Tristes Biwak? Im Gegenteil!
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Schon lange mal wollte ich wieder ein gipfelnahes Biwak machen - das einmalige Wetter lieferte dazu den fast schon ultimativen Antrieb. So wurde mir nach gar nicht so zähen Verhandlungen ein Slot von Sa.-Vormittag - So.- früher Nachmittag zugestanden.
Dieses Bild ist mir schon vor einiger Zeit als perfekter Biwakplatz knapp über 3000m aufgefallen - ein zauberhaftes Podest mit sogar etwas Grün, Sonne von allerfrüh bis allerspät.
Noch die dringendsten Einkäufe und die Kinder bade- und reisebereit gemacht, dann auf den 10.12-Zug ab nach Vättis. Leider fährt erst 2h später ein Poschi nach Gigerwald hoch, sodass ich die Strecke bei brütendster Hitze per Velo selbst bewältigen musste - der anstrengendste Teil der ganzen Tour... Ab St. Martin (etwas lächerlich, der Riesen-Zirkus um das ehemalige Walserweilerchen und die angeblich "dickste Fichte"...) zu Fuss zum Schräawisli und - immer im Aufstiegssinne rechts des Hauptbaches bleibend, zum zauberhaften Plateau des ehemaligen Glasergletschers - es existieren an der Wand noch einige Eisblöcke - empor. An offensichtlicher Stelle auf die Glaseregg, die eine eindrückliche Frontalsicht auf die (zu dieser Jahreszeit) grausliche Glaserrus bietet. Problem- und infolge Trittspuren recht mühelos empor an die Steilstufe, die man (im Aufstiegssinne) recht des Baches überwindend - zuoberst wenige Züge exponierter Kletterei (T5, II). So erreicht man ein 2. zauberhaftes Plateau, das mit seinen Bächlein ebenfalls einen hübschen Biwakplatz abgäbe. Über Schieferschutt zu den Resten des Tristelfirns und nun am besten über diesen zur Einsattelung am Beginn des SO-Grates, der über hübsche, einfache Verrucano-Stufen und ohne mühsame Schutthänge auf den Gipfel führt. Lohnende, vielseitige Route! Für die Hochsommerwärme schier unglaubliche Fernsicht von Ortler bis Weisshorn, von Lindau/Bregenz bis Vogesen, im Norden bis auf das obligate Wölkchen am wolkenreichsten Berg der Schweiz, dem Ringelspitz, gänzlich quellwolkenfrei. Da ich kein Boulderer bin, begnügte ich mich mit des Gipfelblocks Nachbar und stieg dann auf das Biwakplateau ab. 3h Zeit mit Sünnele, Köchelen etc. bis Sonnenuntergang, für den ich nochmals auf den Gipfel stieg (Sönset 20.35 - Horizontlinie 1500m tiefer - einfach traumhaft!).
Knochentrockene, angenehme Nacht, Sonnenaufgang im Schlafsack 06.25 und damit früher als auf dem Weisshorn! Ab dann allerdings lief's nicht mehr ganz nach Plan..., schon im Vorfeld hatte ich leise Zweifel, ob sich die Steilstufe im NW-Grat des Tristelhorns gefahrlos abklettern liesse..., insbesondere grad als erste morgendliche Schritte und mit schwerem Rucksack. Und nach den ersten heiklen Metern wurde mir die Sache zu bunt, und ich trat den Rückzug an - wie nprace und Matt erachte ich die Stelle im Abstieg als heikel, weil sich die Festigkeit der Tritte und Griffe nicht genügend prüfen lässt - also eher NW-Grat im Aufstieg und Glaseregg im Abstieg! Alsodann grosszügige Umgehung über den (etwas öden) SW-Grat runter bis ca. 2400m und - am zauberhaft auf einer Kuppe gelegenen Laghet vorbei - bei Pt. 2707 wieder auf den Grat empor und weiter auf den Piz Sax (T4+). Im Abstieg leider ein Déja-vu: Die nordseitige Umgehung des Gratabbruchs ist derart brüchig und steil, dass sie mir ebenfalls als zu heikel erschien; somit Rückzug und erneute Schlaufe gen Süden..., und wieder rauf auf den Grat bei der Trinser Furgge, wo ich halb 12 eintreffe - dem Zeitpunkt, an dem ich in etwa in Bad Ragaz zurück sein wollte... 12.30 Alp Sardona - 13.25 St. Martin, grad rechtzeitig für den Beginn des Talabwärts-Slots auf der engen Strasse am See - 14.28 Bad Ragaz, nach toller Abfahrt inkl. brütend heissem Gegenaufstieg nach Vadura..., 14.32 Zug ab, 16.05 Ankunft im völlig überfüllten Mythenquai zur Kindermitbetreuung und Erfrischung...
Fazit: Herrlicher Biwakplatz, Routenkombination mit Optimierungsbedarf: Entweder NW-Grat rauf und Glaseregg runter oder dann ohne Bike und dafür nach Barghis runter...
P.S. 1: Die Schwierigkeitsbewertungen in HIKR für den Tristelhorn NW-Grat gehen von T5/I bis T6/III - die mE ausgewogensten Bewertungen + besten Routenbeschriebe finden sich hier (Links zu "Gipfelbuch")
P.S. 2: Kamera diesmal nicht verloren - aber dafür bereits zu Hause vergessen..
Dieses Bild ist mir schon vor einiger Zeit als perfekter Biwakplatz knapp über 3000m aufgefallen - ein zauberhaftes Podest mit sogar etwas Grün, Sonne von allerfrüh bis allerspät.
Noch die dringendsten Einkäufe und die Kinder bade- und reisebereit gemacht, dann auf den 10.12-Zug ab nach Vättis. Leider fährt erst 2h später ein Poschi nach Gigerwald hoch, sodass ich die Strecke bei brütendster Hitze per Velo selbst bewältigen musste - der anstrengendste Teil der ganzen Tour... Ab St. Martin (etwas lächerlich, der Riesen-Zirkus um das ehemalige Walserweilerchen und die angeblich "dickste Fichte"...) zu Fuss zum Schräawisli und - immer im Aufstiegssinne rechts des Hauptbaches bleibend, zum zauberhaften Plateau des ehemaligen Glasergletschers - es existieren an der Wand noch einige Eisblöcke - empor. An offensichtlicher Stelle auf die Glaseregg, die eine eindrückliche Frontalsicht auf die (zu dieser Jahreszeit) grausliche Glaserrus bietet. Problem- und infolge Trittspuren recht mühelos empor an die Steilstufe, die man (im Aufstiegssinne) recht des Baches überwindend - zuoberst wenige Züge exponierter Kletterei (T5, II). So erreicht man ein 2. zauberhaftes Plateau, das mit seinen Bächlein ebenfalls einen hübschen Biwakplatz abgäbe. Über Schieferschutt zu den Resten des Tristelfirns und nun am besten über diesen zur Einsattelung am Beginn des SO-Grates, der über hübsche, einfache Verrucano-Stufen und ohne mühsame Schutthänge auf den Gipfel führt. Lohnende, vielseitige Route! Für die Hochsommerwärme schier unglaubliche Fernsicht von Ortler bis Weisshorn, von Lindau/Bregenz bis Vogesen, im Norden bis auf das obligate Wölkchen am wolkenreichsten Berg der Schweiz, dem Ringelspitz, gänzlich quellwolkenfrei. Da ich kein Boulderer bin, begnügte ich mich mit des Gipfelblocks Nachbar und stieg dann auf das Biwakplateau ab. 3h Zeit mit Sünnele, Köchelen etc. bis Sonnenuntergang, für den ich nochmals auf den Gipfel stieg (Sönset 20.35 - Horizontlinie 1500m tiefer - einfach traumhaft!).
Knochentrockene, angenehme Nacht, Sonnenaufgang im Schlafsack 06.25 und damit früher als auf dem Weisshorn! Ab dann allerdings lief's nicht mehr ganz nach Plan..., schon im Vorfeld hatte ich leise Zweifel, ob sich die Steilstufe im NW-Grat des Tristelhorns gefahrlos abklettern liesse..., insbesondere grad als erste morgendliche Schritte und mit schwerem Rucksack. Und nach den ersten heiklen Metern wurde mir die Sache zu bunt, und ich trat den Rückzug an - wie nprace und Matt erachte ich die Stelle im Abstieg als heikel, weil sich die Festigkeit der Tritte und Griffe nicht genügend prüfen lässt - also eher NW-Grat im Aufstieg und Glaseregg im Abstieg! Alsodann grosszügige Umgehung über den (etwas öden) SW-Grat runter bis ca. 2400m und - am zauberhaft auf einer Kuppe gelegenen Laghet vorbei - bei Pt. 2707 wieder auf den Grat empor und weiter auf den Piz Sax (T4+). Im Abstieg leider ein Déja-vu: Die nordseitige Umgehung des Gratabbruchs ist derart brüchig und steil, dass sie mir ebenfalls als zu heikel erschien; somit Rückzug und erneute Schlaufe gen Süden..., und wieder rauf auf den Grat bei der Trinser Furgge, wo ich halb 12 eintreffe - dem Zeitpunkt, an dem ich in etwa in Bad Ragaz zurück sein wollte... 12.30 Alp Sardona - 13.25 St. Martin, grad rechtzeitig für den Beginn des Talabwärts-Slots auf der engen Strasse am See - 14.28 Bad Ragaz, nach toller Abfahrt inkl. brütend heissem Gegenaufstieg nach Vadura..., 14.32 Zug ab, 16.05 Ankunft im völlig überfüllten Mythenquai zur Kindermitbetreuung und Erfrischung...
Fazit: Herrlicher Biwakplatz, Routenkombination mit Optimierungsbedarf: Entweder NW-Grat rauf und Glaseregg runter oder dann ohne Bike und dafür nach Barghis runter...
P.S. 1: Die Schwierigkeitsbewertungen in HIKR für den Tristelhorn NW-Grat gehen von T5/I bis T6/III - die mE ausgewogensten Bewertungen + besten Routenbeschriebe finden sich hier (Links zu "Gipfelbuch")
P.S. 2: Kamera diesmal nicht verloren - aber dafür bereits zu Hause vergessen..
Tourengänger:
Voralpenschnüffler

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