Noch immer kein Winter in Sicht: Schächentaler Windgällen bei fast sommerlichen Temperaturen


Publiziert von 360 Pro , 20. November 2011 um 14:40.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:16 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Urigen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Urigen

Die Initialzündung für meine heutige Tour habe ich bei der "Konkurrenz" abgeguckt. Nicht dass die Schächentaler Windgällen hier auf hikr nicht genug Beachtung kriegen würden, aber die aktuelle Beschreibung einer Besteigung zeigte mir, dass die Bedingungen am Berg momentan erstklassig sind. Die detaillierten Ausführungen der Tour habe ich mir dann aber (natürlich) auf hikr und in einem (alten) SAC Führer nachgelesen. Da ich ein Freund von unterschiedlichen Auf- und Absteigen bin, habe ich mir eine Rundtour zurechtgelegt, die von cff logo Urigen über Butz, das Unter Band zum P. 2537 und hoch zum Gipfel beinhaltete, den Abstieg aber die Route via Läged Windgällen zum Ruosalper Chulm und von dort zurück nach cff logo Urigen einschlug. Eine durchaus empfehlenswerte Runde!

Von der Bushaltestelle cff logo Urigen laufe ich die ersten ca. 500m dem Wanderweg entlang Richtung Heger Bergli. Beim Wasserreservoir verläuft mir der Weg aber zu "ausholdend" und ich beschliesse anstatt diesem weiterzufolgen, querfeldein die Wiesenhänge hochzulaufen. So gelange ich denn flott und in direkter Linie via Schwand zum (Mettener) Butzli, wo ich eine kurze Pause einschalte.

Der Aufstieg von hier zum Unter Band erfolgt wohl meist entlang der deutlichen Wegspur (die Schafe werden im Sommer auch hochgebracht), die durch den Schuttkegel, welcher vom "U" des Unter Band herunterzieht, danach kurz Richtung Alpler Tor hält, und nach den Abbrüchen rechts auf das Band führt. In meinem (alten) SAC Führer wird jedoch die Route auf der Seite des Berglichopfs beschrieben und ich wähle diese, welche mir etwas interessanter scheint. Dazu folge ich zuerst der Wegspur, die Richtung Berglichopf leitet. Dort wo sich das Berglichopf Westcouloirr und die Rinne, welche von P. 2079 herunterkommt treffen, verlasse ich die Wegspur und gehe direkt zur steilen Grashalde, welche sich hart rechts der Felsabbrüche der Berglichopf Seite befindet. In steilem, aber gut gestuften Gras mit wenig Schrofen durchsetzt geht es nun gerade hoch in nördlicher Richtung links am P. 2079 vorbei (T5-). Dort wo das Gelände merklich abflacht halte ich rechts und treffe auf die Wegspur, die nun ins Unter Band leitet.

Die deutliche Wegspur ist sehr gut mit Steinmännchen gekennzeichnet und führt ans oberste Ende des Bandes. Direkt unter den Abbrüchen durchquert diese dann die Südflanke der Windgällen leicht aufwärts haltend. Genau westlich von P. 2537 kraxle ich in einer felsigen Rinne hoch zum Sattel südlich der Schächentaler Windgällen. Anstatt diese Rinne zu benutzen, könnte man dem unteren Ende des Abbruches auch weiter folgen und so mit etwas Umweg, aber wohl etwas einfacher zu P. 2537 gelangen (Wegspuren).

Der Aufstieg von hier zum Gipfel der Schächentaler Windgällen ist dann klipp und klar, man folgt einfach den gelben Punkten. Wenn man mehr als ca. 20m keinen gelben Punkt gesehen hat, ist man wahrscheinlich falsch. Drei Stellen sind mit einer Kette versehen, welche hilfreich sein können. Insgesamt ist die Sache aber wesentlich einfacher als sie vom P. 2537 den Anschein macht. Diesen letzten Teil des Aufstiegs begehe ich zusammen mit einem Unterschächener "Urgestein" und seinen zwei Begleiterinnen. Er kennt diesen Berg wie seine Hosentasche, ist er doch an den Hängen ob Urigen aufgewachsen und sicher schon mehr als 100 Mal auf diesem Gipfel gestanden und dies zu jeder Jahreszeit!

Nach einer ausgiebigen und interessanten Gipfelrast überlasse ich den Einheimischen den Gifpel und mache mich auf den Abstieg zurück zum P. 2537. Dort statte ich auch noch kurz der Läged Windgällen einen Besuch ab, indem ich von P. 2537 mehr oder weniger dem Grat folge. Anschliessend steige ich in die Nodflanke der Läged Windgällen ab und folge dort der sehr gut mit Steinmannli gekennzeichneten Wegspur zum markanten  Couloir, welches zum Ruosalper Chulm leitet. In dieser Rinne geht es in leichter Kraxelei runter und den Wegspuren folgendd zum Chulm. Beim kleinen Seelein mache ich nochmals eine Rast und geniesse die erstaunlich warme Sonne, bevor ich dem markierten Weg via Heidmanegg zurück nach cff logo Urigen laufe.


Anmerkung zur Schwierigkeit:
Hier auf hikr haben bisher alle Schächentaler-Windgällen-BesteigerInnen die Sache mit T6 oder T6- bewertet, allerdings finde ich dies zu hoch. Meines Erachtens ist ein T5 angebrachter. Ja, der Aufstieg von P. 2537 zum Gipfel ist ausgesetzt und erfordert den einen und anderen Kletterzug. Allerdings sind die Griffe durchaus sehr gut. Dort wo es etwas heikel werden könnte, hat es Ketten drin, obwohl auch diese Stellen nicht sonderlich fordernd oder ausgesetzt sind. Die Wegfindung ist dank den omnipräsenten, gelben Punkten ebenfalls klipp und klar.

Tourengänger: 360


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Kommentare (2)


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iomi hat gesagt:
Gesendet am 20. November 2011 um 16:06
Toll was der November aktuell noch hergibt, traumhafte Bilder einer traumhaften Tour, gratuliere!

Gruess

360 Pro hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. November 2011 um 06:48
iomi,

Danke! In der Tat 1a was der heurige November für Wandernde hervor gezaubert hat... und so wie es aussieht geht es noch eine ganze Weile munter so weiter :-)

Gruss 360


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