Grassen (2.946 m) - Whiteout und Neuschnee mit Grassenbiwak
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Zeit die Hochtourenausrüstung aus dem Schrank zu holen und die Saison zu starten. Zur Auswahl standen das Rheinwaldhorn oder Grassenbiwak mit Grassen und Stössenstock. Da es von der Anfahrt her für Steffen nach Engelberg deutlich kürzer ist, fällt die Entscheidung trotz der schlechteren Wetterprognose und etwas (hoffentlich nicht zu viel) Neuschnee auf den Grassen ab Engelberg. Die Südwand würde mich ja hier reitzen, ist jedoch wegen des Neuschnees wohl keine Option, dementsprechend kommt nur das dünne statische Gletscherseil mit, der Rücken bedankt sich.
Tag 1:
Herrenrüti - Bödmen - Firnalpeli - Grassenbiwak (Tierberg) WS, T4+, I; 6 h:
Gegen 11 Uhr starten wir entspannt an der Talstation der Fürenalpbahn hinter Engelberg. Schon hier bietet sich eine tolle Bergszenerie, welche die Herzen höher schlagen lässt. Vor allem der Groß Spannort als spitzer Zacken am Talende sieht genial aus. Nach der Bergstation über die Brücke des Stierenbachs hinweg und etwas diesen entlang. Bald zweigt der Leiterliweg nach Bödmen rechts ab, welchem wir folgen. Ganz schön warm ists hier unten und meine Gore Tex Hose ist etwas overdressed, da haben Ramona und Steffen mit kurzer Hose die bessere Wahl getroffen, zumindest für jetzt erstmal. Vorbei an der Alp Bödmen gehts über kleine Brücken den Gletscherbach querend zum Unteren Firnalpeli. Hier zweigt der nun Blau Weiss markierte Weg zum Grassenbiwak ab. Ab dem Firnalpeli gehts durch verwildertes Weidegelände, bei dem erstaunluch viele Elektrozäune aus und wieder eingehängt werden müssen. Die ein oder andere Kraxelstelle im Schrofengelände folgt und das Gestrüpp wird dichter. Der Weg ist jedoch durchwegs gut zu finden und zu gehen. Vorbei an der Alphütte Oberstäfeli gehts nun noch weiter durch Grünzeug, bis das Gelände karger wird und die Moräne (Gorisegg) des Firnalpeligletschers erreicht ist. Am Ende der Moräne angelangt legen wir die Steigeisen an und nehmen den Pickel in die Hand. Ab hier liegt nun fast der gesamte Aufstieg zum Grassenbiwak noch unter Schnee. Der Neuschnee der letzten Tage hat sich noch nicht so richtig gesetzt und ist ziemlich nass. Es ist keine Spur vorhhanden, so bleibt mir nichts anderes übrig als alles Vorzuspuren und teils bis zur Hüfte einzusinken. Puh, das ist anstregend. Zudem zieht Nebel auf was die Orientierung etwas erschwert, zum Glück gibts aber ja das Handy mit GPS. Der Aufstieg über recht steile Schneefelder im Nebel ist anstregend und spannend. Gesäumt wird das Ganze von Lawinendonnern aus der Titlis wand. Ganz shcön unheimlich.
Auf etwa 2300 finden wir am Übergang von Schnee zu Eis einen nagelneuen Pickel. Den lassen wir liegen und wollen Ihn im Abstieg unten an der Bahnstation abgeben.
Es folgt eine versicherte Stelle im Fels, dann wieder steile Schneefelder bei denen man im Nasschnee gut aufpassen muss nicht zu rutschen. Nach dem anstrengden Spuren dann eine Wohltat auf dem Grat zum Grassenbiwak zu stehen. Auch hier gibts im Fels teils Stahlseil und Trittstufen. Kurz vor dem Grassenbiwak folgt noch ein schöner, unverspurter Firngrat und unser Tagesziel ist erreicht.
Das Biwak ist herrlich gelegen und perfekt ausgestattet. Der Weinkeller mit einem leckeren Tropfen ist das I Tüpfelchen des Biwaks.
Ausser uns ist noch ein älterer Bergführer mit Gast im Biwak, welche den Ofen schon geheizt haben.
Auf den Grassen zum Sonnenutergang zu gehen lohnt sich heute leider nicht mehr, ist es doch draussen komplett zugezogen.
Tag 2:
Grassenbiwak - Grassen - Grassenbiwak - Firnalpeli - Herrenrüti WS, T4+, I; 5,5 h:
Am nächsten Morgen wollen wir trotz eher wechselhafter Wettervorhersage unser Glück zum Sonnenaufgang am Grassen versuchen. Gegen 4 Uhr zeigt ein Blick aus der Türe jedoch nur Nebel, also erstmal weiterschlafen.
Kurz vor Sonnenaufgang gegen 5 Uhr stehen wir dann doch mal auf, seilen uns an und machen uns auf den Weg in Richtung Grassen. Kurz nach der Hütte reist der Nebel auf und die Wand des Titlis erleuchtet in der Morgensonne. Ein toller Anblick, darauf haben wir für Fotos spekuliert.
Es zieht jedoch bald wieder zu und im Whiteout gehts über den Gletscher in mindestens knietiefem Nasschnee hinauf zum Gipfel des Grassen. Ich durfte wiedermal alles spuren, gutes Training.
Am Gipfel geht ein eiskalter Wind und die Aussicht ist gleich Null. Wir warten noch etwa 15 Minuten ob sich nicht doch noch mal ein Wolkenfenster ergibt. Dies ist jedoch vergebens, also schnell wieder runter zum Grassenbiwak, aufwärmen, saubermachen und unsre Sachen einpacken.
Auf dem bereits bekannten Aufstiegsweg gehts nun auch weiterhin in wechselhaftem Wetter wieder hinab, wobei auch hier heute Pickel und Steigeisen sehr hilfreich sind auf den Schneefeldern.
Vor der Moräne machen wir übungshalber nochmal ein paar Rutschübungen und üben Spaltenbergung, das wiederhole ich jedes Jahr einmal gerne.
Bald wird es wieder wärmer und die Kleidungsschichten wandern Stück für Stück in den Rucksack zurück. Am Firnalpeli wählen wir nun den Abstieg über Herrenrüti und nicht über Bödmen zurück zur Talstation der Fürenalpbahn.
Das Grassenbiwak an sich ist schon eine Tour wert. Super ausgestattet, gemütlich und in einer tollen Lage. Leider gabs am Grassen keine Aussicht, war trotzdem vielleicht gerade wegen der etwas ungemütlichen Bedingungen eine spannende Tour.
Tag 1:
Herrenrüti - Bödmen - Firnalpeli - Grassenbiwak (Tierberg) WS, T4+, I; 6 h:
Gegen 11 Uhr starten wir entspannt an der Talstation der Fürenalpbahn hinter Engelberg. Schon hier bietet sich eine tolle Bergszenerie, welche die Herzen höher schlagen lässt. Vor allem der Groß Spannort als spitzer Zacken am Talende sieht genial aus. Nach der Bergstation über die Brücke des Stierenbachs hinweg und etwas diesen entlang. Bald zweigt der Leiterliweg nach Bödmen rechts ab, welchem wir folgen. Ganz schön warm ists hier unten und meine Gore Tex Hose ist etwas overdressed, da haben Ramona und Steffen mit kurzer Hose die bessere Wahl getroffen, zumindest für jetzt erstmal. Vorbei an der Alp Bödmen gehts über kleine Brücken den Gletscherbach querend zum Unteren Firnalpeli. Hier zweigt der nun Blau Weiss markierte Weg zum Grassenbiwak ab. Ab dem Firnalpeli gehts durch verwildertes Weidegelände, bei dem erstaunluch viele Elektrozäune aus und wieder eingehängt werden müssen. Die ein oder andere Kraxelstelle im Schrofengelände folgt und das Gestrüpp wird dichter. Der Weg ist jedoch durchwegs gut zu finden und zu gehen. Vorbei an der Alphütte Oberstäfeli gehts nun noch weiter durch Grünzeug, bis das Gelände karger wird und die Moräne (Gorisegg) des Firnalpeligletschers erreicht ist. Am Ende der Moräne angelangt legen wir die Steigeisen an und nehmen den Pickel in die Hand. Ab hier liegt nun fast der gesamte Aufstieg zum Grassenbiwak noch unter Schnee. Der Neuschnee der letzten Tage hat sich noch nicht so richtig gesetzt und ist ziemlich nass. Es ist keine Spur vorhhanden, so bleibt mir nichts anderes übrig als alles Vorzuspuren und teils bis zur Hüfte einzusinken. Puh, das ist anstregend. Zudem zieht Nebel auf was die Orientierung etwas erschwert, zum Glück gibts aber ja das Handy mit GPS. Der Aufstieg über recht steile Schneefelder im Nebel ist anstregend und spannend. Gesäumt wird das Ganze von Lawinendonnern aus der Titlis wand. Ganz shcön unheimlich.
Auf etwa 2300 finden wir am Übergang von Schnee zu Eis einen nagelneuen Pickel. Den lassen wir liegen und wollen Ihn im Abstieg unten an der Bahnstation abgeben.
Es folgt eine versicherte Stelle im Fels, dann wieder steile Schneefelder bei denen man im Nasschnee gut aufpassen muss nicht zu rutschen. Nach dem anstrengden Spuren dann eine Wohltat auf dem Grat zum Grassenbiwak zu stehen. Auch hier gibts im Fels teils Stahlseil und Trittstufen. Kurz vor dem Grassenbiwak folgt noch ein schöner, unverspurter Firngrat und unser Tagesziel ist erreicht.
Das Biwak ist herrlich gelegen und perfekt ausgestattet. Der Weinkeller mit einem leckeren Tropfen ist das I Tüpfelchen des Biwaks.
Ausser uns ist noch ein älterer Bergführer mit Gast im Biwak, welche den Ofen schon geheizt haben.
Auf den Grassen zum Sonnenutergang zu gehen lohnt sich heute leider nicht mehr, ist es doch draussen komplett zugezogen.
Tag 2:
Grassenbiwak - Grassen - Grassenbiwak - Firnalpeli - Herrenrüti WS, T4+, I; 5,5 h:
Am nächsten Morgen wollen wir trotz eher wechselhafter Wettervorhersage unser Glück zum Sonnenaufgang am Grassen versuchen. Gegen 4 Uhr zeigt ein Blick aus der Türe jedoch nur Nebel, also erstmal weiterschlafen.
Kurz vor Sonnenaufgang gegen 5 Uhr stehen wir dann doch mal auf, seilen uns an und machen uns auf den Weg in Richtung Grassen. Kurz nach der Hütte reist der Nebel auf und die Wand des Titlis erleuchtet in der Morgensonne. Ein toller Anblick, darauf haben wir für Fotos spekuliert.
Es zieht jedoch bald wieder zu und im Whiteout gehts über den Gletscher in mindestens knietiefem Nasschnee hinauf zum Gipfel des Grassen. Ich durfte wiedermal alles spuren, gutes Training.
Am Gipfel geht ein eiskalter Wind und die Aussicht ist gleich Null. Wir warten noch etwa 15 Minuten ob sich nicht doch noch mal ein Wolkenfenster ergibt. Dies ist jedoch vergebens, also schnell wieder runter zum Grassenbiwak, aufwärmen, saubermachen und unsre Sachen einpacken.
Auf dem bereits bekannten Aufstiegsweg gehts nun auch weiterhin in wechselhaftem Wetter wieder hinab, wobei auch hier heute Pickel und Steigeisen sehr hilfreich sind auf den Schneefeldern.
Vor der Moräne machen wir übungshalber nochmal ein paar Rutschübungen und üben Spaltenbergung, das wiederhole ich jedes Jahr einmal gerne.
Bald wird es wieder wärmer und die Kleidungsschichten wandern Stück für Stück in den Rucksack zurück. Am Firnalpeli wählen wir nun den Abstieg über Herrenrüti und nicht über Bödmen zurück zur Talstation der Fürenalpbahn.
Das Grassenbiwak an sich ist schon eine Tour wert. Super ausgestattet, gemütlich und in einer tollen Lage. Leider gabs am Grassen keine Aussicht, war trotzdem vielleicht gerade wegen der etwas ungemütlichen Bedingungen eine spannende Tour.
Tourengänger:
boerscht

Communities: Photographie, Biwak- und Zelttouren
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