, offerieren wir ihnen ein Stück Fenchel, welches mit wenigen Bissen im Innern verschwindet. Unsereiner hat an dieser sehr kompakten Knolle weit ausgiebiger zu kauen!

Nach einer längeren Pause nehmen wir den Rückweg auf derselben Strecke in Angriff, was leider einmal mehr nicht ohne Verhauer vor sich geht. Ist es die Müdigkeit, nachlassende Konzentration oder sind schwach ausgeprägte Pfade im Aufstieg einfach besser zu finden als im Abstieg? Wir wissen es nicht, auf jeden Fall müssen wir das eine oder andere Mal wieder ein Stück zurück. Im sehr steilen und felsigen Abhang könnte ein zu starkes Vom-Wege-Abkommen sonst schlimme Folgen haben.

Bei der Kreuzung oberhalb von Canei entscheiden wir uns, den Weg nach Monte einzuschlagen. Bei meiner damaligen Winterwanderung ging das nicht ohne Schwierigkeiten, daher möchte ich es gerne nochmals versuchen. Aber es ist wie verhext, wieder kommen wir vom Weg ab und verfehlen den Ort Monte. Der Pfad, auf dem wir uns bewegen, verläuft auf ca. 600 m Höhe und ist in der Karte definitiv nicht drin. Interessanterweise ist er aber mit farbigen Pfeilen auf den Felsen markiert. Auch den Schriftzug "Caddo" können wir wiederholt beobachten. Daher gehen wir gespannt weiter.

Es ist ein wirklich schöner und hochinteressanter, allerdings auch recht anspruchsvoller Höhenweg. Kritische Stellen sind aber mit Seilen gesichert. Im dichten Laubwald sieht man leider nicht allzu viel. Jedoch merke ich mir diese Verbindung, um wieder einmal eine Tour im (hoffentlich schneearmen) Winter zu machen und das ganze dann auch fotografisch besser zu dokumentieren.

Zum Schluss geht es schliesslich ziemlich steil nach Caddo hinunter. Hier ist auf der Karte wieder ein Weg verzeichnet, der entlang der Koordinate 664 bis auf ca. 1300 m ansteigt. Wir befinden uns nun an der Abbruchkante gegen das Tal des des Riale Deseno hin. Genau gegenüber verläuft der Weg, den wir am Montag begangen haben.

Als wir endlich in Caddo (330 m) wieder den Talgrund erreichen, ist es schon fast 18.00 Uhr. Der Magen knurrt und die Aussicht auf ein leckeres Abendessen verleiht uns neue Energie. Daher legen wir den letzten Abschnitt via Mocogna, über die Mauer und quer durch die Stadt in einem Höllentempo zurück - "Sprintwandern", wie wir das nennen!

Der Abend beginnt anschliessend mit einem leckeren Gelato als Apéro, bevor wir uns im gemütlichen Innenhof der "Antica Osteria da Bó" niederlassen, wo eine Trockenfleischplatte, Lammkoteletten, Pommes und grüner Salat aufgetischt wird, begleitet von reichlich Bier. Und ohne Dessert gehen wir natürlich auch nicht nach Hause...

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Tourengänger: ABoehlen


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