Grosse Faro-de-Anaga-Runde


Publiziert von Bergamotte , 5. Mai 2012 um 20:25.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Santa Cruz de Tenerife
Tour Datum:22 April 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW / Bus bis Chamorga
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW / Bus ab Chamorga
Unterkunftmöglichkeiten:Keine. Die einzige Verpflegungsmöglichkeit befindet sich in Chamorga.
Kartennummer:Rother Wanderführer (Route Nr. 45)

Neben dem Teide Nationalpark vermag ein zweites Gebirge auf Teneriffa den Wanderfreund zu begeistern. Statt bizarrer Vulkanlandschaft dominieren im Anaga-Gebirge - ganz im Nordosten der Insel gelegen - feuchte Urwälder, wuchtige Felsspitzen und verlassene Buchten.

Bereits die Anfahrt nach Chamorga (480m) ist ein Erlebnis für sich. Einsam durchquert man mystische, nebelverhangene Urwälder, kein Vergleich zum rauen, trockenen Süden der Insel. Und das Bergdörfchen Chamorga - eingeklemmt zwischen wuchtigen Felsformationen - hat seine Ursprünglichkeit grösstenteils bewahrt. Unvorstellbar einsam muss das Leben hier vor Eröffnung der Zubringerstrasse gewesen sein.

Gleich beim Dorfeingang zweigt die Wanderroute PR TF 6 ab, vorbildlich markiert. Wir durchstreifen feuchte Märchenwälder, die Wolken hängen tief. Nach einer halben Stunde erreichen wir den Übergang auf dem Anaga-Hauptkamm, mit 658m der höchste Punkt der heutigen Wanderung. Eine Beschilderung beim Wegkreuz fehlt, doch der Rother Wanderführer dirigiert uns geradeaus.

Relativ steil steigen wir durch Lorbeerwälder nach El Draguillo (170m) ab, der letzte Küstenweiler, der noch mit einem Strässchen erschlossen ist. Unmittelbar vor El Draguillo zweigt rechts unser Wanderweg ab. Er wird uns in gut 2.5h - alles fantastisch oberhalb der Küste entlang - nach Roque Bermejo führen.

Zunächst erreichen wir jedoch Las Palmas (150m). Der völlig abgelege Weiler, nur zu Fuss erreichbar, ist zeitweise gar noch bewohnt. Doch das Plätzchen könnte nicht besser gewählt sein: relativ windgeschützt und von der Sonne verwöhnt, gedeihen hier prächtige Feigenkakteen, Palmen und Aloe Vera Pflanzen. Ansonsten präsentiert sich die Landschaft in Küstennähe relativ rauh und windig. Doch nur 100m höher gedeihen bereits wieder dichte Wälder.

Immer wieder leicht auf- und absteigend - ständig begleitet vom eindrücklichen Roque de Dentro - gelangen wir schliesslich zum Leuchtturm von Anaga, nicht ganz so romantisch wie erwartet. Von hier steigen wir ins ehemalige Fischerdörfchen Roque Bermejo (25m) ab, eine grüne Oase inmitten schroffer Felswände. Die wenigen Gebäude und die Kapelle haben schon bessere Zeiten erlebt, aber versprühen einen spröden Charme. Im Gegensatz dazu verkörpern die Häuschen am Strand - frisch und farbig gestrichen - einsame Ferienidylle pur.

Der Charme von Roque Bermejo hat sich herum gesprochen. Während wir bis anhin nur einer Handvoll Einheimischen begegnet sind, treffen wir hier auf verschiedene Wandergruppen. Schweren Herzens reissen wir uns schliesslich los und machen uns an den schweisstreibenden Aufstieg hoch nach Chamorga. Versprühen zunächst noch grüne Kartoffelfelder etwas Leben, dominiert anschliessend die rauhe, trockene Felslandschaft des Barranco de Roque Bermejo. Erst in Chamorga stossen wir wieder auf das satte Grün, welches so typisch ist für das Anaga-Gebirge.

Tourengänger: Bergamotte


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