Piz Beverin (2998m)


Publiziert von أجنبي , 13. März 2012 um 21:51.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Domleschg
Tour Datum:10 März 2012
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:Lavanos – P. 1756 – Darsiez – Mirer – P. 2442 – Beverin Pintg – P. 2769 – Piz Beverin – P. 2769 – SO-Couloir – P. 2159 – Mirer – Darsiez – P. 1756 – Lavanos
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Lavanos (bei Wergenstein)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Lavanos
Kartennummer:LK 1:50.000: 257 S Safiental / LK 1:25.000: 1235 Andeer

Auf Einladung einer Kollegin machten wir uns am Freitagabend zu zweit beim kleinen Parkplatz bei Lavanos auf die Socken bzw. die Skis. Auf dem Waldsträsschen ging's hoch Richtung Dumagns. Schon bald machten wir unsere Stirnlampen aus, um den Genuss des Aufstiegs bei sternenklarem Himmel noch etwas zu steigern. Kurz vor Dumagns dann das erwartete Spektakel: der Mond stieg über der gegenüberliegenden Bergkette auf und leuchtete uns quasi den Weg zum Maiensäss in Darsiez.

Unmittelbar vor dem Maiensäss standen wir plötzlich vor einem Lawinenkegel. Der Blick hinauf stimmte schon etwas mulmig, denn die Grundlawine war ziemlich gross und der Hang nicht wirklich steil. Aber eben: Nassschneelawinen können bekanntlich auch bei geringer Hangneigung unter 30° abgehen...

Am nächsten Morgen brachen wir zu fünft in Darsiez auf, um den Piz Beverin zu bezwingen. Das Wetter war schön, die Temperatur kalt aber angenehm. Über sanfte Alpweiden stiegen wir via Mirer auf und steuerten auf P. 2442 zu. Die Bise nahm zu und Windfahnen am Piz Beverin liessen uns erahnen, was uns bevorstand. Je höher es ging, desto zäher und kälter blies der Wind.

Angesichts der Steilstufe zum Beverin Pintg und dessen abgeblasenen Rückens installierte ich vorsichtshalber bei P. 2442 die Harscheisen. Wenig unterhalb des Beverin Pintg schulterten wir die Skis und dank vorhandener Stufen ging's problemlos die paar steilen Höhenmeter hoch zu diesem Gipfelchen. Auf dem teils etwas schmalen Rücken des Beverin Pintg waren wir der Bise gnadenlos ausgesetzt und auf meist harter Unterlage bewegten wir uns auf die Leiter bei P. 2769 zu. Ein kurzer Blick über die Kante verriet, dass ich beim Abstieg von einigem Publikum beobachtet werden würde.

Erneut wurden die Skis an den Rucksack geschnallt, der Körper vorsichtig abgedreht und runter ging's die Leiter. Eine problemlose, doch schon ziemlich seltsame Angelegenheit auf 'ner Skitour... Am Fusse der Leiter schaute ich zunächst mal nach rechts, d.h. zum steilen Südost-Couloir, durch welches wir abzufahren planten. Angesichts meiner bescheidenen Skitechnik und meiner noch sehr jungen Karriere auf zwei Brettern flösste mir die Sache schon etwas Respekt ein.

Zuerst ging's nun aber zum Gipfel und der Kampf gegen die eiskalte Bise drängte meine Gedanken an die anstehende Abfahrt zurück. Der heftige Wind blies die Spuren der vorangehenden Tourengänger sozusagen in Windeseile mit Schnee zu. Etwa eine halbe Stunde nach der Leiter und 3h 15min nach Abmarsch in Darsiez erreichte ich den Gipfelsteinmann. Das Panorama war erste Sahne, doch nach ein paar Fotos zog ich von dannen. Etwas südlich des Gipfels war's etwas weniger windig, was wir für's Abfellen und eine kurze Rast nutzten.

Die Abfahrt bis zur Leiter gelang mir weit besser als ich erwartet hatte. Die Sonne hatte den Schnee etwas aufgeweicht, was mir entgegenkam. Vor der Leiter hielten wir an und schauten erst mal links runter. Es sah nach bestem Pulverschnee im Couloir aus. Der Einstieg d.h. die ersten paar Dutzend Höhenmeter waren zwar sehr steil, doch relativ breit. Eigentlich wollte ich zunächst einfach mal abrutschen, aber schliesslich entschloss ich mich zu ein paar kräftigen Schwüngen, welche dank der guten Verhältnisse problemlos gelangen.

Ja, und als der Einstieg bewältigt und somit die letzte Schlüsselstelle der Tour erfolgreich überwunden war, stieg blitzartig die Vorfreude auf das was nun kam: die Abfahrt durch die herrliche Südostflanke bei perfektem Pulverschnee. Zwar waren wir nicht die Ersten, die diesen wunderbaren Hang befahren durften, doch dank dessen Breite blieb genügend unverspurtes Gelände übrig. Die perfekte Entschädigung also für die eiskalte Bise im Aufstieg und auf dem Gipfel.

Im Gebiet Mirer fanden wir dann endlich mal etwas Windstille, welche wir zum Sonnentanken nutzten, bevor wir die letzten 300 Höhenmeter nach Darsiez unter die Bretter nahmen. Zum Abschluss standen dann noch ein paar Schwünge in leicht sulzigem Schnee an. Zurück in Darsiez schaufelten wir Tisch und Bank aus und liessen es uns an der Nachmittagssonne bei Bier, Kaffee und Kuchen wohl ergehen. So müssen Skitouren sein – und ausklingen!

SLF: mässig


Tourengänger: أجنبي


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