Bei unserer
Skitour auf den Glatten im Januar kamen wir am Rau Stöckli vorbei, einem schönen Gipfel, der etwas weniger Leute anzuziehen scheint als sein flacher Nachbar. Auch die zahlreichen Berichte von
MaeNi und besonders
jener von
Alpinist hatten mir diesen Gipfel gluschtig gemacht.
Aufgrund der warmen Temperaturen (3° morgens um 7 Uhr) und angesichts des erwarteten Ansturms zogen wir ziemlich früh beim Saliboden los. Vor uns waren nur wenige Tourengänger unterwegs – und alle zog es auf den Glatten. Der Aufstieg zum Rau Stöckli ist bis etwas oberhalb des Munggenbandes derselbe, doch dann trennen sich die Spuren. Links geht's auf den Glatten, gerade aus zum Balmer Grätli und rechts auf's Rau Stöckli.
Etwas unterhalb des Munggenbandes montierte ich die Harscheisen und liess diese bis zum Skidepot an. Meine Begleiter machten es ohne. In gutem Trittschnee ging's zu Fuss auf's Gipfelplateau, welches wir rund zweieinhalb Stunden nach Abmarsch erreichten. Meine Tourenpartner versuchten noch, bis zum höchsten Punkt vorzustossen, kehrten aber vor der schmalen Gratpassage der höchsten Kuppe um. Ich zog es derweil vor, die beiden aus der Distanz zu beobachten und zu fotografieren und meinen Gipfelkaffee heraus zu kramen.
Kurz nach uns kam noch eine Handvoll Tourengänger auf's Rau Stöckli, erwartungsgemäss zogen die Massen aber auf den Glatten. Gerne wären wir noch lange auf dem Gipfel verweilt, doch bei dieser Wärme war es nichts als vernünftig, rechtzeitig zu Tal zu düsen. Bis ca. P. 1760 trafen wir auf besten, nur wenig verspurten Pulverschnee. Danach wurde es immer härter und aus dem anfänglichen Jauchzen wurde zunehmend ein Ächzen. Unterhalb des Gross Gade entschieden wir uns für die Abfahrt auf dem Strässchen anstatt durch den Ruosalper Wald.
Nachdem alles im Auto verstaut war und die Vorfreude auf ein kühles Bier zugenommen hatte, rollten wir talwärts. Kurz vor dem Fahrverbot beim Schwandboden dann die Überraschung: Eine Lawine hatte – wie so oft – die Strasse verschüttet. Wir kramten also unsere LVS wieder hervor und warteten auf die Schneefräse, welche bald eintraf und die Schneemassen beseitigte. Dem hilfreichen Fahrer wurde gedankt und der Feierabend vergoldet.
SLF: gering, im Tagesverlauf erhebliche Gefahr von Nassschneelawinen
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