Durch den Perlacher Forst auf den Perlacher Mugl


Publiziert von Gemse , 4. Juli 2012 um 13:07.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:30 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 85 m
Abstieg: 85 m
Strecke:Gundschule München-Harlaching - Perlacher Park - Perlacher Mugl - Perlacher Park - Grundschule München-Harlaching (19,8 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem MVG (Münchner Verkehrverbund) U 1 Endhaltestelle Mangfallplatz, Ausgang "Am Hollerbusch"
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito.
Unterkunftmöglichkeiten:keine nötig

Man soll’s nicht glauben, da mache ich heute eine gemütliche Wanderung durch den Perlacher Forst. Hierbei entdecke ich einen kleinen etwa 30 m hohen Erdhügel, den “Perlacher Mugl“, den ich natürlich als leidenschaftlicher Gipfelsammler gleich bezwungen habe. Zuhause angekommen mache ich mich gleich daran einen Hikr-Bericht zu schreiben und wähnte mich als Erster den Mugl bestiegen zu haben. Also versuchte ich dank GPS den Mugl als neuen Wegepunkt zu markieren, aber nein Tef war schon da gewesen. Gibt es denn keinen auch noch so kleinen Hügel wo er nicht schon oben war, als Erster. Ich habe den Wegepunkt nur leicht verschoben, da durch das GPS der Mugl exakt zu bestimmen ist, Tef wird mir nicht böse sein.
 
Der Perlacher Forst:
Die Waldflächen bestehen zum Teil noch aus einschichtigen und aus Sicht des Naturschutzes ungünstig strukturierten Fichten-Monokulturen, die im Gegensatz zu mehrschichtigen Beständen mit einer größeren Spreizung des Baumalters und der Baumartenmischung relativ artenarm sind. Mit dem Bestandsalter steigt die Anzahl der vorkommenden Tierarten, die das vermehrt vorkommende Totholz nutzen und allgemein von den vielseitigeren Lebensraumbedingungen profitieren. Die Altersverteilung der Betriebsklasse Süd ist durch ein Übergewicht jüngerer Bestände gekennzeichnet. Die aus ökologischer Sicht wertvolleren Altbestände sind selten, nur rund 4% der Fläche sind älter als 120 Jahre.
Bis zu den Orkanen Vivian und Wiebke im Jahr 1990 war die Zusammensetzung der Wälder südlich von München noch stärker durch Fichten dominiert, die in Form von einschichtigen Altersklassenwäldern das Landschaftsbild prägten. Die großflächigen Sturmschäden boten der Forstverwaltung die Möglichkeit, die zerstörten Fichtenbestände durch standortgerechte Laubholz-Mischwälder vor allem durch Eichen-Kulturen mit Linde und Hainbuche oder Bergahorn-Pflanzungen mit Linde und Hainbuche zu ersetzen. Vorhandene Naturverjüngung wurde erhalten; Buchen-Voranbau unter Schirm wird seitdem verstärkt betrieben. Diese Maßnahmen führen zu naturnahen und stabilen Folgebeständen, die wegen ihres Strukturreichtums eine Verbesserung der waldökologischen Situation bewirken. (Auszug Wikipedia = Perlacher Forst)
Der Perlacher Mugl:
Früher lag in dem Waldgebiet östlich von Harlaching an der Stelle, auf der sich heute der Mugl (Hügel) erhebt, eine bei Jägern bekannte Hirschbrunftwiese in der Nähe des Roten Hauses, eines Wittelsbacher Jagdschlosses aus dem 18. Jahrhundert. Im Süden der Hirschwiese ist die „alte Suhllacke“ noch als Bodenmulde zu erkennen. Später stand auf der Wiese bis 1944 das Haus des ehemaligen königlichen Wildwärters. Im Zweiten Weltkrieg wurde dort ein großer Bunker mit Flugabwehrgeschützen errichtet, der nach Kriegsende aufgrund seiner massiven Bauweise nicht abgetragen wurde. Stattdessen wurde der Bunker 1970 mit dem Aushubmaterial des McGraw-Grabens, der das Ende des Teilstückes Salzburg-München der Bundesautobahn A8 an den Mittleren Ring anschließt, überdeckt. Durch die Aufschüttung entstand der Mugl, der heute ein beliebter Aussichtsberg ist. Von der Anhöhe hat man bei entsprechendem Wetter einen schönen Blick über den Perlacher Forst bis zum Alpenhauptkamm. Das damalige Bayerische Forstamt München errichtete auf dem Gipfel des Hügels einen Pavillon, in dem sechs anschauliche Informations-Tafeln den Besucher über die regionale Wald- und Forstgeschichte von der Eiszeit bis heute informieren. (Auszug aus Wikipedia = Perlacher Mugl)
 
So viel zur Vorgeschichte und Geschichte des Perlacher Forstes.
Ich stelle mein Auto in der Rotbuchenstraße bei der Grundschule in Harlaching ab, eines der wenigen freien Parkmöglichkeiten hier. Von hier gehe ich durch einen kleinen Park und überquere Naupliastraße. Weiter geht es durch den Park bis zur Oberbiberger Straße. Hier biege ich rechts ab, der Weg zum Perlacher Forst ist nicht mehr weit, nur noch 300 m.
Gleich am Beginn des Perlacher Forstes steht ein Brunnen, der bereits heute Morgen schon stark belagert ist mit durstigen Radfahrern und Joggern, die ihre Wasservorräte auffüllen. Die Wege im Perlacher Forst sind schnurgerade angelegt, Sie haben alle einen Namen und enden immer mit – “Geräumt“ was auch immer das zu bedeuten hat. So wandere ich zunächst mal ca. 2,5 km auf dem Weg „Sulz Geräumt“ immer geradeaus und treffe auf die Bahnlinie München – Holzkirchen, die überwiegend von der BOB (Bayerische Oberlandbahn) genutzt wird. Ich gehe ein Stück an der Bahnstrecke entlang. Ein Zug der BOB der mich überholt und nach Bayerischzell fährt, ist wie ich sehe, ist brechend voll. Kein Wunder bei dem Wetter heute.
Den exakten Weiterweg erspar ich mir, er kann meinen GPS-Aufzeichnungen entnommen werden. Die Wege hier sind so vielfältig, ich glaube man könnte hier auch 50 km wandern und dabei keinen Weg zweimal gehen zu müssen. So wandere ich also zick-zack durch den Wald und treffe nach etwa 15 km auf den ominösen Erdhügel, den Perlacher Mugl. Wie in den Auszügen von Wikipedia zu lesen, wäre dieser Hügel vor 1970 nicht zu bezwingen gewesen, ein ca. 25 m hoher Bunker mit senkrechten Betonwänden. Da er aber jetzt mit Erde zugeschüttet und bewaldet ist, ein gemütlicher Wanderhügel. Ich biege also vom Weg ab und in wenigen Minuten stehe ich oben auf dem Perlacher Mugl (587 m) hoch. Leider ist es heute sehr dunstig sodass mir die Aussicht in die Berge verwehrt ist.
Nach einer längeren Rast steige ich wieder ab und bald ist wieder der Rand des Perlacher Forstes erreicht mit dem Brunnen. Der Andrang ist groß, aber auch ich kann mir einen kräftigen Schluck (1 l) von dem kühlen Nass gönnen.
Über den Park gelange ich dann wieder zurück zum Start an der Grundschule und zu meinem Auto.
 
Fazit: 
  • Eine Wanderung durch den Perlacher Forst sollte man nicht an einem Wochenende machen, der Andrang der Radfahrer ist doch sehr hoch.
  • Aber eines muss ich sagen: alle waren sehr rücksichtsvoll. Kein Vergleich wie sich so mancher Radler in der Stadt aufführt.
  • Die Wanderwege sind sehr breit in den Wald geschlagen, sodass sich teilweise kaum Schatten bot und das bei dieser tropischen Hitze heute.
  • Es hat mich aber nicht gestört, hab ich doch an der Isar nochmal Halt gemacht und den Schweiß der Wanderung abgewaschen.
 
Wanderer:  Karl solo

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Tourengänger: Gemse


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Geodaten
 11615.gpx 2012-06-30 Perlacher Forst

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Kommentare (10)


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Winterbaer hat gesagt:
Gesendet am 4. Juli 2012 um 13:53
Schön! Deine Bilder werden immer besser, eigentlich perfekt?!

Gemse hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2012 um 14:18
Danke für das Lob aus berufendem Munde.
Eines versprech ich Dir: Ich verrate Dir nicht wer dran schuld ist ;-)))

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2012 um 16:46
Weiß doch jeder!
Das Oachkatzl und der Adler!

Gemse hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2012 um 19:02
Ha, ha, ha :-)))
Wer's glaubt wird seelig :-)))

Tef hat gesagt:
Gesendet am 4. Juli 2012 um 19:14
Servus Karl,
ist schon gut, daß du den Mugl an die richtige Stelle schiebst :-)
ohne GPS braucht man halt a bissal Zielwasser
Da warst du ja quasi auf unserem Hausberg
beste Grüße
Tef

Gemse hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2012 um 21:50
Hallo Tef,

offensichtlich ja.
War halt recht viel los am Wochenende, dafür war auf dem Mugl Ruhe, keine Menschenseele - herrlich.

LG Karl

Henrik hat gesagt: ...das kann ja gar nit seyn
Gesendet am 4. Juli 2012 um 22:21
> Wanderer: Karl solo

Wenn I de Bilder vo dir anschaun tu-e, seh ich zwiöschen finf bis sex unterschiedliche Pelztirsche...


Gruäss di und bhueti

Henrik

Gemse hat gesagt: RE:...das kann ja gar nit seyn
Gesendet am 5. Juli 2012 um 01:09
Leider kann ich nicht auf Schwitscher Dütsch antworten, aber lasen kann ich's.

Ich bin solo gegangen, die 4 Plüschtiere waren faul und haben sich tragen lassen.

Alles Gute
Karl

Felix hat gesagt:
Gesendet am 5. Juli 2012 um 09:44
originelle Art, den Riesenbunker zum "Verschwinden" zu bringen - danke für diesen speziellen Gipfelbericht, Karl!

lg Felix

Gemse hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juli 2012 um 10:17
Danke, war schon öfters dort. Die Hintergründe habe ich erst jetzt erfahren.

LG Karl


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