Auf und um den Mürtschenstock
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Mit dem Ruchen Mürtschen hatte ich noch eine Rechnung offen. Vor ein paar Jahren, als der Glarner Führer von Peter Straub und die T-Wanderskala des SAC ganz neu waren, las ich mit Freude, dass es da offenbar eine Wanderroute auf den Ruchen gäbe. In Gchasseten fanden wir damals den Einstieg zu dieser Route nicht und befanden sie als Schmaus für lebensmüde Alpinisten. Immerhin lag als "Trostgipfel" noch der Fulen drin. Der Bericht von Delta deutete aber darauf hin, dass die ZS-Route durchs Westcouloir womöglich gar nicht so wild wäre.
Man startet in Filzbach und folgt dem Wanderweg via Talsee und Spaneggsee bis Hummel. Nun biegt man links ab und steigt die grosse Schutthalde hinauf in die Richtung des auf der Karte gut erkennbaren Couloirs. Achtung, es hat diverse Couloirs, nicht in diejenigen weiter rechts einbiegen! Im Aufstieg hält man sich natürlich an die wenigen grösseren Felsbrocken und die grasigen Stellen. Das Colouir weist im oberen Teil leidliche Trittspuren auf, nur auf kurzen Abschnitten könnte man von einem Pfad sprechen. Man hält auf die Scharte links eines Turmes im Südgrat zu. Der Aufstieg auf den Südgrat ist die Schlüsselstelle des Aufstiegs. Man stösst auf ein Fixseil, das weiter oben zu einem Stahlseil führt. Die ersten 2-3 Meter am Stahlseil sind heikel, weil gute Tritte fehlen. Darum umging ich das etwas links (II, 1 Haken, vermutlich die alte Normalroute). Oben auf dem Grat findet sich eine Schlinge um einen Felsbrocken, so dass man im Abstieg allenfalls eine "main courante" anbringen könnte. Nun kraxelt man, den Steinmännern folgend, zuerst rechts des Grates, dann kurz links ausweichend auf den aussichtsreichen Gipfel des Ruchen.
Das neue Gipfelbuch zeigt, dass der Ruchen nicht mehr so selten besucht wird, offenbar meist auf dieser Route oder im Rahmen der Gesamtüberschreitung. Noch mehr scheint der Fulen besucht zu werden, heute schienen etwa 10 Personen unterwegs zu sein.
Der Abstieg zur Mürtschenfurggel ging recht rasch: Wenn man sieht, dass niemand in der Flanke steckt, kann man stellenweise auf dem Geröll hinunter rutschen. Man stösst dann auf eine undeutliche Spur, die praktisch ohen Höhenverlust zum Pass führt. Von da ging es via Ober Mürtschen und Robmen nach Obstalden, so dass sich eine schöne Umrundung dieses eindrücklichen Massives ergab. Fehlt also noch der Stock (aka "böser Mürtschen")...naja, noch etwas üben!
Alternative Abstiege: Nach Fronalp unter Stafel (Bus auf Anfrage) oder nach Merlen im Murgtal (Autostop)
Material: Ein Helm ist ratsam. Allenfalls Reepschnur.
Schwierigkeit: Klassisches T6, würde ich sagen. Wäre m.E. geeignet als Referenztour für T6.
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