Ligurische Alpen, Teil 6: Nebeltour auf die Cima di Pèrtega
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Nachdem wir bei doch noch guten Wetterverhältnissen im Rifugio angelangt waren, verschlechterten sich die meteorologischen Bedingungen zusehends …immer dichtere und länger auftretende Wolkenbänke verdüsterten die Aussicht massiv; an einen Aufstieg zur Punta Marguareis war schon gar nicht mehr zu denken.
In der freundlich bewarteten Hütte „durften“ wir uns wieder etwas neu orientieren – der Hüttenchef liess uns im Internet die Wetterprognosen für den morgigen Tag anschauen – die verhiessen Gutes!
Ein spärlich auftauchendes Wolkenfenster liess mich dann doch loslaufen – in der Hoffnung auf weitere; diese war jedoch vergeblich …
Nach wenigen Minuten ab den Rifugio Don Barbera schloss mich der Nebel, die Wolkenschicht ein – wenig später begann es sogar leicht zu nieseln. So war der erste Aufstieg zum Sattel und auf dem Wanderweg noch einigermassen deutlich zu finden – doch der Anstieg, weglos, zum doch beachtlichen Rücken, gestaltete sich pfadfindermässig …
Hatte ich den Bergrücken zuvor doch lange betrachten können, vermeinte ich doch die ungefähre Aufstiegsroute erahnen zu können – doch unter den schlechten Wetterbedingungen erschien sie mir etwas anspruchsvoller. Meist kein Rück- und Tiefblick mehr, nur etwas vorausschauend den erahnten Gipfel vor mir, stapfte ich über den doch recht steilen Hang aufwärts – es wollte beinahe kein Ende nehmen: bei schlechten Sicht- und Wetterverhältnissen erscheint bekanntlich alles um einiges schwieriger …
Doch schliesslich erreichte ich ihn, den Gipfel der Cima di Pèrtega, ein einfacher Holzpfahl signalisierte den höchsten Punkt – etwas weiter, auf dem nun flachen Rücken, erreichte ich die im Beton eingezeichnete Landesgrenze Italien- Frankreich.
Nur kurz tat sich hier, und auch etwas später im Abstieg entlang der doch beträchtlich steilen, sehr abschüssigen Südflanke, ein Blick auf die alte Militärstrasse auf, welche den Berg ostwärts umrundet. Auch wenn hier keine Wegspur vorhanden ist, ist die Fortsetzung der Gipfelüberschreitung vorgegeben: stets dem Grat entlang abwärts – zurück in Narzissen-Anemonen-übersäte Grünflächen; hier kürzte ich nordseitig ab und gewann unwegsam die Militärstrasse, welche bald einmal in aufwändig aus dem Fels herausgesprengte Passagen einmündet.
Inzwischen wird die Feuchtigkeit intensiver, das Nieseln geht in leichten Regen über – ich bin dankbar, erreiche ich das Rifugio Don Barbera und meine Wanderfreunde; und dass wir uns alle über einen vom Kaminfeuer erwärmten Raum und ein gut schmeckendes Abendessen erfreuen können …

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