Die Wetterprognosen liessen heute keine grösseren Pläne in den Bergen gedeihen. Immerhin sollte der Vormittag besonders in den Ostschweizer Voralpen noch trocken verlaufen, weshalb wir uns Richtung Toggenburg mit dem Ziel Goggeien aufmachten. Während frühmorgens im Radio während der Fahrt immer noch von "vorwiegend Sonne" etc. gesprochen wurde, begann es, heftig zu regnen - und dies genau bei unserer Ankunft in Nesslau.
Da es sich nicht um einen kurzen Platzregen handelte und an den Goggeien trockene Verhältnisse unentbehrlich sind, entschieden wir uns, mal über die Schwägalp zu fahren und die Situation im Appenzellerland zu beurteilen. So ist es eben: Wenn sich der Wetterdienst völlig auf dem Holzweg befindet, bleibt einem nichts anderes übrig, als den Himmel selbst zu beobachten. Auf der Schwägalp setzte dann zum Dauerregen noch Blitz und Donner ein, doch schienen die Wolken Richtung Brülisau etwas lockerer zu sein.
Am Parkplatz in Brülisau starteten wir dann nur noch bei leichtem Regen und kamen oberhalb des Plattenbödelis nochmals in einen heftigeren Platzregen. Dann schienen sich die Wolken aber ausgeregnet zu haben und machten der Sonne Platz, die sich zu Beginn etwas schüchtern zeigte, aber bald für einen recht freundlichen Rahmen sorgte.
Mit dem nun besser gewordenen Wetter stieg auch die Laune an. Bald war die Alp Sigel erreicht und der Blick zum Hauptgipfel frei. Immer üppiger wurde die Blumenwelt im Aufstieg zum Gratkamm. Die Blumenpracht auf der Alp Sigel ist kaum zu überbieten; nebst den vielen dicken Enzianen ist die ganze Gipfelwiese mit hunderttausenden von Mehlprimeln übersäht und mit Alpenwundklee und Knabenkraut üppig bestückt; immer wieder ein schönes Erlebnis.
Routenbeschreibung:
Von verschiedenen Seiten führen gut unterhaltene, markierte Bergwanderwege zur Alp Sigel hinauf, d. h. zur Ansammlung der Alphütten im Bereich von P. 1581 m. So z. B. von Brülisau durch das Brüeltobel - vor dem Gasthaus Plattenbödeli zweigt die signalisierte nach rechts ab in den Wald.
Zum höchsten Punkt des Kamms ganz im Westen (P. 1769 m) ist man in der Routenwahl über die meist sanften Hänge frei - Markierungen oder Wegspuren finden sich keine. Die letzten Meter führen über einfaches Schrofengelände.
Der - durchaus lohnende - Gipfel wird selten bestiegen; eine absolute Rarität im Alpstein. Vom Gipfel hat man einen spektakulären Blick über die Seealp zum Säntis mit seinen langen Graten.
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