Ólympos, 1952m


Publiziert von Linard03 , 1. November 2017 um 07:05.

Region: Welt » Zypern
Tour Datum:16 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CY 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 220 m
Abstieg: 220 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per PW bis zum Parkplatz
Unterkunftmöglichkeiten:zahlreiche Möglichkeiten in Limassol & Umgebung

Berufliche und private Reisen führten mich die letzten Wochen nach Armenien, Ukraine und München; eine intensive Zeit. Ein paar Tage Nichtstun mit meiner Frau kam zur richtigen Zeit (Nörgler werden jetzt natürlich fragen „weshalb dann nochmals eine Reise?“ – die Antwort ist simpel: die Reise war halt schon länger geplant …).
 
Also süsses Nichtstun, die Ruhe geniessen (was in den Party-Hot Spots wie z.B. Agia Napa wohl kaum möglich ist) und v.a. nochmals etwas Wärme tanken (28°). In der Nähe von Limassol fanden wir eine schöne Hotelanlage mit Strandzugang. Es war nicht allzu viel los, genau nach unserem Geschmack (denn wenn wir eines nicht ausstehen können, dann Liegestuhl-Reservationen, Gerammel am Buffet u.ä. ...).
 
Gewöhnungsbedürftig ist sicher, dass man überall auf Russisch angesprochen wird; egal ob im Supermarkt, Restaurant, etc. – die Region Limassol ist fest in russischer Hand … Sogar im Hotellift wird man von anderen Gästen wie selbstverständlich mit „Как дела?“ begrüsst ;-).
 
Eine kleine Wanderung im schönen Troodos-Gebirge wollten wir uns nicht entgehen lassen und spazierten deshalb auf dem Artemis-Trail rund um den Berg Olympus.
 
Der kurze Abstecher hinauf zum Gipfel bzw. zur militärischen Anlage musste natürlich sein, obwohl es dort ausser hässlichen Antennenanlagen und Stacheldraht-Zonen eigentlich nichts zu sehen gibt.
 
Aber es wäre halt der höchste Punkt von Zypern – nur blöd, dass man ebendiesen gar nicht erreichen kann. Uups; noch ein Gipfel, wo ich nicht auf dem höchsten Punkt war! Das reisst ja langsam ein ;-)) Wie tröstlich zu wissen, dass ALLE anderen vor mir auch nicht auf dem höchsten Punkt waren …
 
Am Zaun machte ich dann (trotz Verbotsschild) mein Foto und natürlich kam sofort einer daher gerannt mit den Parolen „stop, no photos!“. Man darf offiziell nämlich nur in Richtung Meer fotografieren – wohlgemerkt durch den Stacheldrahtzaun; toll … Ich versuchte dann etwas zu erklären von wegen „European Summits“. Der freundliche Herr verstand aber nur Bahnhof und wusste offensichtlich nicht mal, dass ihre Station den höchsten Punkt der Insel markiert …
 
Na ja, man kann jetzt Haarspalterei betreiben, dem Zaun entlang gehen um herauszufinden, wo es allenfalls noch 50cm höher ginge – wem’s gefällt … Die schönste Aussicht ist sowieso bei der Skilift-Bergstation, von wo aus man eine tolle Rundsicht geniesst. Auf dem steilen und etwas rutschigen bzw. gerölligen Skipisten-Gelände ging’s wieder zurück auf den Artemis-Trail. Diesen genossen wir nun umso mehr.
 
Wir begegneten überraschend wenig Leuten, welche den Trail alle brav dem Uhrzeigersinn nach absolvierten, während wir als einzige die Wanderung im Gegenuhrzeigersinn machten ;-). Zurück beim Ausgangspunkt fuhren wir mit dem Auto nach Ómodos, einem hübschen Weinbauerndorf mit einem der schönsten Dorfplätze Zyperns (Eigenwerbung), wo wir in einem der gemütlichen Strassen-Restaurants etwas assen.
Danach ging’s weiter nach Páfos, wo wir im Hafengebiet etwas umher schlenderten.
 
Am nächsten Tag fuhren wir nochmals durch’s Troodos-Gebirge, um dem Kloster Kýkko (UNESCO Weltkulturerbe) einen Besuch abzustatten. Die Strasse via Prodromos ist abenteuerlich und bietet spektakuläre Aussichten.
 
Kýkko ist das berühmteste Kloster von Zypern und nationaler Wallfahrtsort der griechischen Zyprioten. Das Kloster liegt auf 1140m, weitab von jedem Dorf. Es wartet mit Innenhöfen und Arkaden auf, die Mauern sind voller bunter Mosaiken. Weltberühmt ist das Museum, das an und für sich ein Kunstwerk darstellt, Palast-ähnlich erstellt. Gemäss Hausprospekt ist das Museum „möglicherweise weltweit das einzige seiner Art“.
 
Anschliessend besuchten wir auch noch die Kirche Asinoú; sie ist eine der grössten Kunstschätze Zyperns. Von aussen wirkt das Gebäude zwar unscheinbar; sieht eher aus wie eine Scheune. Der Schatz zeigt sich jedoch im Innern; die ältesten Wandmalereien stammen aus dem Jahr 1105.
 
Nach der Besichtigung fuhren wir via Nikosia zurück nach Limassol.
Wir hatten überall Glück; sowohl in Ómodos, Kýkko und auch Asinoú: wir trafen die Orte jeweils fast menschenleer an und als wir die Stätten verliessen, trafen Busladungen von Touris ein …
 
Die restliche Zeit verbrachten wir wiederum am Meer, welches nach wie vor mit angenehmen 24° Wärme aufwarten konnte ;-)).
 
Fazit:
ich war vorher noch nie auf Zypern, weil mich der Massentourismus und der allgemeine Zypern-Hype (bereits vor ca. 15-20 Jahren) jahrelang davon abgehalten haben. Und mit der Party-Szene habe ich ja sowieso nichts am Hut ...
Ein Besuch der Insel lohnt sich aber definitiv, denn sie bietet viele verborgene Schönheiten. Und egal, welche Aktivitäten man betreiben will (biken, wandern, etc.); die Insel bietet einige Möglichkeiten.

Tourengänger: Linard03


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Kommentare (4)


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pika8x14 hat gesagt:
Gesendet am 1. November 2017 um 23:31
Hallo Richard,

Gratulation zu einem weiteren Landeshöhepunkt.

Zypern werden wir sicherlich auch noch irgendwann besuchen - wobei der Olympos selbst durch die Radarstation am Gipfel vermutlich nicht einer unserer "Lieblingsberge" werden wird ;-).

Viele Grüße, Andrea + André.

Linard03 hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. November 2017 um 12:56
Danke Euch!
Ich gehe fest davon aus, dass ihr ebenfalls noch nach Zypern pilgern werdet ... ;-)
Der Berggipfel ist es sicher nicht wert, das Gebiet an und für sich aber schon - wie im Bericht erwähnt.

Viele Grüsse,
Richard

Felix hat gesagt:
Gesendet am 3. November 2017 um 11:07
schöner, interessanter, Bericht - einer Reise zum wohl richtigen Zeitpunkt ...

Linard03 hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. November 2017 um 21:54
genauso ist es; hat irgendwie alles gepasst ... ;-)


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