Chamorga - Benijo - Montana Tafada


Publiziert von basodino , 3. Januar 2019 um 23:49.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Teneriffa
Tour Datum:29 Dezember 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Chamorga ist ein Dorf am Ende der TF123 im Anaga-Gebirge, erreichbar mit Auto und Bus
Unterkunftmöglichkeiten:Albergue Montes de Anaga in Bailadero ca. 12 km vor Chamorga, einfaches Hotel mit Halbpension im Stile einer Jugendherberge, tolle Aussichtsterrasse

Zum Abschluss unserer Zeit auf Teneriffa wollten wir noch den nordöstlichen Zipfel erkunden, wo sich das Anaga-Gebirge findet und einen ganz anderen Eindruck als der Süden vermittelt. Nach der Besteigung des Teide gestern hatten wir uns was kürzeres vorgenommen und wollten eigentlich nur von Chamorga nach Benijo wandern, um am Meer Mittag zu essen. Doch dann kam alles ganz anders. 

Nach einem gemächlichen Aufbruch am Morgen starteten wir kurz vor 10 Uhr in Chamorga. Vor der Bushaltestelle finden sich dort ein paar Parkmöglichkeiten neben der Straße auf der rechten Seite. Wir hatten kaum geparkt, unter dem Eindruck hier sei der Hund begraben, als schon zwei weitere Fahrzeuge kamen und es auf einmal beinahe voll wurde. 

Wenige Meter weiter biegt der Weg nach links hinauf ab, der einen bis in den Sattel auf 658 m führt. Angeschrieben ist El Draguillo. Der Weg ist gut, kaum steil und trotz Verzweigungen kaum zu verfehlen (gelb-weiß markiert). Am Sattel befindet sich eine Kreuzung. T1, 35 min

Wir hatten etwas von einem Aussichtspunkt in 10 min links aufwärts gelesen und machten uns auf die Suche nach den Aussichtspunkten in dem ansonsten bewaldeten Gebiet. Letztlich fanden wir drei Aussichtspunkte, wobei vor allem der zweite der Hit war. Hier musste man ein paar Meter nach rechts zu einem Felsen kraxeln und das hat sich wirklich gelohnt. Nette Vögelchen, gar nicht scheu, suchten nach Ihrem Vorteil und wurden bei uns in Form von Bananenchips und Rosinen fündig. Wir durften sie dafür ablichten und das aus nächster Nähe. 

Der dritte Aussichtspunkt hat einen Namen und heißt Cabeza del Tejo, liegt knapp 100 m über dem Sattel und wird über einen leichten, nicht markierten Weg erreicht, der aber etwas steiler ist. T2, 15 min im Auf-, 10 min im Abstieg

Zurück am Sattel stiegen wir Richtung nach El Draguillo für ca. 20 min ab, um dort auf neue Wegweiser zu stossen. Wir folgten dem Weg, der die Höhe hält und sogar leicht ansteigt zu einem markanten Felsen. Hier beginnt der schönste Teil des Weges nach Benijo. Es bietet sich eine tolle Aussicht auf die Bergrücken, Bergspitzen und Felsen, die sich vom Anaga-Hauptkamm ins Meer absenken. Dazu kommt eine interessante Fauna, wenn man den Blick fürs Detail aufgrund des Panoramas nicht verliert. T2, 10 min bis zum Fels, 45 min nach Benijo

In Benijo, einem winzigen Dörfchen, gibt es mindestens zwei, vielleicht sogar drei Restaurants. Die beiden direkt über dem Meer kann man nicht verfehlen und wir setzten uns im oberen zum Mittagstisch. Leider waren die Calamari aus, aber auch das restliche Angebot konnte überzeugen. 

Gut gestärkt und mit steigendem Sonnenanteil ging es nur über eine Straße (Fahrverbot, außer für Einheimische) ansteigend nach El Draguillo. Dabei hat man schöne Aussichten auf die Küste. Die Straße ist ständig von Steinschlag bedroht und muss wohl häufiger repariert werden. T1, 30 min

El Draguillo selbst ist kaum der Rede wert. Der Weg zweigt nach rechts aufwärts ab und führt durch die Anwesen und Terrassen langsam steiler werdend bis zur Abzweigung von vorhin an. Von dort sind es noch gut 200 Höhenmeter bis zurück in den Sattel. Gegen jede Erwartung begann es richtig gut zu laufen und wir brauchten für diesen Abschnitt genau 24 Minuten (was einem 500Hm-Schnitt im Aufstieg entspricht und so gar nicht in mein übliches Tempo passt, schon gar nicht nach dem Mittagessen). Diese Tour, diese Landschaft, vielleicht auch das Mittagessen oder das gestrige Erlebnis am Teide setzten Kräfte frei und so entschlossen wir uns am Sattel auch noch den verbleibenden Weg auszuprobieren. T2, 1 h 00 min

Obwohl hier ein Kreuz einen gesperrten Weg vorgaukelt, ist die Route nach Tafada angeschrieben und der Weg bestens gespurt und nicht zu verfehlen. Zwei Aussichtspunkte erreicht man sehr schnell nach 3-5 Minuten, danach geht es erst einmal eine Weile durch den Wald, bis man nochmals auf die felsige Gratkante trifft (kurzer und gut sichtbarer Abstecher). Dort machten wir nochmals ausgiebig eine Pause und genossen den Tiefblick auf den Teil der Küste, der vorher größtenteils verborgen geblieben war. 
Kurze Zeit später trafen wir auf zwei Ziegen und im leichten Abstieg auf den späteren Weg nach Chamorga. Nach einem verfallenen Haus folgt man dem Rücken, der auf den Montana Tafada hinausleitet. Man folgt ihm wohl mindestens bis man unten den Leuchtturm sieht. Hier könnte man die Tour nochmals verlängern, was uns aber die fortgeschrittene Tageszeit verunmöglichte. T2, 50 min bis zum Haus, 1 h 00 min bis zum Ende des Berges

So hieß es Rückzug und den erwähnten Weg nach Chamorga nehmen. Der führt nur anfänglich etwas Auf und Ab und wird dann sehr friedlich. Nach einigen interessanten Felsen erreicht man den Ort, wo es eine einfache Kneipe zu geben scheint, die wir aber links liegen ließen und bald wieder am Auto eintrafen. T2, 45 min

Eigentlich wollten wir ja eine ruhige Runde machen, doch dann haben wir sie spontan um den Montana Tafada erweitert. Das ergibt gesamt auch nur gut 5 Wegstunden, aber mit allem was man so entdecken kann füllt sich so ein ganzer Tag. Ein sehr lohnender Tag und würdiger Abschluss unserer ersten Teneriffareise. Ich habe selten 1000 Höhenmeter auf und ab so wenig in den Beinen gespürt wie hier. 

Auf der kurvenreichen Straße zurück nach Bailadero stößt man dann noch auf einen Aussichtspunkt in einer scharfen Kurve, von dem sich der Teide im schönsten Abendlicht zeigte; sozusagen als Belohnung oder Bonus am Ende. Unser Reise wird mir in Erinnerung bleiben. Man kann auf Teneriffa Urlaub ohne den ganz großen Rummel und in schöner Natur machen, wenngleich man den Touristenströmen nicht überall entkommen kann. 

Tourengänger: basodino, tourinette


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