Domodossola, Preglia und Umgebung


Publiziert von ABoehlen , 23. Dezember 2008 um 21:22.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:23 Dezember 2008
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:Domodossola - Mocogna - Caddo - Monte - Preglia - Canei - Monte - Caddo - Mocogna - Domodossola
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Domodossola
Unterkunftmöglichkeiten:diverse meist kleinere Hotels in Domodossola, z.B. "Da Sciolla"
Kartennummer:LK275 Valle Antigorio, 285(T) Domodossola

Da ich mit dem Schnee nicht wirklich viel anfangen kann, hat für mich die Gegend um Domodossola besonders auch im Winter eine grosse Anziehnungskraft. Kann man doch dort auch in dieser Jahreszeit bei angenehmen Temperaturen und weitgehend schneefreiem Gelände interessante Wanderungen unternehmen.

Die Cisalpino-Pannenzüge sind vorerst still gelegt. Gut so! Stattdessen verkehren wieder richtige Züge mit Lok und Wagen von Bern aus Richtung Italien. So verläuft die Fahrt an diesem Dienstagmorgen reibungslos, wenn auch aus unbekannten Gründen über die Lötschberg-Bergstrecke gefahren wird. In Domodossola nehme ich schon beim Aussteigen erfreut zur Kenntnis, dass es hier einige Grade wärmer ist, als nördlich der Alpen. Dazu herrscht strahlender Sonnenschein, beste Bedingungen also für eine Tour.

Die auf der neuen T-Karte als Wanderweg verzeichnete Verbindung aus der Stadt heraus nach Mocogna finde ich mehr oder weniger, wenn auch nichts markiert ist. Jenseits der Brücke steige ich in den autofreien Ortskern von Mocogna hinauf, von wo aus laut besagter Karte ein Weg nach Caddo weiterführen soll. Davon ist allerdings nichts zu finden; die diversen Pfade, die von der Strasse in die gewünschte Richtung abbiegen, führen zu Liegenschaften oder Gärten, wo alles "Proprietà privata" ist. Und falls einer mit dem Gedanken spielen sollte, sich über derlei Verbote hinwegzusetzen, so wird ihn ein wütend kläffender Hund eines Besseren belehren! Überhaupt ist allen Personen mit einer Hunde-Phobie von dieser Tour ausdrücklich abzuraten, denn auch wer auf den "erlaubten" Strässchen und Wegen bleibt, wird auf Schritt und Tritt angebellt. Meist bleiben die Viecher zwar hinter starken Metallzäunen, aber leider nicht immer...

Mangels Alternativen benutze ich also die Strasse bis Caddo, wo später linkerhand ein Strässchen nach Monte hinauf abbiegt. Steil geht es in engen Kehren den Berg hoch und unter der durchaus kräftig einstrahlenden Dezember-Sonne komme ich bald ordentlich ins Schwitzen.

Monte (425 m) ist ein kleines Dörfchen mit prächtiger Aussicht über das ganze Tal. In den Gärten erfreuen immergrüne Palmen das Auge, während die zahlreichen Bananenstauden nach dem ersten Frost den Schirm zugeklappt haben. Macht nichts, wenn es wärmer wird, werden sie wieder austreiben, meine Banane auf dem Balkon hat das auch schon durchgemacht!

Auf einem teils undeutlichen Gras- und Dreckweg steige ich nun nach Preglia hinunter und komme dabei unweit des Bahnhofes unter dem grossen Eisenbahnviadukt hindurch. Ein kurzes Stück nur folge ich anschliessend der Hauptstrasse in der Ortsmitte (288 m), ehe ich wieder bergwärts abbiege. Ein perfekt markierter Weg kürzt die zahlreichen Strassenkehren ab, die zum Bahnhof (332 m) hinaufführen. Dort geht es auf der Brücke über die Geleise und munter weiter den Berg hinauf. Ab Canei (455 m, auf der LK fälschlicherweise Canci geschrieben) folge ich einem Strässchen weiter, bis zu einer Weggabelung auf 580 m. Ein Wegweiser zeigt von hier aus nach Monte, was mir durchaus entgegen kommt, kann ich doch so eine schöne Rundtour machen. Leider erweist sich diese Verbindung bald als ziemlich schwierig, denn aufgrund der Schneeschmelze spritzt das Wasser aus jeder Ritze im Boden und der Weg ist völlig verschlammt. Bei der Hütte, wo auf der LK der 5. Kl zum 6. Kl-Weg wird, ist vom Weg im Dickicht bald keine Spur mehr zu sehen. Das heisst einmal mehr durchs Geäst kraxeln, wohl zum letzten Mal in diesem Jahr. Das steile Gelände, die permanente Nässe und der laubbedeckte Boden, wo man nie sieht, was darunter ist, macht das ganze auch nicht einfacher, aber offenbar zahlt sich die Erfahrung aus, und ich komme punktgenau an den Ortseingang von Monte, wo ein nunmehr guter Weg durch lauschige Gässchen wieder zum Strässchen hinunterleitet.

Der Rückweg ist nun gegeben: Mehr oder weniger entlang der Strasse nach Caddo und Mocogna und weiter nach Domodossola hinein. Dort folgt noch ein gemütlicher Einkauf im Coop, wo man so gar nicht merkt, dass morgen Weihnachten ist, und schliesslich ein Bierchen in der Bar Regina.

Für den Rückweg entschliesse ich mich für die gemütliche Variante. Mit dem Comazzibus führt die interessante Fahrt durch die Dörfer und auf der Autobahn ins Val Divedro hinauf. Da dieser Bus quasi ein Bahnersatz ist (Regionalzüge Brig - Domodossola gibt es tagsüber nicht mehr), gilt sogar das GA! In Iselle wartet bereits der Autozug mit dem Salonwagen an der Spitze für eine komfortable Fahrt heim Richtung Schweiz.

Fazit: Wandern unter Palmen - dazu muss man gar nicht weit fahren. Südlich der Alpen ist das selbst um Weihnachten herum möglich und erst noch bei angenehmen Temperaturen. Was will man mehr!

Tourengänger: ABoehlen


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Kommentare (1)


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Zaza hat gesagt: neve a Domodossola
Gesendet am 24. Dezember 2008 um 10:56
...und ein paar Höhenmeter weiter oben sieht es dieser Tage dann so aus:
Klick

cari saluti, zaza


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