im nordwestlichsten Teil des Oberaargaus: auf ungewöhnlichem Weg zum Rüttelhorn


Publiziert von Felix , 19. Februar 2012 um 15:57. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberaargau
Tour Datum:18 Februar 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Ski Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-SO 
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Attiswil - Rehberg - Sale - P. 932 - Bättlerchuchi - P. 1018 - Rüttelhorn, Chänzeli (Starkstrom-Mast Ost) - Alpwirtschaft Vordere Schmiedenmatt - Bättlerchuchi - P. 984 - Wüestrüti - Gruebmatt - Längacher - P. 757 - P. 707 - Weidli - Böglihof - Gärberhof - Attiswil
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Leimiswil - Herzogenbuchsee - Wiedlisbach nach Attiswil
Kartennummer:1107

Anlässlich des vorabendlichen gemütlichen Nachtessens zeigte sich, dass Max, der exzellente Jurakenner, für den Samstag exakt dieselbe Route ausgewählt hatte wie wir - nachdem sich bereits Rosmarie zum Mitmachen begeistert hatte, schlossen sich ab der Alpwirtschaft Vordere Schmiedenmatt auch Adi und Monika an – so genossen wir zu schliesslich zu sechst das herrliche Tourenwetter auf dem Chänzeli auf dem Rüttelhorn.

 

Wir starten zu viert in Attiswil auf 500 Metern noch im leichten Nebel; und ziehen unsere ersten Spuren direkt ab Max’ Haus im deckligen, jetzt noch gefrorenen Schnee hinauf durch eine grosse Apfelbaum-Plantage.

Bald einmal entrinnen wir der Nebeldecke und treten äusserst stimmungsvoll an die Sonne – ein Genusstag beginnt.

Erst einmal queren wir sanfte Wiesenhänge westlich des Gärber- und Böglihofs, immer den Spuren von Max folgend, welche hier in seiner Heimat jedes Weglein und jede Route kennt. So leitet er uns in den Wald hinein, in welchem wir, länger dem Attiswiler Dorfbach folgend, in den Rehberg  gelangen. Der lichte Wald, über uns der tiefblaue Himmel, dazwischen die Sonne zwischen den Bäumen hindurch scheinend – ein genussvolles Gehen auf Max’ Spuren.

Die lauschige Lichtung östlich des Rehbergs erreichend und passierend, erkennen wir, dass der auf der LK eingezeichnete markante Einzelbaum einem der letzten Stürme zum Opfer gefallen ist. Nach einer weiteren hübschen, recht tief verschneiten Waldpassage erreichen wir die Weite von Sale; hier öffnet sich der Blick bis zum Schatteberg hin.

 

Teils auf Schneetöff-Spuren, meist jedoch im Tiefschnee streben wir sanft weiter hoch; wenig unterhalb des P. 887 queren wir wieder in den Wald hinein und erreichen so P. 992. Hier beginnt nun ein steilerer Anstieg, einige Spitzkehren sind im Wald nötig – eine Spur eines Fussgängers erlaubt nun erstmals Rosmarie, ihr zügiges Tempo anzuschlagen und uns vorauszugehen. Auf dem Passsträsschen angelangt, entledige ich mich meiner Schneeschuhe – es geht nun in wenigen Minuten gemütlich der Bättlerchuchi entgegen.

Ungeahnt schön, grossartig nicht nur das Gelände hier mit Felswänden und markanten Bäumen am und auf dem Grat – bewundernswert auch der Ausblick übers Nebelmeer im Mittelland zum weitreichenden Alpenkranz! Der hier durchführende Sagenweges des Bipperamtes gibt einen lehrreichen Hinweis auf die Herkunft des Namens dieses malerischen Passüberganges: http://www.pro-jura-bipperamt.ch/Tafeln/1p7.pdf

Den glücklicherweise nur sporadisch durchfahrenden PWs folgen wir durch das Felstor auf die schattige Seite – und erblicken sogleich die „stille“, schöne Ebene der Schmiedematt.

 

Auf dem Strässchen abwärts wandernd resp. fahrend, erreichen wir P. 1018, wo wir oberhalb der Alpwirtschaft eine Abzweigung zum verschneiten Fahrweg nehmen, welcher zu den drei Starkstrom-Masten auf dem Grat führt. Hier sind die zwei Tourenskigänger deutlich im Vorteil; auch ich sinke mit den Schneeschuhen beträchtlich im tiefen Schnee ein – Rosmarie noch um Einiges mehr … Im Waldaufstieg ist’s wieder angenehmer – ein Dankeschön an unseren Vorspurer Max! – und hier gesellen sich auch Monika und Adi hinzu: sie haben den Juchzer von Max (nach einem wenig erfolgreichen Telefongespräch oberhalb der Alpwirtschaft – Funkloch) gehört und sind unseren Spuren rasant gefolgt. So erreichen wir gemeinsam unser heutiges Gipfelziel: wir erklimmen – nach Ski- und Skischuh-Depot beim östlichsten Masten – das Rüttelhorn, Chänzeli.

Faszinierend hier der Ausblick zu den Alpen – jedoch auch in die Nähe zu vielen malerischen Felsspornen und kleinen Föhren-Gruppen! So lassen wir uns gemütlich zur Mittagsrast beim obersten Mast nieder – windstill, angenehme Temperatur; das haben wir seit längerem erhofft.

 

Nach dem zügigen Abstieg besuche ich den markanten alten Baum wenig nördlich der Alpwirtschaft Vordere Schmiedenmatt; hier gleichen wir unseren Flüssigkeitsverlust aus. Gemütlich diese Beiz, freundlich das Personal – endlich durfte ich sie kennenlernen … doch wir müssen weiter, sind wir doch etwas spät dran …

 

Auf dem bereits gut geräumten Strässchen gelangen wir wieder hoch zur Bättlerchuchi; hier erleben wir einen noch besseren Blick als beim vormittäglichen Durchmarsch. Ich lerne hier einen aussergewöhnlich wundervollen Ort mit fantastischem Ausblick kennen – Extraklasse!

Nach dem kurzen Stück Strasse begeben wir uns bei P. 984 wieder auf und in den Schnee: die zwei Skifahrer nehmen die Hänge im ungespurten Bereich unter die Latten, während wir zwei Fussgänger (ich habe die Schneeschuhe aufgeschnallt) den besten festeren Spuren folgen – an Wüestrüti vorbei gelangen wir alle nach Gruebmatt, wo wir bei einer Rastbank den Zvierihalt einschalten.

 

Rosmarie und ich nehmen für ein kurzes Stück die apere Strasse nach P. 810 hinunter, wo auch wir uns wieder auf den Schnee begeben und wie Max und Ursula den Längacher traversieren.

Dort überwinden wir einen Seitenbach des Attiswiler Dorfbaches und erreichen über verschneite Wiesen P. 757; hier geht’s im Wald sanft weiter hinunter zu P. 707.

Während die zwei Skifahrer nun bis zum Haus von Max die schweren Schneeflächen unter die Skis nehmen, wandern wir auf der Strasse bis nach Attiswil zurück – wo wir zu Kaffee und Kuchen - und dem famosen Öufi-Bier eingeladen werden.

 

Eine vollends gelungene gemeinsame Unternehmung – herzlichen Dank an alle an diesem prächtigen Tage Beteiligten! 


Tourengänger: Ursula, Felix, Freudenjuz


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