Mendrisiotto – Poncione d’Arzo und die italienische Festung vom Monte Grumello
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Neuland Sottoceneri. Für mich jedenfalls. Und hätte ich nicht Frank Seeger von www.alpi-ticinesi.ch als Tourenleiter gehabt, wäre ich wahrscheinlich noch heute irgendwo am Suchen Richtung Rom. Erst zuhause beim Verfassen dieses Berichtes ist mir die Geographie einigermassen logisch geworden. Dabei ist es ganz einfach: Eine Hügelkette vom San Salvatore (mit Unterbruch des Lago Ceresio) trennt die beiden Hauptlinien, welche von Lugano ausgehen. Die einte gut bekannt als A1 Richtung Milano über den Damm von Melide und schliesslich den Zoll von Chiasso, die andere über Ponte Tresa und Porto Ceresio nach Varese. Als Gedankenstütze: links vom San Salvatore herum nach Chiasso und rechts vom San Salvatore nach Varese.
Dem Glück etwas nachgeholfen, beginne ich den Bericht in Serpiano 617m. Denn das was Frank mir vorlegt, ist nur geübten und abstrakten Denkern vorbehalten. Auf genüsslichem gut ausgebautem Wanderweg nach Ca del Monte 500m hinunter. Weiter auf die havarierte Brücke und direkt bei der ersten Strasse nach links hoch. Irgendwann südl. Monte Casolo 613m hindurch auf die Militärfahrstrasse entlang der Höhenkurve 580m zum Monte Grumello 690m, wo umfangreiche Befestigungsanlagen – ein der Teil der Linea Cadorna – aus dem I. und II. Weltkrieg besichtigt werden können:
„Die Linea Cadorna ist eine militärische Befestigungsanlage die einst die Grenze Norditaliens mit dem Schutzwall der Schweiz verteidigen sollte. Die Befestigungslinien schützten das italienische Gebiet zwischen dem Grossen Sankt Bernhard und der Valtellina.
Im Ossola nehmen Sie einen Höhenunterschied von 2.000 Metern, zwischen der Ebene des Toce und des Bergs Massone, im Gebiet Ornavassos ein.
Sie wurden im Laufe des ersten Weltkrieges, zwischen 1916 und 1918 als Verteidigungsfunktion erbaut, gegenüber eines eventuellen österreich-deutschen Angriff durch die Schweiz. Sie wurden nach dem Willen des Generals Luigi Cadorna erbaut, Hauptstaatschef des italienischen Heers bis 1917.“ (Distretto Turistico dei Laghi)
Mittagessen: Menü 1 mit Zitronenherzli mit Blick hinunter ins italienische Tal, welches Porto Ceresio (am Luganersee) und Varese verbindet. Nun auf der in Felsen eingehauenen Fahrstrasse hinunter ins Vallone (welch fantasiereiche Ortsbezeichnung) und direkt wieder hinauf auf teils verfallenem Fahrweg zu den riesigen Festungen unterhalb Albero di Sella. Nach meiner Schätzung sind allein in dieser Befestigungsanlage etwa eine Kompanie (180 Mann) untergebracht worden und in der ganzen Anlage ein Batallion (800 Mann).
Entlang der Grenze I/CH führen parallel zwei Wege. Immer wieder ganz züchtig getrennt wie einst Männlein und Weiblein in der Schule. Ich entscheide mich für den italienischen Weg, welcher wahrscheinlich wegen der Eurokrise etwas mehr Steine hat. Der Schweizer Weg ist eindeutig sanfter, weil die Bankenkrise…. Wir erreichen den Monte Pravello 1015m, geschmückt mit einem Steinkreuz. Pace. Das Grenzwachthäuschen aus massiven Betonmauern. Steintische. Scheint ein beliebter Ausflugsort zu sein.
Über den Grat – Pt.1015 – zum Poncione d’Arzo 1014.9. Lieblicher horizontaler Weg in schwindelerregender Höhe. Heisst ja Poncione. Nein, alles falsch: Hügelwanderung trotz des pompösen Namens! Die Schweizer Grenzwacht hat „nur“ ein Holzhäuschen mit Blechdach. Türe mit brachialer Gewalt weggerissen. Bescheidenheit herrscht vor. Wenigstens materiell.
Nun weiter über den Ostgrat des Poncione – Pt 882 – nach Costa di Prabello 707m. Schöne und sehr gepflegte Weiden mit Sitzbank. Ohne Orientierungsprobleme auf dem Grat weiter zum grossen Plateau mit Sitzbänken der Kirche San Rocco 590m hinunter. Zwei Stück pfeifengerade Wegabschnitte und bald Ankunft in Arzo 486m.
Frank hat eine mir neue Welt näher gebracht.
Nicht das erste und hoffentlich auch nicht das letzte Mal.
Dem Glück etwas nachgeholfen, beginne ich den Bericht in Serpiano 617m. Denn das was Frank mir vorlegt, ist nur geübten und abstrakten Denkern vorbehalten. Auf genüsslichem gut ausgebautem Wanderweg nach Ca del Monte 500m hinunter. Weiter auf die havarierte Brücke und direkt bei der ersten Strasse nach links hoch. Irgendwann südl. Monte Casolo 613m hindurch auf die Militärfahrstrasse entlang der Höhenkurve 580m zum Monte Grumello 690m, wo umfangreiche Befestigungsanlagen – ein der Teil der Linea Cadorna – aus dem I. und II. Weltkrieg besichtigt werden können:
„Die Linea Cadorna ist eine militärische Befestigungsanlage die einst die Grenze Norditaliens mit dem Schutzwall der Schweiz verteidigen sollte. Die Befestigungslinien schützten das italienische Gebiet zwischen dem Grossen Sankt Bernhard und der Valtellina.
Im Ossola nehmen Sie einen Höhenunterschied von 2.000 Metern, zwischen der Ebene des Toce und des Bergs Massone, im Gebiet Ornavassos ein.
Sie wurden im Laufe des ersten Weltkrieges, zwischen 1916 und 1918 als Verteidigungsfunktion erbaut, gegenüber eines eventuellen österreich-deutschen Angriff durch die Schweiz. Sie wurden nach dem Willen des Generals Luigi Cadorna erbaut, Hauptstaatschef des italienischen Heers bis 1917.“ (Distretto Turistico dei Laghi)
Mittagessen: Menü 1 mit Zitronenherzli mit Blick hinunter ins italienische Tal, welches Porto Ceresio (am Luganersee) und Varese verbindet. Nun auf der in Felsen eingehauenen Fahrstrasse hinunter ins Vallone (welch fantasiereiche Ortsbezeichnung) und direkt wieder hinauf auf teils verfallenem Fahrweg zu den riesigen Festungen unterhalb Albero di Sella. Nach meiner Schätzung sind allein in dieser Befestigungsanlage etwa eine Kompanie (180 Mann) untergebracht worden und in der ganzen Anlage ein Batallion (800 Mann).
Entlang der Grenze I/CH führen parallel zwei Wege. Immer wieder ganz züchtig getrennt wie einst Männlein und Weiblein in der Schule. Ich entscheide mich für den italienischen Weg, welcher wahrscheinlich wegen der Eurokrise etwas mehr Steine hat. Der Schweizer Weg ist eindeutig sanfter, weil die Bankenkrise…. Wir erreichen den Monte Pravello 1015m, geschmückt mit einem Steinkreuz. Pace. Das Grenzwachthäuschen aus massiven Betonmauern. Steintische. Scheint ein beliebter Ausflugsort zu sein.
Über den Grat – Pt.1015 – zum Poncione d’Arzo 1014.9. Lieblicher horizontaler Weg in schwindelerregender Höhe. Heisst ja Poncione. Nein, alles falsch: Hügelwanderung trotz des pompösen Namens! Die Schweizer Grenzwacht hat „nur“ ein Holzhäuschen mit Blechdach. Türe mit brachialer Gewalt weggerissen. Bescheidenheit herrscht vor. Wenigstens materiell.
Nun weiter über den Ostgrat des Poncione – Pt 882 – nach Costa di Prabello 707m. Schöne und sehr gepflegte Weiden mit Sitzbank. Ohne Orientierungsprobleme auf dem Grat weiter zum grossen Plateau mit Sitzbänken der Kirche San Rocco 590m hinunter. Zwei Stück pfeifengerade Wegabschnitte und bald Ankunft in Arzo 486m.
Frank hat eine mir neue Welt näher gebracht.
Nicht das erste und hoffentlich auch nicht das letzte Mal.
Tourengänger:
Seeger

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