Ólympos - Chionístra 1952m
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HÖCHSTER GIPFEL VON ZYPERN: ΌΛΥΜΠΟΣ - ΧΙΟΗΊΣΤΡΑ (ÓLYMPOS - CHIONÍSTRA) 1952m.
Nach dem ich Ende Januar den 75m hohe Colle Vaticano / Mons Vaticanus besucht hatte, stand nun mein zweiter Landeshöhepunkt in diesem Jahr an. Die Reise sollte nach Zypern gehen, worauf ich mich wegen dem äusserst garstigen Aprilwetter in der Schweiz besonders freute. Wie erhofft, konnten wir unseren Urlaub meistens bei Sonnenschein geniessen. Der Zypernurlaub war auch äusserst abwechslungsreich, denn wir bestiegen zwei Berge, sahen historische Orte und viel von der Natur - und natürlich durften auf der Sonneninsel das feine Essen und heisse Partynächte auch nicht fehlen!
Seit 1974 ist Zypern zweigeteilt. Zuerst besuchten wir den Griechisch sprechenden Südteil der Insel, danach den von türkischen Truppen besetzten Nordteil. In beiden Inselteilen bestiegen wir jeweils den höchsten Berg. In diesem Bericht werde ich den Südteil mit dem höchsten Berg der gesamten Insel beschreiben.
Όλυμπος - Χιονίστρα (Ólympos - Chionístra)
Mit einer Höhe von 1952m ist der Ólympos der höchste Berg von Zypern. Die angegebene Höhe variiert jedoch, je nach Quelle ist der Berg auch nur 1950m oder 1951m hoch. Die höchste Erhebung des breiten Ólympos heisst Chionístra, was auf Deutsch übersetzt Schneekuppe bedeutet. Der Ólympos liegt in der Mitte des Gebirges Τρόοδος (Tróodos) das sich im südwestlichen Drittel der Mittelmeerinsel befindet.
Das Gebirge ist vulkanischen Ursprungs im Gegensatz zum Rest des Griechischen Teil der Insel bewaldet. Sogar im Hochsommer herrscht am Ólympos ein angenehmes, mildes Klima. Das Gebirge ist das am gründlichsten erforschte ophiolithische Bergmassiv der Welt. Es entstand vor etwa 90000000 Jahren am Grund eines Urozeans wie noch heute Lava an den mittelozeanischen Rücken austritt. Dabei entstehen Plutonite, das sind kristallisierte Silikate welche unter hohem Wasserdruck entstehen. Durch die Platentektonik wurde im laufe der Jahrmillionen das Gestein nach oben gedrückt. Durch Erosion wurden die darüber liegenden Kalkschichten abgetragen und das Fundament des Massivs aus Plutoniten ist das heutige Tróodos-Gebirge.
In den höheren Lagen fällt am Ólympos bis 1m Niederschlag jährlich und zwischen Januar und März ist die Gipfelregion oft tief verschneit. Der Hochwinter ist relativ schneesicher so dass an der Ostseite unterhalb des Gipfels Ski fahren kann. Das Skigebiet besteht aus vier Liften und es findet jährlich ein internationales Skirennen statt. Im Sommer ist das Gebirge ein beliebtes Wandergebiet mit zahlreichen markierten Wegen. Rund um die Gipfelregion ist der Bergwald in einem 93km² grossen Nationalpark geschützt. Einige seltene Arten wie die Erlenblättrige Eiche (Quercus alnifolia) wachsen wild nur im Tróodos-Gebirge.
Auf dem höchste Punkt und einigen niedrigeren Kuppen rund um den Gipfel stehen britische Radarstationen der British Royal Air Force. Die militärischen Anlagen wurden 1974 installiert und sind nicht zugänglich. Auf den Chionístra kann man bis zur Absperrung unmittelbar vor dem mächtigen "Golfball" auf einer Strasse mit dem Auto gelangen. Die wie ein Golfball aussehende Luftüberwachungsstation für die Stratosphäre wird von Britischen Soldaten bewacht. Man kann jedoch die letzten Meter zu Fuss bis zu einem Tor gelangen das fast auf gleicher Höhe wie der Golfball ist. Hier hat man eine gute Aussicht zwischen den militärischen Anlagen hindurch. Allerdings sollte man vorsichtig beim Fotografieren sein und nicht zu auffällig die militärischen Anlagen oder Armeeangehörige ablichten.
Reisebericht Republik Zypern:
TAG 1 (27.4.): Zürich - Λάρνακα (Lárnaka) - Λευκωσία (Lefkosía).
Pünktlich hob unser Flugzeug der Cyprus Airways von Zürich Kolten ab und schon wenige Minuten später waren wir über den Wolken. Nach knapp vier Stunden Flug landeten wir bei Lárnaka grössten internationalen Flughafen Zyperns und ich war glücklich nun endlich den Sommer zu spüren. Ein Shuttle-Bus brachte uns in die Peripherie der Hauptstadt Lefkosía von wo aus wir noch ein Taxi in die Innenstadt nehmen mussten. Das Taxi brachte uns in an den Rand der Altstadt wo wir gleich unser im Reisebuch ausgesuchtes Hotel fanden. Wir hatten wohl eines der schönsten Zimmer mit einem grossen Balkon von wo man nach Norden über das Häusermeer in den türkischen Teil Zyperns sehen konnte. Am späteren Nachmittag Teil sahen wir uns ein wenig den griechischen Südteil der letzten getrennten Hauptstadt auf der Welt an. Schon bald wurde es jedoch Abend und wir genossen den ersten Urlaubstag mit einem Mezés-Nachtessen. Μεζές (Mezés) ist eine typische Landesspeise Zyperns, die normalerweise für zwei Personen bereitet wird und aus 16-30 kleinen Tellerchen besteht. Es werden dabei Saucen, Salate, grilliertes Gemüse und Fleisch serviert und man lernt so die besten Leckereien Zyperns kennen. Im Hotel lernten wir ausserdem Χάρις (Cháris) kennen, einen geschäftstüchtigen und redegewannten Zyprioten mit dem wir uns für den folgenden Tag verabredeten um ins Gebirge zu fahren.
TAG 2 (28.4.): Λευκωσία (Lefkosía) - Κακοπετριά (Kakopetriá) - Τρόοδος (Tróodos).
Nach dem Frühstück traf Cháris mit etwas Verspätung ein und wir fuhren gleich in Richtung Westen durch die fruchtbare Ebene Μεσαορία (Mesaoría). Nach etwas einer Stunde fahr erreichten wir die Ausläufer des Tróodos-Gebirges wo unser Fahrer uns zuerst zwei alte Kirchen zeigen wollte. Die etwas 500 Jahre alten Scheunendachkirchen Παναγία της Ποδίθου (Panagía tis Podíthou) und Παναγία Θεοτόκος (Panagía Theotókos) sind UNESCO-Weltkulturerbe und wegen den Malereien einen Besuch wert. Anschliessend fuhren wir ins Bergdorf Kakopetriá mit seinem schönen altern Ortskern und einem lauschigen Dorfbächlein. Gegen Mittag fuhren wir ins Dorf Tróodos weiter wo im gleichnamigen Hotel nächtigten da die Jugendherberge zu Zeit noch geschlossen war. Das Hotel war ein Glückstreffer, denn es war nicht zu teuer, hatte einen Balkon mit Sicht über das gesamte östliche Gebirge und unter dem Dach konnte man Mehlschwalben beim Nestbau beobachten.
Nach einem üppigen Mittagessen wollten wir nun mehr vom Troodosgebirge sehen und unternahmen einen langen Spazierrundgang durch den urtümlichen Bergwald zur Ólympos Südschulter P.1629m. Bei einigen Bierchen am Abend im Hotel ging so unser erster ganzer Tag in Zypern zu Ende.
TAG 3 (29.4.): Όλυμπος - Χιονίστρα (Ólympos - Chionístra).
Am Morgen des dritten Urlaubtages erwartete uns wieder Sonnenschein, allerdings schien in der Atmosphäre stärkerer Dunst zu sein als an den letzten beiden Tagen. Aber Hauptsache es war angenehm warm für eine kleine Wanderung auf den höchsten Berg Zyperns. Wir folgten von Tróodos etwa 1½ Kilometer der Strasse in Richtung Gipfel bis zur Abzweigung einer Nebenstrasse die in einigen Kehren auf dem Ólympos endet. Nach 400m sollte der Άρτεμις (Ártemis) Wanderweg abzweigen der Rund um den Gipfel führt. Wegen grossen Mengen Restschnee verpassten wir jedoch den Wanderweg und folgten der Strasse bis man nach der obersten Kurve plötzlich vor dem riesigen Militärgelände steht. Ich fragte zuerst einen Zyprischen Soldat beim Linken Häuschen ob er Englisch versteht doch der mürrige Typ konnte nur Griechisch. Wie einige Zyprer folgten wir den kurzen Strässchen noch ein wenig zwischen Stacheldraht, Zäunen und Überwachungskameras bis zum Tor unmittelbar vor dem riesigen Golfball der auf der Spitze das Chionístra sitzt. Wir riefen den Britischen Soldaten der Royal Air Force um die obersten 1-2 Meter des Berges zu besteigen, doch der hatte leider nicht die Befugnis uns ins Militärgelände zu lassen. Etwas verärgert wanderten wir danach um das Militärgelände zum oberen Ende des Sesselliftes. Hier hat man nochmals eine hervorragende Aussicht mit dem Hochsicherheitsgolfball im Rücken. Auf der Skipiste lag noch so viel Schnee dass man mit Ski abfahren könnte. Aber auf dem Hosenboden runter zu rutschen machte genau so viel Spass. Über die Strasse gelangten wir nach unserer Gipfelaktion bequem zurück nach Tróodos.
TAG 4 (30.4.): Τρόοδος (Tróodos) - Πάφος (Páphos) - Αγία Νάπα (Agía Nápa).
Heute stand ein langer Tag an, denn Cháris wollte uns mit einer grossen Zypernrundfahrt nach Agía Nápa fahren. Für die zwölfstündige Fahrt inklusive Pausen wollte er 110 Euro - ein vernünftiger Preis, wenn man an die Mietkosten eines Autos denkt. So fuhren wir von Tróodos die Berghänge herunter nach Πάνω Πλάτρες (Páno Plátres) zum malerisch in einem Wäldchen gelegenen Forest Park Hotel. Das Gebäude ist im Kolonialstiel erbaut und der Manager zeigte uns das ganze Hotel und erzählte später beim Kaffee über eine längst vergangene Zeit als berühmte Persönlichkeiten regelmässig seine Gäste waren. Viel zu lange verweilten wir im Hotelgarten denn wir wollten noch zahlreiche Orte besuchen. Zuerst fuhren wir kurz ins nahe gelegene Dorf 'Ομοδος (Ómodos) das als eines der schönsten am Rande des Tróodosgebirges gilt, danach ging's südwärts an die Küste wo wir uns die imposanten Ruinen von Κολόσσι (Kolóssi) und Κούριον (Koúrion) anschauten. Am frühen Nachmittag konnten wir beim sagenumwobenen Aphroditefelsen (Πέτρα του Ρωμιού / Pétra tou Romioú) endlich im Meer baden. Natürlich liess ich es mir nicht nehmen auf den etwa 15m hohen Fels hochzuklettern denn von Oben hat man einen wunderbaren Tiefblick auf die Klippe. Nach dem erfrischendem Bad gelangten wir westwärts nach Páphos, dem zweitgrössten Touristenort Zypern. Sehenswert sind in Páphos der Hafen und die grossräumige archäologische Stätte Νέα Πάφος (Néa Páphos). Wegen fortgeschrittener Zeit fuhren wir, anders als ursprünglich geplant, direkt durch den ganzen Südteil der Insel nach Ágia Nápa. Cháris quartierte uns dort in ein zentrales gelegenes, billiges Hotel ein und verabschiedete sich von uns. Für uns war jedoch der Tag noch lange nicht zu Ende: Zum Auftakt gönnten wir uns am Hafen ein superleckeres Fisch-Mézes, danach stürzten wir uns ins Nachtleben und feierten bis in die frühen Morgenstunden!
TAG 5 (1.5.): Αγία Νάπα (Agía Nápa).
Der Tag ist schnell erzählt: Ausschlafen, mit Kater am Strand liegen, fein am Abend essen gehen um danach wieder im "Russian Square" abzufeiern - ja, auch ein Sputnik kann mal faul sein :-)
TAG 6 (2.5.): Αγία Νάπα (Agía Nápa) - Λευκωσία (Lefkosía).
Mit etwas Verspätung fuhren wir von Agía Nápa mit dem Linienbus in die Hauptstadt Lefkosía. Die Bushaltestelle befindet sich am südlichen Rand der Altstadt. Zu Fuss durchquerten wir den griechisch sprechenden südlichen Teil der Stadt und gelangten zum UN-bewachten Grenzübergang in der Stadtmitte. Hier wechselten wir in den türkischen Nordteil der Insel und betraten eine völlig andere Umgebung.
TAGE 6 - 9 (2.5.-5.5): Nordzypern
Für den Reisebericht vom türkisch besetzten Nordzypern mit der Besteigung des Selvili Tepe / Κυπαρισσόβουνο siehe: http://www.hikr.org/tour/post49805.html
Anmerkung: Der höchste Berg von Griechenland heisst ebenfalls Ólympos, ihn habe ich im Oktober 2009 besucht: http://www.hikr.org/tour/post17430.html
Nach dem ich Ende Januar den 75m hohe Colle Vaticano / Mons Vaticanus besucht hatte, stand nun mein zweiter Landeshöhepunkt in diesem Jahr an. Die Reise sollte nach Zypern gehen, worauf ich mich wegen dem äusserst garstigen Aprilwetter in der Schweiz besonders freute. Wie erhofft, konnten wir unseren Urlaub meistens bei Sonnenschein geniessen. Der Zypernurlaub war auch äusserst abwechslungsreich, denn wir bestiegen zwei Berge, sahen historische Orte und viel von der Natur - und natürlich durften auf der Sonneninsel das feine Essen und heisse Partynächte auch nicht fehlen!
Seit 1974 ist Zypern zweigeteilt. Zuerst besuchten wir den Griechisch sprechenden Südteil der Insel, danach den von türkischen Truppen besetzten Nordteil. In beiden Inselteilen bestiegen wir jeweils den höchsten Berg. In diesem Bericht werde ich den Südteil mit dem höchsten Berg der gesamten Insel beschreiben.
Όλυμπος - Χιονίστρα (Ólympos - Chionístra)
Mit einer Höhe von 1952m ist der Ólympos der höchste Berg von Zypern. Die angegebene Höhe variiert jedoch, je nach Quelle ist der Berg auch nur 1950m oder 1951m hoch. Die höchste Erhebung des breiten Ólympos heisst Chionístra, was auf Deutsch übersetzt Schneekuppe bedeutet. Der Ólympos liegt in der Mitte des Gebirges Τρόοδος (Tróodos) das sich im südwestlichen Drittel der Mittelmeerinsel befindet.
Das Gebirge ist vulkanischen Ursprungs im Gegensatz zum Rest des Griechischen Teil der Insel bewaldet. Sogar im Hochsommer herrscht am Ólympos ein angenehmes, mildes Klima. Das Gebirge ist das am gründlichsten erforschte ophiolithische Bergmassiv der Welt. Es entstand vor etwa 90000000 Jahren am Grund eines Urozeans wie noch heute Lava an den mittelozeanischen Rücken austritt. Dabei entstehen Plutonite, das sind kristallisierte Silikate welche unter hohem Wasserdruck entstehen. Durch die Platentektonik wurde im laufe der Jahrmillionen das Gestein nach oben gedrückt. Durch Erosion wurden die darüber liegenden Kalkschichten abgetragen und das Fundament des Massivs aus Plutoniten ist das heutige Tróodos-Gebirge.
In den höheren Lagen fällt am Ólympos bis 1m Niederschlag jährlich und zwischen Januar und März ist die Gipfelregion oft tief verschneit. Der Hochwinter ist relativ schneesicher so dass an der Ostseite unterhalb des Gipfels Ski fahren kann. Das Skigebiet besteht aus vier Liften und es findet jährlich ein internationales Skirennen statt. Im Sommer ist das Gebirge ein beliebtes Wandergebiet mit zahlreichen markierten Wegen. Rund um die Gipfelregion ist der Bergwald in einem 93km² grossen Nationalpark geschützt. Einige seltene Arten wie die Erlenblättrige Eiche (Quercus alnifolia) wachsen wild nur im Tróodos-Gebirge.
Auf dem höchste Punkt und einigen niedrigeren Kuppen rund um den Gipfel stehen britische Radarstationen der British Royal Air Force. Die militärischen Anlagen wurden 1974 installiert und sind nicht zugänglich. Auf den Chionístra kann man bis zur Absperrung unmittelbar vor dem mächtigen "Golfball" auf einer Strasse mit dem Auto gelangen. Die wie ein Golfball aussehende Luftüberwachungsstation für die Stratosphäre wird von Britischen Soldaten bewacht. Man kann jedoch die letzten Meter zu Fuss bis zu einem Tor gelangen das fast auf gleicher Höhe wie der Golfball ist. Hier hat man eine gute Aussicht zwischen den militärischen Anlagen hindurch. Allerdings sollte man vorsichtig beim Fotografieren sein und nicht zu auffällig die militärischen Anlagen oder Armeeangehörige ablichten.
Reisebericht Republik Zypern:
TAG 1 (27.4.): Zürich - Λάρνακα (Lárnaka) - Λευκωσία (Lefkosía).
Pünktlich hob unser Flugzeug der Cyprus Airways von Zürich Kolten ab und schon wenige Minuten später waren wir über den Wolken. Nach knapp vier Stunden Flug landeten wir bei Lárnaka grössten internationalen Flughafen Zyperns und ich war glücklich nun endlich den Sommer zu spüren. Ein Shuttle-Bus brachte uns in die Peripherie der Hauptstadt Lefkosía von wo aus wir noch ein Taxi in die Innenstadt nehmen mussten. Das Taxi brachte uns in an den Rand der Altstadt wo wir gleich unser im Reisebuch ausgesuchtes Hotel fanden. Wir hatten wohl eines der schönsten Zimmer mit einem grossen Balkon von wo man nach Norden über das Häusermeer in den türkischen Teil Zyperns sehen konnte. Am späteren Nachmittag Teil sahen wir uns ein wenig den griechischen Südteil der letzten getrennten Hauptstadt auf der Welt an. Schon bald wurde es jedoch Abend und wir genossen den ersten Urlaubstag mit einem Mezés-Nachtessen. Μεζές (Mezés) ist eine typische Landesspeise Zyperns, die normalerweise für zwei Personen bereitet wird und aus 16-30 kleinen Tellerchen besteht. Es werden dabei Saucen, Salate, grilliertes Gemüse und Fleisch serviert und man lernt so die besten Leckereien Zyperns kennen. Im Hotel lernten wir ausserdem Χάρις (Cháris) kennen, einen geschäftstüchtigen und redegewannten Zyprioten mit dem wir uns für den folgenden Tag verabredeten um ins Gebirge zu fahren.
TAG 2 (28.4.): Λευκωσία (Lefkosía) - Κακοπετριά (Kakopetriá) - Τρόοδος (Tróodos).
Nach dem Frühstück traf Cháris mit etwas Verspätung ein und wir fuhren gleich in Richtung Westen durch die fruchtbare Ebene Μεσαορία (Mesaoría). Nach etwas einer Stunde fahr erreichten wir die Ausläufer des Tróodos-Gebirges wo unser Fahrer uns zuerst zwei alte Kirchen zeigen wollte. Die etwas 500 Jahre alten Scheunendachkirchen Παναγία της Ποδίθου (Panagía tis Podíthou) und Παναγία Θεοτόκος (Panagía Theotókos) sind UNESCO-Weltkulturerbe und wegen den Malereien einen Besuch wert. Anschliessend fuhren wir ins Bergdorf Kakopetriá mit seinem schönen altern Ortskern und einem lauschigen Dorfbächlein. Gegen Mittag fuhren wir ins Dorf Tróodos weiter wo im gleichnamigen Hotel nächtigten da die Jugendherberge zu Zeit noch geschlossen war. Das Hotel war ein Glückstreffer, denn es war nicht zu teuer, hatte einen Balkon mit Sicht über das gesamte östliche Gebirge und unter dem Dach konnte man Mehlschwalben beim Nestbau beobachten.
Nach einem üppigen Mittagessen wollten wir nun mehr vom Troodosgebirge sehen und unternahmen einen langen Spazierrundgang durch den urtümlichen Bergwald zur Ólympos Südschulter P.1629m. Bei einigen Bierchen am Abend im Hotel ging so unser erster ganzer Tag in Zypern zu Ende.
TAG 3 (29.4.): Όλυμπος - Χιονίστρα (Ólympos - Chionístra).
Am Morgen des dritten Urlaubtages erwartete uns wieder Sonnenschein, allerdings schien in der Atmosphäre stärkerer Dunst zu sein als an den letzten beiden Tagen. Aber Hauptsache es war angenehm warm für eine kleine Wanderung auf den höchsten Berg Zyperns. Wir folgten von Tróodos etwa 1½ Kilometer der Strasse in Richtung Gipfel bis zur Abzweigung einer Nebenstrasse die in einigen Kehren auf dem Ólympos endet. Nach 400m sollte der Άρτεμις (Ártemis) Wanderweg abzweigen der Rund um den Gipfel führt. Wegen grossen Mengen Restschnee verpassten wir jedoch den Wanderweg und folgten der Strasse bis man nach der obersten Kurve plötzlich vor dem riesigen Militärgelände steht. Ich fragte zuerst einen Zyprischen Soldat beim Linken Häuschen ob er Englisch versteht doch der mürrige Typ konnte nur Griechisch. Wie einige Zyprer folgten wir den kurzen Strässchen noch ein wenig zwischen Stacheldraht, Zäunen und Überwachungskameras bis zum Tor unmittelbar vor dem riesigen Golfball der auf der Spitze das Chionístra sitzt. Wir riefen den Britischen Soldaten der Royal Air Force um die obersten 1-2 Meter des Berges zu besteigen, doch der hatte leider nicht die Befugnis uns ins Militärgelände zu lassen. Etwas verärgert wanderten wir danach um das Militärgelände zum oberen Ende des Sesselliftes. Hier hat man nochmals eine hervorragende Aussicht mit dem Hochsicherheitsgolfball im Rücken. Auf der Skipiste lag noch so viel Schnee dass man mit Ski abfahren könnte. Aber auf dem Hosenboden runter zu rutschen machte genau so viel Spass. Über die Strasse gelangten wir nach unserer Gipfelaktion bequem zurück nach Tróodos.
TAG 4 (30.4.): Τρόοδος (Tróodos) - Πάφος (Páphos) - Αγία Νάπα (Agía Nápa).
Heute stand ein langer Tag an, denn Cháris wollte uns mit einer grossen Zypernrundfahrt nach Agía Nápa fahren. Für die zwölfstündige Fahrt inklusive Pausen wollte er 110 Euro - ein vernünftiger Preis, wenn man an die Mietkosten eines Autos denkt. So fuhren wir von Tróodos die Berghänge herunter nach Πάνω Πλάτρες (Páno Plátres) zum malerisch in einem Wäldchen gelegenen Forest Park Hotel. Das Gebäude ist im Kolonialstiel erbaut und der Manager zeigte uns das ganze Hotel und erzählte später beim Kaffee über eine längst vergangene Zeit als berühmte Persönlichkeiten regelmässig seine Gäste waren. Viel zu lange verweilten wir im Hotelgarten denn wir wollten noch zahlreiche Orte besuchen. Zuerst fuhren wir kurz ins nahe gelegene Dorf 'Ομοδος (Ómodos) das als eines der schönsten am Rande des Tróodosgebirges gilt, danach ging's südwärts an die Küste wo wir uns die imposanten Ruinen von Κολόσσι (Kolóssi) und Κούριον (Koúrion) anschauten. Am frühen Nachmittag konnten wir beim sagenumwobenen Aphroditefelsen (Πέτρα του Ρωμιού / Pétra tou Romioú) endlich im Meer baden. Natürlich liess ich es mir nicht nehmen auf den etwa 15m hohen Fels hochzuklettern denn von Oben hat man einen wunderbaren Tiefblick auf die Klippe. Nach dem erfrischendem Bad gelangten wir westwärts nach Páphos, dem zweitgrössten Touristenort Zypern. Sehenswert sind in Páphos der Hafen und die grossräumige archäologische Stätte Νέα Πάφος (Néa Páphos). Wegen fortgeschrittener Zeit fuhren wir, anders als ursprünglich geplant, direkt durch den ganzen Südteil der Insel nach Ágia Nápa. Cháris quartierte uns dort in ein zentrales gelegenes, billiges Hotel ein und verabschiedete sich von uns. Für uns war jedoch der Tag noch lange nicht zu Ende: Zum Auftakt gönnten wir uns am Hafen ein superleckeres Fisch-Mézes, danach stürzten wir uns ins Nachtleben und feierten bis in die frühen Morgenstunden!
TAG 5 (1.5.): Αγία Νάπα (Agía Nápa).
Der Tag ist schnell erzählt: Ausschlafen, mit Kater am Strand liegen, fein am Abend essen gehen um danach wieder im "Russian Square" abzufeiern - ja, auch ein Sputnik kann mal faul sein :-)
TAG 6 (2.5.): Αγία Νάπα (Agía Nápa) - Λευκωσία (Lefkosía).
Mit etwas Verspätung fuhren wir von Agía Nápa mit dem Linienbus in die Hauptstadt Lefkosía. Die Bushaltestelle befindet sich am südlichen Rand der Altstadt. Zu Fuss durchquerten wir den griechisch sprechenden südlichen Teil der Stadt und gelangten zum UN-bewachten Grenzübergang in der Stadtmitte. Hier wechselten wir in den türkischen Nordteil der Insel und betraten eine völlig andere Umgebung.
TAGE 6 - 9 (2.5.-5.5): Nordzypern
Für den Reisebericht vom türkisch besetzten Nordzypern mit der Besteigung des Selvili Tepe / Κυπαρισσόβουνο siehe: http://www.hikr.org/tour/post49805.html
Anmerkung: Der höchste Berg von Griechenland heisst ebenfalls Ólympos, ihn habe ich im Oktober 2009 besucht: http://www.hikr.org/tour/post17430.html
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