Bruschghorn - Runal - Piz Beverin


Publiziert von Delta Pro , 3. März 2019 um 17:56.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberhalbstein
Tour Datum: 3 März 2019
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 2710 m

Sehr schöne und lange Kombi-Tour am bekanntesten Gipfel Mittelbündens

Der Piz Beverin ist ein traumhafter und oft besuchter Skitouren-Gipfel. Mit Ski war ich schon zweimal dort, allerdings das letzte mal vor 15 Jahren. Der weniger bekannte, aber höhere Bruder des Beverins, das Bruschghorn, ist ebenfalls eine lohnende und lange Sktour, die mir bislang noch fehlte. So zog ich heute morgen los, um die beiden Gipfel miteinander zu kombinieren, was eine abwechslungsreiche, aber konditionell fordernde Rundtour ergibt. 

Die Tour ist technisch leicht und nur in der Ost-Abfahrt vom Beverin etwas steiler (sichere Lawinenverhältnisse erforderlich). Der Anmarsch zum Bruschghorn ist aber weit, und über beträchtliche Stellen auch flach. Ohne die Runde über die Nordostflanke (Safiental) und einem zusätzlichen Gegenanstieg kommt man nicht sinnvoll zurück. Dies wurde mir erst unterwegs bewusst und hat meine Tour doch massgeblich verlängert, aber mit dem zusätzlichen Gipfel des Runal und der Rundtour auch bereichert.


Etwas vor Wergenstein starte ich einmal mehr in der Dunkelheit, einer Buckelpiste hinauf nach Dumagns folgend. Ab dort wird das Gelände zum ersten Mal flach und man quert der Flanke entlang aufsteigend zur Alp Tumpriv. Auf den Ebenen unterhalb Tguma darf ich Zeuge einer wunderschönen Morgenstimmung werden - der Himmel färbt sich vor Sonnenaufgang in allen Farben, absolute Ruhe! Auf den nächsten drei Kilometern Strecke gibt's kaum Höhenmeter zu holen. Auf Ebenen quert man horizontal unter dem Piz Tuf zur Flanke unter dem Sattel östlich des Bruschghorns. Dank einer zugewehten Spur vom Vortag in den 2-5cm Neuschnee, die am Freitag gefallen sind, komme ich ohne Harscheisen den oben steileren Hang hinauf. Eisiger und stürmischer Südwind begrüsst mich dort - auf das war ich nicht ganz gefasst. Man folgt dem Kamm bis er felsig wird und weicht dann rechts in die Flanke aus, die ohne Probleme bis zum Gipfel des Bruschghorns verfolgt werden kann. Ein sehr schöner, zentraler Gipfel, der aber - irgendwie zurecht - im Winter wohl wegen den Distanzen eher selten besucht wird: Ab Wergenstein ist keine einzige Kurve/Spitzkehre nötig für die 1600 Höhenmeter bis auf den Gipfel... 

Aufgrund der beträchtlichen Kälte bin ich bald wieder weg und freue mich auf die Abfahrt in den ideal geneigten Nordosthängen ins Carnusa. Oben grösstenteils verblasen, finde ich weiter unten doch ein paar schöne Hänge. Der wenige Neuschnee reicht aber nicht, die harte, holprige Altschneeoberfläche zu überdecken, ist aber doch recht schön zu fahren. Auf etwa 2380 m.ü.M. felle ich wieder an und folge Spur von gestern durch schöne, hügelige Landschaft zum Carnusapass. Um dem ungeplanten, zusätzlichen Aufstieg noch etwas abgewinnen zu können, besteige ich noch den hübschen Gipfel des Runal (entlang des Kamms). Die Abfahrt ist meist hart, in den flacheren Passagen aber durchaus schön. Durch Lawinenkegel werde ich etwas zu weit abgedrängt und erreiche die Aufstiegsroute zum Beverin erst auf 2200 m.ü.M. - nochmals mehr Höhenmeter als eingeplant.

Wie zu erwarten ist der Beverin stark frequentiert. Ich muss lange zurückdenken, dass ich jemals mit so viel Volk auf einen Berg gestiegen bin... Eigentlich ist mir die Einsamkeit lieber. Auf einer guten, aber steilen und teils etwas eisigen Spur geht's auf den Beverin Pintg (am Schluss kurz zu Fuss). Auch der Weiterweg ist vom Panorama her absolut lohnend und insofern spannender als das Bruschghorn. Bald ist die bekannte Leiter erreicht: Ski aufbinden und absteigen. Die schweren Beine machen sich im Gipfelhang allmählich etwas bemerkbar, aber ich bin erstaunt wie sauber der letzte Aufstieg abläuft. Abfahrt nach kurzer Rast, als zweiter heute. Bei diesen Verhältnissen macht die Abfahrt über die steile Ostflanke von unterhalb der Leiter Sinn und bietet schöne, ziemlich steile Hänge. Ich finde ganz passablen Pulver, doch das Fahren ist auf der harten Unterlage schon eher streng. Anschliessend gleite ich mit Speed über die offenen Hänge von Blasatscha - ein Genuss! Meist hart, teils leicht angefirnt. Bei der Brücke Pt 1783 erreiche ich die vielen Skispuren wieder und fahre bei pistenartigen Schneeverhältnissen nach Wergenstein ab.  


Durchgangszeiten:
Wergenstein: 5.25
Bruschghorn: 8.05
Runal: 9.05
Piz Beverin: 10.40
Wergenstein: 11.10

Tourengänger: Delta


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